Dienstag, 21. Juli 2009

Deutschland hat’s besser

Eine Solaranlage auf dem Dach ist laut dem deutschen Magazin "Finanztest" so lukrativ wie nie: Hauseigentümern winken im nördlichen Nachbarland hohe Renditen, eine gute staatliche Förderung - und neuerdings verdienen Verbraucher sogar Geld, wenn sie den Strom nicht ins Netz einspeisen, sondern selbst verbrauchen.

Die Geschichte dahinter gemäss der Stiftung Warentest, die auch das Magazin Finanztest herausgibt: Die Anlagen werden billiger, und Hausbesitzer haben ihren Strom noch nie so gut vergütet bekommen. Hauseigentümer können demnach auch in den aktuellen Zeiten niedriger Zinsen mehr als sieben Prozent Rendite im Jahr erzielen. Fotovoltaik-Anlagen kosten laut "Finanztest" nach einem Preisrutsch für Solarmodule derzeit zehn bis 20 Prozent weniger als Ende des vergangenen Jahres. Zudem erhielten Hauseigentümer erstmals eine Förderung für Solarstrom, den sie selbst verbrauchen. Bisher war eine Solaranlage für Hausbesitzer nur lukrativ, wenn sie den produzierten Strom in das Stromnetz einspeisten.

Solaranlagen sind seit diesem Jahr auch lukrativer geworden, weil es seit Januar neue steuerliche Regeln gibt. Außerdem fördert die Staatsbank KfW den Bau weiter durch die Vergabe günstiger Darlehen. Konkret sieht die Rechnung in Deutschland wie folgt aus: Anlagen für Einfamilienhäuser sind schon für etwas mehr als 15.000 Euro zu haben. Wichtiger als die Größe des Hauses ist, dass das Dach nach Süden ausgerichtet und nicht zu steil ist, sowie nicht von Bäumen überschattet wird.

Derzeit bekommt ein Hausbesitzer 43,01 Cent pro Kilowattstunde, die er in das Netz des örtlichen Stromanbieters einspeist, so will es die deutsche Einspeise-Verordnung. Die Vergütung ist 20 Jahre lang staatlich garantiert. Der Fördersatz ist doppelt so hoch wie der derzeitige durchschnittliche Strompreis. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, bekommt seit diesem Jahr immerhin 25,01 Cent pro Kilowattstunde. Zusammen mit dem Vorteil, Strom nicht mehr kaufen zu müssen, ist die Variante so lukrativ wie die Einspeisung. Je weiter der Strompreis steigt, desto attraktiver ist die Variante.

Solaranlagen gibt es in jeder Größe, auch für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Wichtiger als die Größe des Hauses ist: Das Dach sollte nach Süden ausgerichtet und nicht von Bäumen überschattet sein. Der Winkel des Daches sollte am besten etwa 30 Grad, maximal 50 Grad sein. Wie viel Strom die geplante Anlage erzeugt, lässt sich im Internet auf www.solarserver.de/pvrechner einfach berechnen. Die Stiftung Warentest bietet zudem unter www.test.de/solarrechner einen Rechner an, mit dem jeder Interessierte seine Rendite im Voraus ermitteln kann.

Quelle: ssu/AFP

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