Montag, 13. Juli 2009

Sonnenschein mit Schatten

Die Hersteller von Solarmodulen müssen hoffen, dass die Photovoltaikmärkte in China und den USA schon bald kräftig anziehen. Präsident Obama (Bild, vor dem Capitol in Washington) wird damit zu einem der Hoffnungsträger der solaren Weltwirtschaft.
Ansonsten werden insbesondere europäische Hersteller weiter mit hohen Überkapazitäten kämpfen. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse hervor, die die deutsche Ecoreporter-Nachhaltigkeitsagentur kommentiert.

Darin geht Autor Michael Tappeiner von der zur Unicredit gehörenden HVB davon aus, dass 2009 um 31 Prozent mehr Solarmodule hergestellt werden als im Vorjahr. Die Kapazität wird nach seinen Berechnungen von 4,4 Gigawatt (GW) auf 5,8 GW anwachsen. Dem stehe eine weltweit um neun Prozent auf 5,1 GW schrumpfende Nachfrage gegenüber. Wesentliche Ursache für diesen Rückgang sei neben der Finanzkrise, die vor allem die Umsetzung großer Solarparks bremse, der Einbruch des spanischen Photovoltaik-Marktes. Dort seien 2008 noch 45 Prozent der weltweit installierten Kapazität benötigt worden. Die Herbst letzten Jahres von der Regierung in Madrid veränderten Vergütung von Solarstrom und die Deckelung der Neuinstallationen würden diese in 2009 von über 2.500 Megawatt (MW) bzw. 2,5 GW auf 300 MW abstürzen. Trotz der Zuwächse in einigen EU-Staaten breche daher die Nachfrage für Solarmodule in Europa außerhalb Deutschlands voraussichtlich um fast zwei Drittel auf wenig mehr als 1 GW ein.

Für Deutschland ist ein Zuwachs der Nachfrage um 40 Prozent auf 2,1 GW zu erwarten, damit nehme die Bundesrepublik weltweit wieder den ersten Rang ein. Diesen werde sie auch in den kommenden Jahren behaupten, für die der Experte der HVB mit Nachfragzuwächsen von 25 bis 30 Prozent rechnet. Nach seinen Prognosen würde die deutsche Nachfrage 2012 mit rund 4,4 GW so hoch ausfallen wie die weltweite Jahresproduktion des vergangenen Jahres. Die Nachfrage aus dem französischen Photovoltaikmarkt werde bis 2012 auf über 900 MW anwachsen. Für das laufende Jahr sei dort mit 200 MW zu rechnen, was im Vergleich zum Vorjahr ein Nachfragezuwachs um über 300 Prozent darstellen würde. Die übrigen EU-Staaten folgen in der HVB-Prognose mit weitem Abstand.

Quelle: Ecoreporter

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