Freitag, 17. Juli 2009

Tankstelle unter Strom

Der deutsche Stromkonzern RWE präsentiert in Berlin die „Tankstelle der Zukunft“. Dort fließt weder Super noch Diesel, sondern Strom. „Es geht nicht allein darum, Benzin durch Strom zu ersetzen. Es geht drum, die Erneuerbaren Energien auf die Straße zu bringen“, beschreibt Rolf Martin Schmitz die Vision der Elektro-Mobilität. Jede neue Windenergieanlage und jede neue Solarenergieanlage verbessern die Klimabilanz des Elektro-Autos, da sie sauberen Strom ins Netz einspeisen. Schon heute – mit dem aktuellen Strommix in Deutschland – fahren Elektro-Autos klimaschonender als jeder Benziner. „Elektro-Mobilität wird Teil unseres Energieversorgungsnetzes werden und den Anteil klimafreundlicher Stromerzeugung erhöhen. Weil die Batterien der Elektro-Autos zeitlich variabel geladen werden können, lassen sich die tages- und jahreszeitlich schwankenden Anteile erneuerbarer Energien im Netz besser nutzen,“ erklärt Wolfgang Dehen, CEO des Projekt-Partners Siemens Energy. Die Zukunft ist jedoch nicht nur sauber, sondern auch günstig: Je nach Benzinpreis kostet das Volltanken eines Elektro-Autos nur halb so viel wie beim Benziner.

Die RWE-Experten gehen davon aus, dass schon 2020 auf Deutschlands Straßen bis zu 2,5 Millionen Elektro-Autos fahren werden. Diese müssen natürlich Strom tanken. In Berlin hat RWE bereits 56 Ladepunkte für Elektro-Autos aufgestellt, bis Mitte 2010 sollen es 500 sein. Strom zu tanken dauert einige Stunden. Daher errichtet RWE diese Ladepunkte vor allem dort, wo Autos ohnehin parken: zum Beispiel in den Parkhäusern des Projekt-Partners APCOA. Noch in diesem Jahr erhalten auch Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Stuttgart und München Ladepunkte. Die Ballungsräume sind jedoch nur der Anfang. Langfristiges Ziel ist ein flächendeckendes Netz mit Ladepunkten – und zwar in ganz Europa. Aus diesem Grund machen sich 20 Unternehmen für die Entwicklung eines standardisierten Ladesteckers stark, mit dem die Besitzer von Elektro-Autos überall tanken können.

Quelle: RWE

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