Samstag, 5. Dezember 2009

Russlands Solaroffensive

Russland und Deutschland wollen im Bereich der erneuerbaren Energien strategisch zusammenarbeiten. So soll ein riesiges Produktionswerk in Sibirien entstehen.

Schon früher hatte die russische Renova-Gruppe mit Holdingsitz in der Schweiz unter Milliardär Victor Vekselberg (siehe Bild) ein Joint Venture mit dem russischen Staatsfonds Rusnano (Russian Corporation of Nanotechnologies) gegründet (siehe Solarmedia vom 23. Juli 2009). Ab 2011 soll demnach eine 120-Megawatt-Modulfabrik nahe der Stadt Nowotscheboksarsk in der Wolgaregion amorphe Siliziummodule produzieren. Die Produktionsmaschinen und -prozesse wird Oerlikon Solar liefern; Renova ist an deren Mutter OC Oerlikon Corporation AG mit mehr als 50 Prozent beteiligt. Neben der Fabrik kündigte Rusnano auch ein Forschungszentrum in Zusammenarbeit mit dem physikalisch-technischen Ioffe-Institut an der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg an.

Jetzt kommt eine ganz andere Dimension in die russische Solarpolitik: Eine neue russisch-deutsche Vereinbarung wurde am Rande der Sitzung des gemeinsamen Lenkungsausschusses des Rohstoff-Forums in Moskau unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet die Errichtung eines vollintegrierten Werkes zur Herstellung von 10000 metrischen Tonnen Polysilizium pro Jahr und die Weiterverarbeitung zu Solarwafern, Solarzellen und Solarmodulen mit einer Gesamtkapazität von 1,2 GWp pro Jahr. Das Werk soll in der Region Omsk (Westsibirien) erbaut werden und umfasst ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,6 Milliarden Euro. Durch den Einsatz der Monosilantechnologie wird eine besonders energiesparende Produktion gemäss den Zielsetzungen des Rohstoff-Forums gewährleistet. An dem Projekt beteiligt sind die Firmen Titan und Silarus (Russland) sowie der Unternehmen Gebrüder Schmid GmbH + Co., Schmid Silicon Technology GmbH und EPC Engineering Consulting GmbH (Deutschland).

© Solarmedia / Chemieplus

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