Montag, 22. Februar 2010

Stromlobbyist liegt schief

Noch immer argumentiert die CH-Atom- und Stromlobby mit nachgewiesen falschen Zahlen und Argumenten. Jüngstes Beispiel Hans E.Schweikardt von Swisselectric.

In einem Interview mit dem Internat-Portal nachhaltigkeit.org fährt Schweikardt grobes Geschütz auf gegen das Potential der Erneuerbaren Energien. So heisst es unter anderem: «Kurzfristig ist Versorgungssicherheit nicht mit erneuerbaren Energien zu gewährleisten. Auch der Bundesrat sagt, dass das Potential der erneuerbaren Energien „auf absehbare Zeit nicht ausreicht“». Bekanntlich ist allerdings auch nicht alles wahr oder zumindest höchst umstritten, was der Bundesrat sagt (siehe dazu Solarmedia vom 17. Januar 2010).

Krass verdreht der Swisselectric-Präsident die Fakten, wenn er die in Deutschland angeblich geringe Leistung der photovoltaischen Elektrizitätserzeugung mit lediglich 0,5 Prozent angibt (sie hat bereits über 1 Prozent erreicht - siehe Solarmedia vom 18. Februar 2010) – und er liegt auch mit weiteren Argumenten schief:

- Versorgungssicherheit, wie sie Herr Schweickardt propagiert, war auch in den vergangenen 30 Jahren nicht gegeben (Import von AKW-Strom in bestimmten Perioden). Warum soll das in Zukunft mit dem Import von Erneuerbaren (Wind) nicht auch möglich sein (EW der Stadt Zürich hat bereits entsprechenden Langfristvertrag geschlossen).

- Wenn die Solarstromversorgung in Deutschland einen Schuldenberg von 27 Milliarden Euro aufgebaut hat - dann ist der Schuldenberg der Atomwirtschaft noch wesentlich höher - und in der Schweiz bewegt er sich ebenfalls in Millardenhöhe (seit vielen Jahrzehnten wurden hierzulande zweistellige Millionen-Förderbeiträge für Atomwirtschaft gesprochen).

- Die als Schuldenberg bezeichnete Summe findet ihre Analogie in der Landwirtschaft: Auch da bezahlen KonsumentInnen einen Aufpreis für inländisch produzierte Produkte (der wesentlich höher ist als beim Strom!). Zudem ist der Abbau dieser Querfinanzierung beim Strom (im Unterschied zur Landwirtschaft) gesetzlich bereits vorgezeichnet.

© Solarmedia

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