Dienstag, 22. Juni 2010

Milliarden - für Fossile Energien

Die Welt­wirt­schaft leis­tet sich jähr­lich mehr als 550 Mil­li­ar­den US Dol­lar an Sub­ven­tio­nen für fos­sile Ener­gien. Ohne diese Zuschüsse könn­ten wir so viel CO2 ein­spa­ren, wie Deutsch­land, Frank­reich, Gross­bri­tan­nien, Ita­lien und Spa­nien der­zeit zusam­men emittieren.

Ein Grossteil der fossilen Energie verpufft in Form von Autoabgasen in die Umwelt.







Mit der phan­tas­ti­schen Summe von 557 Mil­li­ar­den US-Dollar wurde der Ver­brauch fos­si­ler Brenn­stoffe in Ent­wick­lungs– und Schwel­len­län­dern im Jahr 2008 geför­dert. Mit weiteren 100 Mil­li­ar­den Dol­lar wurde die Pro­duk­tion fos­si­ler Ener­gien sub­ven­tio­niert. Diese schwin­del­er­re­gen­den Sum­men hat die Inter­na­tio­nale Ener­gie­agen­tur IEA Anfang Juni 2010 vor­ge­stellt, so meldet das Energieportal «energiedialog». Sie sind vier mal so hoch wie bis­her ange­nom­men. Die Anga­ben beru­hen auf einer neuen gemein­sa­men Stu­die von IEA, Welt­bank und OPEC (Orga­ni­sa­tion erd­öl­ex­por­tie­ren­der Staa­ten). Gemäss die­ser Stu­die wird ein Ende der Sub­ven­tio­nen zu mehr Ener­gie­ef­fi­zi­enz füh­ren und einen wich­ti­gen Bei­trag im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del leis­ten. Am G20-Gipfel in Toronto Ende Juni 2010 soll dar­über dis­ku­tiert werden.

Fatih Birol, Chef­öko­nom der IEA, bezeich­nete die Sub­ven­tio­nen für die fos­si­len Ener­gien als “Blind­darm des glo­ba­len Ener­gie­sys­tems”, der ent­fernt wer­den müsse, damit die Welt nach­hal­tig gesun­den könne. Mit der Ope­ra­tion könn­ten wir laut Birol so viel CO2 ein­spa­ren, wie Deutsch­land, Frank­reich, Gross­bri­tan­nien, Ita­lien und Spa­nien zusam­men emit­tie­ren. Auch die Orga­ni­sa­tion für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit OECD for­dert das Ende der Sub­ven­tio­nen für fos­sile Energieträger.

«Viele Regie­run­gen sub­ven­tio­nie­ren die Pro­duk­tion und den Ver­brauch fos­si­ler Brenn­stoffe. Gleich­zei­tig geben sie Geld für Pro­jekte im Bereich sau­bere Ener­gien aus», kom­men­tierte OECD-Generalsekretär Angel Gur­ría. «Das ist ein ver­schwen­de­ri­scher Gebrauch von knap­pen Haus­halts­mit­teln.» Ohne diese Sub­ven­tio­nen könne der Aus­stoss kli­ma­schäd­li­cher Treib­haus­gase im Jahr 2050 um zehn Pro­zent nied­ri­ger lie­gen. Etwas für den Kli­ma­schutz tun und gleich­zei­tig den Staats­haus­halt ent­las­ten – das tönt nicht nur nach einer über­ra­schen­den, posi­ti­ven Kli­ma­na­ch­richt, son­dern ist nach Ein­schät­zung der OECD durch­aus mög­lich.

Seitens Solarmedia lässt sich anfügen: Es sind wis­sen­schaft­lich wie­der­legte Vor­ur­teile, die Erzeu­gung Erneu­er­ba­rer Ener­gien brau­che zu viel Graue Ener­gie aus fos­si­len Quel­len — oder auch, diese Erzeu­gung lohne sich in einer ener­ge­ti­schen Gesamt­rech­nung gar nicht. Für die Pho­to­vol­taik gilt bei­spiels­weise: Die ener­ge­ti­sche Rück­lauf­zeit, also die Zeit, die eine Solar­strom­an­lage Strom erzeu­gen muss, um die für die Her­stel­lung benö­tigte Strom­menge zu erzeu­gen, liegt bei 1 bis 4 Jah­ren, je nach Technlogie.

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