Samstag, 10. Juli 2010

Nie mehr billiges Öl oder Benzin

Die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko wird Auswirkungen auf die Öl- und Benzinpreise haben. Dies befürchtet die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris. „Die Kosten werden definitiv ansteigen“, sagte Agentur-Chef Nobuo Tanaka in dieser Woche. Nötig sei jetzt eine Energierevolution.

Die Verteuerung von Öl und Benzin werde aus zwei Gründen geschehen: Durch höhere Sicherheitsstandards bei Tiefseebohrungen und durch höhere Versicherungsprämien, warnte Tanaka in der Süddeutschen Zeitung. Noch weiter ging der Chefvolkswirt der Energieagentur, Fatih Birol: „Die Ära des billigen Öls geht zu Ende.“

Bereits vor Jahren hatte der Autor dieses Gastkommentars, Franz Alt, vor den Verstrickungen der Ölabhängigkeit gewarnt und sein mehrfach verlegtes Buch publiziert.








Schon früher hatte die IEA befürchtet, dass sich der Ölpreis in den nächsten Jahren verdreifachen könnte. Hinzu kommt, dass nach den Berechnungen des Ludwig-Bölkow-Instituts schon 2009 weltweit der Höhepunkt der Ölförderung erreicht war und jetzt kontinuierlich zurückgehe während gleichzeitig die Nachfrage steige.

Längst ist fraglich, ob die Quellen so reichlich sprudeln wie immer behauptet. Die Saudis als größter Ölexporteur lassen schon lange keine unabhängigen ausländischen Experten ins Land, wenn es um die Kapazitäten der Ölförderung geht.

Fatih Birol befürchtet außerdem: „Der Unfall am Golf von Mexiko führt dazu, dass viele Projekte neu kalkuliert werden müssen. Eine ganze Reihe wird sicher nicht mehr profitabel sein. In vielen Fällen wird sich die Förderung vor den Küsten der USA, Brasiliens und einiger afrikanischer Länder nicht mehr lohnen.“ Dadurch könnte das Gewicht der arabischen Öl-Länder und die Abhängigkeit von ihnen wieder zunehmen. Die IEA rechnet mit höheren Preisen für die Industrie und für die privaten Verbraucher.

Tanaka rief die Deutschen dazu auf, künftig mehr auf Erneuerbare Energien und auf Atomkraft zu setzen. Doch zur selben Zeit hatte das Umweltbundesamt (UBA) gute Chancen für eine 100-prozentige Stromversorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien bis 2050 für möglich gehalten. UBA-Chef Jochen Flasbarth: „ Deutschland kann jederzeit und vollständig auf erneuerbare Energien umsteigen.“ Fest steht: Nicht nur das Öl, sondern alle alten Energieträger werden immer teurer, weil sie bald zu Ende gehen und riesige Folgekosten nach sich ziehen während die Erneuerbaren Energien für alle Zeit zur Verfügung stehen, immer preiswerter werden und keine Folgekosten haben werden.
Quelle:

© Franz Alt 2010 / Sonnenseite

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