Mittwoch, 23. Februar 2011

Ölpreis bereits über 110 US-$


Der Ölpreis hat an diesem Mittwochnachmittag soeben die Marke von 110 US-$ pro Barrel der Sorte Brent Spar überschritten. Diese rasante Steigerung ist zweifellos der Libyenkrise geschuldet - dahinter stecken aber jene fundamentalen Vorgänge an den Energiemärkten, die den Erneuerbaren zum Durchbruch verhelfen werden.

Nur wenige werden sich unmittelbar freuen über die neue Rekordmarke - seit rund drei Jahren war das Öl nicht mehr so teuer. Damals, mit Beginn der Finanzkrise, war der Ölpreis noch Ausdruck der grassierenden Spekulation auf allen möglichen Märkten. Nun sind die Gründe unmittelbar fassbarer und gleichzeitig anders gelagert.

Denn die Krise in der arabischen Welt - und damit in der erdölreichsten Gegend auf dem Planeten - fällt zusammen mit einer wieder erwachten Weltkonjunktur, will heissen mit dem offenbar unstillbaren Durst der Weltwirtschaft nach dem Schmiermittel Erdöl. Doch gleichzeitig mehren sich die Zweifel an den Reserven. Kürzlich hatte etwa einer der Konzerngiganten (Shell) vor der Verknappung des kostbaren Saftes gewarnt.

Da lag der Preis noch deutlich unter 100 US-$ pro Barrel. Nun liegt er ebenso deutlich darüber - und auch das Heizöl dürfte in kürzester Zeit eine weitere deutliche Verteuerung erfahren, stieg doch die 100-Liter-Marke hierzulande bereits auch auf um die 100 CHF. Keine guten Aussichten für all jene, die immer noch mit Erdöl heizen - und ebensowenig für jene, die mit benzinschluckenden Automobilen durch die Gegend rauschen. Der Benzinpreis hat sich unlängst gegen die 1.80 CHF bewegt für die bleifreie Normalvariante - die Schallgrenze von 2 CHF dürfte da nicht mehr weit liegen.

Solarmedia hatte schon zum vergangenen Jahreswechsel darauf aufmerksam gemacht (siehe Artikel vom 25. Dezember 2010): Die Erhöhung der Erdölnachfrage wird tendenziell bereits jetzt zu einer effektiven Verknappung führen, die die Preise nach oben treibt. Da ist die seit je erzielte Rekordmarke von 147 US-$ vielleicht gar nicht mehr so weit entfernt. Das wird nicht nur den HeizkundInnnen und den Automobilisten schlecht bekommen - sondern vor allem auch vielen öllosen armen Staaten im Südteil der Weltkugel. Gleichzeitig steigt aber die Konkurrenzfähigkeit verschiedenster Formen der Erneuerbaren Energien - und das ist dann die eigentlich gute Nachricht.

© Text Solarmedia

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