Mittwoch, 16. März 2011

Erneuerbare ersetzen AKW

Bis zum Jahr 2020 können die Erneuerbaren Energien bereits 47 Prozent der deutschen Stromversorgung sichern. Damit würden sie einen Atomausstieg wie er bis vor kurzem gesetzlich verankert war nicht nur vollständig kompensieren, sondern auch darüber hinaus bezahlbaren und umweltverträglichen Strom liefern. Die Versorgungssicherheit ist dabei auch mit hohen Anteilen Erneuerbarer Energien zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

„Deutschland kann die Nutzung der Atomenergie schnell beenden, ohne dadurch von Stromimporten aus den Nachbarländern abhängig zu werden. Im Gegenteil: Im Jahr 2007 standen beispielsweise bis zu sechs Reaktoren still. Trotzdem hatte Deutschland in dieser Zeit einen der höchsten Strom-Exportüberschüsse in der Geschichte des Landes“, erläutert BEE-Präsident Dietmar Schütz. „Deshalb könnten mindestens die sieben ältesten Meiler sofort vom Netz gehen, ohne dass es zu Versorgungsengpässen kommt.“

Auch frühere Monitoringberichte des Bundeswirtschaftsministeriums sowie die regelmäßigen Prognosen und Berichte der systemverantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber haben bestätigt: Deutschland wäre auch nach einem Atomausstieg immer noch Stromexporteur. „Wenn die Bundesregierung es wirklich ernst meint mit einem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien, muss sie die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke dauerhaft zurücknehmen und nicht nur für drei Monate“, fordert Schütz. „Sie sind keine Brücke, sondern ein ernsthaftes Hindernis für den notwendigen Umbau unseres Energiesystems.“

Erst kürzlich habe das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut gezeigt, dass Laufzeitverlängerungen die Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren gegenüber den fossilen Energien um rund 16 Jahre verzögern. Wie Deutschland ohne Atomkraft die Versorgungssicherheit gewährleisten kann, haben zuletzt die aktuelle Leitstudie des Bundesumweltministeriums und zuvor das Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen gezeigt. Dabei verlief der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Vergangenheit sogar schneller als beide Studien annehmen.

„Statt Atomkraftwerken brauchen wir regenerative Kombikraftwerke. Dies haben wir der Bundeskanzlerin bereits vor fünf Jahren angeboten“, so Schütz. Mit dem Zusammenschalten verschiedener Erneuerbarer Energien Anlagen zu einem Regenerativen Kombikraftwerk hatte die Branche der Erneuerbaren Energien demonstriert, dass eine vollständige Stromversorgung Deutschlands mit Erneuerbaren Energien ohne die Risikotechnologie Atomkraft möglich ist. „Bislang gibt es leider kein Instrument zum Ausbau solcher Kombikraftwerke – obwohl dies im Koalitionsvertrag und im Energiekonzept der Bundesregierung angekündigt wurde“, sagte Schütz.

Quelle: BEE Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.

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