Dienstag, 29. März 2011

Q-Cells schafft Turnaround

Q-Cells galt bis 2009 als the raising star unter den Photovoltaik-Unternehmen und schickte sich gar an, die Weltmarktführerschaft zu üernehmen. Doch die Ausbauschritte waren zu verzettelt und die Grünergarde musste abtreten (siehe Solarmedia vom 12. November 2009). Nun hat nach der im vergangenen März 2010 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung das Geschäftsjahr 2010 mit einer Umsatzsteigerung um 70% auf 1,35 Mrd. Euro erfolgreich abgeschlossen.

Q-Cells (im Bild der Firmenhauptsitz in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt)) hatte im März 2010 bekanntgegeben, sich im Rahmen seiner strategischen Neuausrichtung mittelfristig zu einem integrierten Anbieter von Photovoltaik-Lösungen zu entwickeln. Neben der Produktion von Solarzellen und der Realisierung von großen Freiflächenanlagen wurde das Produktportfolio deutlich erweitert. In den neuen strategischen Geschäftsfeldern Solarmodule und Systemgeschäft für mittelgroße Dachanlagen und kleine Freiflächenanlagen (sog. „Commercial & Industrial bzw. C&I“) konnte im vergangenen Jahr, auch wegen eines sehr starken Marktes, bereits ein Umsatz von rund 363 Mio. Euro oder 27% des Gesamtumsatzes von 1,35 Mrd. Euro erzielt werden. Diese neuen margenstärkeren Geschäftsfelder eröffnen Q-Cells in Zukunft ein größeres Umsatz- und Ertragspotential. Auch die internationale Expansion in Hinblick auf Vertrieb und Produktion war schon im vergangenen Jahr ein Arbeitsschwerpunkt des Unternehmens. Q-Cells realisierte im vergangenen Jahr bereits mehr als 50% seines Umsatzes außerhalb von Deutschland.

Der Umsatz für das Gesamtjahr 2010 konnte um 70% gegenüber dem Vorjahr auf 1,35 Mrd. Euro gesteigert werden. Damit zählt Q-Cells zumindest in Europa wieder zu den umsatzstärksten Solarunternehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 82,3 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern (aus fortzuführenden Geschäftsbereichen) betrug für das Gesamtjahr 2010 90,9 Mio. Euro; inklusive des Ergebnisanteils aufgegebener Geschäftsbereiche beläuft sich das Jahresergebnis auf 18,9 Mio. Euro. Seit Frühjahr des vergangenen Jahres hat Q-Cells sein Beteiligungsportfolio konsequent fokussiert. Im Herbst 2010 führte das Unternehmen eine Reihe von Kapitalmaßnahmen zur weitgehenden Refinanzierung einer im Jahre 2012 fälligen Wandelanleihe durch. Die liquiden Mittel lagen am Geschäftsjahresende bei 473,9 Mio. Euro und damit 15% über dem Vorjahreswert. Im vierten Quartal 2010 hat sich die Nettoverschuldung von Q-Cells mit nunmehr 330 Mio. Euro mehr als halbiert. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zu EBITDA reduzierte sich um 55% auf 1,8 (Ende Q3 2010: 4,0). Marion Helmes, Finanzvorstand von Q-Cells, kommentiert: „Q-Cells hat jetzt wieder eine solide Bilanzstruktur und hat sich damit Handlungsspielraum für ein schwieriges Marktumfeld geschaffen.“

Im März 2011 wurde Prof. Dr. Eicke R. Weber als neues Mitglied des Q-Cells Aufsichtsrats gewonnen. Er wird zunächst durch gerichtlichen Beschluss bestellt und soll auf der Hauptversammlung im Juni 2011 zur Wahl gestellt werden. Eicke Weber tritt damit die Nachfolge des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Marcel Brenninkmeijer an, der sein Mandat Ende November 2010 niedergelegt hatte. Prof. Dr. Eicke Weber ist Leiter des Fraunhofer Instituts für Solar Energiesysteme ISE in Freiburg, dem größten Solarforschungsinstitut Europas. Im Juli 2008 wurde er in das Direktorium des internationalen Branchenverbands SEMI (Semiconductor Equipment and Materials International) berufen. Eicke Weber wurde in seiner Laufbahn mit verschiedenen renommierten Wissenschaftspreisen ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2006 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit seinen Kompetenzen wird Eicke Weber dazu beitragen, Q-Cells’ Position als technologisch führendes Solarunternehmen weiter auszubauen.

Quelle: Q-Cells

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