Montag, 26. September 2011

China erhöht Ziele & wehrt sich

Die Anwendung der solaren Stromerzeugung, also der Photovoltaik (PV), gewinnt in China zunehmend an Bedeutung. Bereits im letzten Monat hat das Land einen einheitlichen Einspeisetarif für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie geschaffen, der es Entwicklern ermöglicht, ihre Investitionen leichter zu planen.


Zudem steigerte China sein Ziel zum Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten auf 10 Gigawatt (GW) bis 2015 und auf 50 Gigawatt bis 2020, berichtet die Exportinitiative Erneuerbare Energien. Laut dem China Securities Journal sieht ein neuer Regierungsplan vor, bis zum Jahr 2015 drei GW und bis 2020 sogar 25 GW an PV-Aufdachanlagen zu installieren. Demensprechend will China bis 2015 ein Drittel und bis 2020 die Hälfte der PV-Kapazitäten auf Dächern installieren. Ende 2010 belief sich deren Kapazität auf rund 300 Megawatt (MW).


Chinesische Köstlichkeiten künftig nicht nur auf dem Menueplan - sondern auch bei der Energieversorgung: Die Erneuerbaren übernehmen auch im Reich der Mitte. (Bild: Guntram Rehsche - eine Fisch-spezialität aus dem Technologiestandort Suzhou unweit Shanghai)






China will auch bei der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien insgesamt weiter klotzen. Das sieht laut dem China Securities Journal ein neuer Regierungsplan vor. Demnach hat die Regierung in Peking jetzt die Zielvorgaben für den Einsatz regenerativer Energien angehoben. Bis 2015 sollen 9,5 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Die Windkraft wird dazu laut dem Plan mit 100 Gigawatt (GW) Stromleistung den Löwenanteil beisteuern. Allerdings gibt es beim Ausbau der chinesischen Windkraft schon heute große Probleme mit dem Netzanschlüssen, etwa jede dritte aufgestellte Anlage hat noch keinen Zugang zum Stromnetz. Auch die Kapazitäten im Bereich der Wasserkraft sollen ausgebaut werden, von derzeit 210 auf 290 GW.


Die größte Kraftanstrengung plant die Regierung bei der Photovoltaik. Hier soll die Leistung von derzeit 0,7 auf 10 GW ansteigen. 2020 sollen in der Volksrepublik sogar Solaranlagen mit einer Kapazität von 50 GW installiert sein. Das ware dann 71 mal so viel wie heute. Der Fokus beim Ausbau der einheimischen Photovoltaik liegt im neuen Regierungsplan auf dem Aufdachanlagen-Segment. Der neue Regierungsplan sieht darüber hinaus zum ersten Mal Ziele für die Geothermie sowie für die Nutzung der Gezeiten- und Wellenkraft vor. Zudem schreibt er Quoten zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bis 2015 für jeden Regierungsbezirk auf Ebene der Provinzen, Städte und Bezirke vor.

Unterdessen hat sich Suntech Power zu den vom deutschen Solarpionier und Solarworld-Chef Frank Asbeck erhobenen Dumpingvorwürfen geäussert. Das Unternehmen in Wuxi, zwei Autostunden westlich von Shanghai gelegen und der weltgrößte Hersteller von Photovoltaik-Modulen auf Basis von kristallinem Silizium, wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Produkte zu Dumping-Preisen auf den Markt zu werfen. "Auf Suntech trifft das nicht zu", kommentiert Suntechs Europa-Chef Jerry Stokes auf Anfrage des Internetportals Solarserver.


In der Vorwoche hatte der Vorstandsvorsitzende der SolarWorld AG (Bonn), Dr.-Ing. E.h. Frank Asbeck, die Wettbewerbspolitik zum Handeln aufgerufen und erklärt, die Chinesen hätten einen "Industriekrieg" begonnen. Zentralstaat und Provinzen hätten chinesischen Solar-Unternehmen allein 2011 Kreditzusagen über 21 Milliarden Euro gegeben, zu Zinsen von unter zwei Prozent.


Suntech-Europachef Stokes zu diesen Vorwürfen: "Unsere Kreditkonditionen bei der China Development Bank (CDB) und anderen Banken vor Ort sind recht ähnlich zu denen in anderen Ländern, wie unsere Pflichtveröffentlichungen an der New Yorker Börse deutlich zeigen", betont Stokes. Suntech habe, wie daraus ersichtlich werde, bislang auch nur ein Zehntel der von der CDB eingeräumten Kreditlinie von umgerechnet sieben Milliarden Dollar in Anspruch genommen.


Quelle: Solarserver / Ecoreporter


© Solarmedia


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