Freitag, 30. Dezember 2011

Zehn Jahre Ölpreis

Noch immer ist Erdöl die wichtigste Energiequelle der Welt, auch wenn sich Erdgas anschickt, für die kommenden Jahre den Lead zu übernehmen. Aber nur bis die Erneuerbaren die Konkurrenzfähigkeit erreichen – was nicht mehr lange dauern dürfte.

Der Blick auf kurzfristige Preisausschläge verstellt mitunter die Sicht fürs Ganze. Und damit im Falle des Energiemarkts auf die Einsicht, dass sich im vergangenen Jahrzehnt geradezu Revolutionäres ereignet hat. Der Erdölpreis – in der Grafik dargestellt anhand des Preises in US-$ für die in Europa meist gehandelte Sorte Brent - hat sich mehr als verfünffacht. Entsprechend hat das schwarze Gold an Konkurrenzfähigkeit eingebüsst, wenn auch während vielen Jahren der Erdgaspreis die Entwicklung der Ölnotierung nachvollzog. Doch das dürfte ein Ende nehmen mit einem weiterhin steigenden Ölpreis, derweil ja vor allem neue Gasvorkommen erschlossen werden. Dies allerdings ebenfalls in erster Linie zu steigenden Preisen, weil insbesondere die Gewinnung von Schiefergas schwierig ist – und mit hohen Umweltkosten erkauft wird.

Während also die fossile – und wohlgemerkt auch die atomare – Energiegewinnung immer teurer wird, haben derweil im vergangenen Jahrzehnt die Gestehungskosten für Erneuerbare Energien stetig abgenommen. Das gilt sowohl für Windstrom wie vor allem für Sonnenenergie. Erstere hat ihre extreme Boomphase mit hohen zweistelligen Wachstumsraten schon einige Zeit hinter sich hat. Nun steckt die Solarenergie just in einer solch geradezu atemberaubenden Expansionsphase, die extrem gesunkene Preise für Solarstrom ergeben hat. Erinnert sei an jene der Züricher Solarstrombörse, die vor rund zwölf Jahren noch Photovoltaik-(PV)-Strom von Produzentenanlagen zu 1.20 CHF bezog. Unterdessen liegt dieser Preis bei unter 40 Rappen pro Kilowattstunde.

Fazit: Der Ölpreis ist auf das Fünffache gestiegen, jener für Solarstrom hat sich gedrittelt – im nächsten Jahrzehnt muss sich die Erdölbranche warm anziehen, denn ihr Zeitalter geht zu Ende. Jenes der Solarbranche hingegen hat gerade begonnen.

© Solarmedia

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1 Kommentar:

  1. Ich bin gespannt wann es soweit ist, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung keinen Sprit mehr leisten kann um zur Arbeit zu kommen und ob bis dahin die öffentlichen Verkehrsmittel diese gesamte Last tragen können..

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