Samstag, 14. Januar 2012

Milliarden für die Erneuerbaren

Weltweit 260 Milliarden US-$ für die Erneuerbaren Energien investiert. Und die Solarbranche hat den Lead übernommen und sich im abgelaufenen Jahr definitiv als weltweit wichtigster Bereich der Erneuerbaren Energien etabliert. Es sind wieder die USA, die noch vor China am meisten Investitionen tätigten, während Europa im Zuge der Finanzkrise weiter an Boden zu verlieren droht.

Die Investitionen in Erneuerbare Energien stiegen im abgelaufenen Jahr gemäss Bloomberg New Energy Finance auf weltweit rekordhohe 260 Milliarden US-$. Wozu die Solarenergie den Löwenanteil beitrug mit einem Wachstum von über einem Drittel und einer Gesamtsumme von 137 Milliarden $ - unterdessen deutlich mehr als die für die Windenergie aufgebrachten 75 Milliarden $. Überraschend: Die USA haben China wieder als wichtigsten Investor überholt dank eines Wachstums im Gleichschritt mit dem Weltmarkt (plus ein Drittel auf 56 Milliarden $), während die Investitionen in China bei 47 Milliarden $ praktisch unverändert verharrten. Im Übrigen sind es immer mehr solare Grossanlagen (siehe Bild), die weltweit für Wachstum in der Solarstromerzeugung sorgen - eine Aufstellung der 50 weltgrössten PV-Werke ist stets aktuell abrufbar unter pvressources.com.

Erstaunlich ist dabei das enorme Wachstum der solaren Installationen schon, denn die Branche hatte bei den Solarmodulen bekanntlich gleichzeitig einen Preiseinbruch von rund der Hälfte des Vorjahresniveaus zu verdauen – und wuchs dennoch um den erwähnten Drittel. Mit anderen Worten: Die Solarbranche ist definitiv zum Driver der weltweiten Entwicklung hin zu den Erneuerbaren Energien geworden. Gemäss Bloomberg ist mit dem Preiszerfall das Datum deutlich näher gerückt, zu dem die Erneuerbaren Energien und insbesondere die Solarenergie ohne staatliche Förderung auskommen, also die Konkurrenzfähigkeit gegenüber den fossilen und atomaren Energien erreicht wird, so auf jeden Fall Michael Liebreich, Direktor von New Energy Finance.

Die Voraussagen für das laufende Jahr der Erneuerbaren-Energien-Branche gehen von schwierigen Bedingungen aus, vor allem wegen der anhaltenden Finanzkrise in Europa. Dass die Einspeisevergütungen etwa in Deutschland und Italien anhaltend und einschneidend sinken, wird die Investitionen auf dem alten Kontinent kaum beflügeln. Andrerseits stehen auch die USA vor einem Fördereinschnitt, laufen doch die steuerlichen Anreize im Rahmen des Production Tax Credit Programms aus. Das wird immerhin 2012 noch einen Ansturm auf entsprechende Investitionen in den USA bewirken – derweil genau deswegen der weltgrösste Windturbinenhersteller, die dänische Vestas, einen Stellenabbau in Aussicht gestellt hat.

Quelle: Bloomberg

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