Mittwoch, 1. Februar 2012

Ambivalenz in CH-Branche

Mindestens ein, vermutlich aber zwei Projekte für eine Schweizer Solarmodulproduktion dürften erledigt sein. Das gilt auch für einen Venture-Kapitalisten, der aufgeben muss. Derweil sinken die vergüteten Kosten für Solarstrom weiter – ein Zeichen, dass bei allen Produktionsproblemen die solare Energieerzeugung lebendiger denn je ist.

Gegensätzlicher könnten die aktuellen Meldungen zur Solarwirtschaft nicht sein. So scheinen Schweizer Pläne für eine Solarmodulproduktion schubladisiert. «Blick» meldet am Mittwoch, dass die Fabrik Solar Industries AG (SIAG) ihren Bau einer Modulfabrik in Langenthal auf halbem Weg gestoppt habe – demnach fehlen derzeit rund neun Millionen Franken, um den insgesamt 25 Millionen Franken teuren Bau zu vollenden. Warum die Investoren klemmen, ist nicht klar – das Überangebot an Billigmodulen auf den Weltmärkten dank chinesischer Massenproduktion dürfte verantwortlich sein. Noch unklarer das Schicksal von Genesis im Walliser Raron, wo eine noch wesentlich grössere und teurere Fabrik entstehen sollte. Die Verantwortlichen hatten eine äusserst effiziente Technologie in Aussicht gestellt, die in Fachkreisen aber auf höchste Skepsis stiess. Auf jeden Fall ist von Genesis derzeit kein Lebenszeichen zu vernehmen.

Da passt der Abgang von Rolf Wägli bei der Investgesellschaft New Value. Wägli zeichnete verantwortlich für verschiedene Unterstützungen von Solarfirmen – womit für New Value auch Geld verdient wurde. Jetzt hat er dieses Geld verspekuliert. Vielleicht ist auch sein Einsatz für die SIAG ein Grund für die Entlassung - sowie für eine Klage der Beteiligungsgesellschaft.

Derweil gilt in der Branche weiterhin: Alles wird billiger, so auch die Förderung im Rahmen der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), mittels welcher hierzulande Solaranlagenbauer ihre Auslagen über den langen Zeitraum von 25 Jahren wieder hereinspielen können. Bereits zu Jahresbeginn war die Vergütung um acht Prozent gesunken (nach einer jeweils 18prozentigen Senkung in den beiden Vorjahren). Und jetzt erfolgt sogar ein (nicht unerwarteter) weiterer Absenkungsschritt per 1. März. Per 1. März 2012 sinkt die KEV-Vergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen um rund 10%. Beim Strom aus Windenergie wird der Maximalsatz um 1.5 Rp./kWh erhöht und der Minimalsatz um 3.5 Rp./kWh abgesenkt und bei Holzenergieanlagen steigt der Holzbonus für kleinere Anlagen leicht an. Weitere Info des Bundes zur KEV >>> hier.

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1 Kommentar:

  1. .
    KEV konkret ab 1.3.: 36.5 Rp / kW PV wird vergütet. Bei max 30 Rp Produktionskosten ein Superpreis. Eine monatliche KEV Anpassung ist überfällig und abschaffen im 2013. Analog Gebäudeprogramm pro m2 einmalig fördern ist heute die Lösung.

    Wieso stellt die CH keine Autos her ? Genau. PV Module ist genau das gleiche. Wie beim Auto sollte sich die CH als Zulieferbetrieb positionieren. Elektromechanik und Steuerung wären auch noch Optionen.

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