Dienstag, 3. April 2012

Der nächste bitte: Q-Cells

"Q-Cells meldet Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Dessau". Mit dieser Mitteilung kündigte der Konzern aus Sachsen-Anhalt nach langer Spekulation sein Ende an. Q-Cells hatte versucht eine Einigung mit seinen Gläubigern zu erreichen und noch Anfang Februar optimistisch ein Konzept zur Umschuldung präsentiert. Das ist nun hinfällig, wie das Nachhaltigkeitsportal klimaretter.info meldet.


Q-Cells drückt ein Schuldenberg, der nun zur Insolvenz führte. (Foto: Q-Cells)

Das geplante Umschuldungskonzept hatte vorgesehen, dass die Gläubiger auf die Rückzahlung von Anleihen verzichten und dafür im Gegenzug Aktien erhalten. Einige der Gläubiger klagten dagegen. Nach dem letztinstanzlichen Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt/ Main müssten aber sämtliche Gläubiger zustimmen. Im vergangenen Jahr rutschte Q-Cells tief in die roten Zahlen. Das Unternehmen, das Ende 2007 an der Börse fast acht Milliarden Euro wert war, kommt heute nur noch auf knapp 40 Millionen Euro. 2011 brach der Umsatz auf eine Milliarde Euro ein, der Verlust war mit rund 846 Millionen Euro fast ebenso hoch.

"Das Problem bei Q-Cells ist nicht, dass das Unternehmen im derzeitigen Geschäft keine schwarzen Zahlen vorweisen könnte", erklärte Eike Weber, Aufsichtsratsmitglied bei Q-Cells im klimaretter.info-Interview. 2009 hatte Q-Cells einen Betriebsverlust von einer Milliarde Euro, weil es zuvor falsche Investitionsentscheidungen getroffen hatte. Weber: "Damals war in der Diskussion: Silizium wird vielleicht nicht die am Schluss gewinnende Solartechnologie – also hat man auch in Dünnschicht investiert. Das hat Q-Cells einen Schuldenberg von 600 Millionen Euro beschert, den es bis heute mit sich herumschleppt."

Der Solarmarkt wird derzeit heftig durcheinander geschüttelt, im Dezember hatte von den deutschen Solarfirmen der Berliner Konzern Solon und der Kraftwerksbauer Solar Millennium Insolvenz angemeldet. Konkurrent Sunways rettete sich Anfang des Jahres in die Arme des chinesischen Wettbewerbers LDK Solar. Zuletzt hatte es die sauerländische Firma Solarhybrid erwischt.

Quelle: klimaretter.info

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