Sonntag, 25. November 2012

Quaschning fordert jährlich 7-8 GW

Auf dem Forum Solarpraxis forderte der Berliner Professor Volker Quaschning den kompromisslosen Ausbau der Photovoltaik. Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Klimawandels hält er einen jährlichen Zubau von sieben bis acht Gigawatt (GW) für erforderlich.

Welche Ziele die derzeitige Bundesregierung bei der Energiewende verfolgt, ist nicht jedem klar. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, sprach auf dem 13. Forum Solarpraxis darüber, was nach seiner Meinung das Ziel sein sollte. Auf der Podiumsdiskussion „Der deutsche Photovoltaik-Markt im Umbruch“ verdeutlichte Quaschning sehr anschaulich, dass es langfristig um die Bekämpfung des fortschreitenden Klimawandels geht.

Um bis zum Jahre 2040 null Prozent Kohlendioxid-Ausstoß bei der Stromherstellung in Deutschland zu erreichen, sei ein Zubau der Photovoltaik von jährlich etwa 20 bis 30 Prozent notwendig. Das entspräche einem Ausbau von sieben bis acht Gigawatt Photovoltaik pro Jahr, sagte Quaschning weiter. Damit stellte er den Bezug zur nationalen Plattform „200 Gigawatt in Deutschland“ her, die er mit seiner Forschungsarbeit unterstützt. Das derzeitige Energieprogramm der Bundesregierung sehe ein langfristiges Ausbauvolumen von lediglich einem bis zwei Gigawatt pro Jahr vor. Dies reicht aus seiner Sicht nicht aus.

Quaschning zeigte ein Szenario, in dem der Verlauf des Ausbaus der Erneuerbaren und der zeitgleiche Abbau der fossilen Rohstoffe dargestellt wird. Dabei machte er darauf aufmerksam, dass der Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 nicht ausreiche. Die Bundesregierung setzte nach wie vor langfristig auf Kohlekraft. Im Weiteren kritisierte er die Versorgungsprobleme, die aus dem derzeitigen Programm hervorgingen. Beim weiteren Betrieb der Kohlekraftwerke und zeitgleichem stetigen Ausbau der Photovoltaik werde es dazu kommen, dass die Kohlekraftwerke in Spitzenzeiten für mehrere Tage heruntergefahren werden müssten. Schwierig könnte es ab  einem Ausbau von 50 Gigawatt Photovoltaik werden. Deswegen vermutet Quaschning, dass die derzeitige Bundesregierung keinen größeren Ausbau wünscht.

Eine alternative Lösung wäre die Kombination von Erneuerbaren und Speichersystemen. Dabei bestehe ein massiver Speicherbedarf, der aber aus Sicht von Quaschning zu realisieren sei. Dies und eine leichte Anhebung der EEG-Umlage solle uns die Zukunft nachfolgender Generationen wert sein, sagte Quaschning weiter.

Quelle: Sonnenseite / Solarpraxis

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