Montag, 24. Dezember 2012

Thesen zu Energiewende und PV

Wie viel Photovoltaik (PV) sind in Deutschland sinnvoll und wie kann ein Energiesystem aussehen, das Strom und Wärme zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien erzeugt? Der Vollzug der Energiewende ist möglich - und am Schluss profitieren auch die EnergiekonsumentInnen. Eine Analyse der PV-Zeitschrift Photovoltaik und eine Analogie zur Schweiz.
Titelbild Ausgabe 12 / 2012
Hans-Martin Henning ist ein vorsichtig argumentierender Wissenschaftler. Doch was er jetzt veröffentlicht hat, dürfte die Diskussion um den Weg zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien gehörig durcheinanderwirbeln. Der stellvertretende Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hat mit seinem Team die Komponenten einer Energieversorgung für das Jahr 2050 berechnet und in eine grafische Form gebracht. Diese macht klar, wohin die Reise gehen kann. „Wir wollen wissen, wie konsistente Systeme aussehen und was sie kosten“, erklärt er. „Dafür verwenden wir eine mathematische Optimierung.“ Die Komplexität des Systems ist riesig. Das erklärt, warum sich heute so viele Interessengruppen über die Energiepolitik streiten. Hier etwas mehr Offshore- Wind, dort etwas weniger Photovoltaik. Oder dürfen es etwas mehr Leitungen sein, dafür weniger Speicher? Oder mehr Geld für die energetische Sanierung und weniger für die Stromerzeugung? Jedes Mal verdient jemand anderes mit. Die Studienergebnisse stellen den Streit jetzt auf eine wissenschaftliche Grundlage. Die Ergebnisse zeigt die Infografik "Strom und Wärme nur aus erneuerbaren Energien", die sich verschicken oder als Poster ausdrucken lässt.

Thesen für die zukünftige VersorgungAus den Ergebnissen lassen sich einige ableiten. Erstens ist in Deutschland ein Photovoltaikzubau zwischen 150 und 250 Gigawatt sinnvoll. Solarmedia: Was für die Schweiz einen Zubau von mindestens 15 bis 25 GW nahe legt angesichts ähnlicher Verhältnisse und einer zehnmal kleineren Bevölkerung. 

Zweitens ergibt sich im Rahmen der Optimierung die Installation von rund 130 Gigawatt Solarthermie, überwiegend in dezentralen aber auch in zentralen Anlagen. Drittens werden alle erneuerbaren Energieträger benötigt, also auch Offshore-Windkraft. Viertens gibt es mehrere Möglichkeiten, solch ein System aufzubauen, daraus resultiert auch die Spanne bei dem Photovoltaikzubau. Fünftens ist ein solches Energiesystem nur möglich, wenn Gebäude in Deutschland energetisch saniert werden.

Besonders wichtig ist, dass sich die Stromverbraucher freuen dürften:  Der Strom muss im Jahr 2050 mit einem solchen Energiemodell nicht mehr kosten als heute. Wenn fossile Rohstoffkosten wie landläufig erwartet weiter steigen, wird das neue ISE Szenario dann sogar billiger sein als Konzepte ohne Energiewende.

Der vollständige Artikel findet sich in der Dezemberausgabe der photovoltaik oder online („Endlich belastbare Zahlen“). Mehr Informationen zu Szenarien für den Photovoltaikausbau finden Sie auf unserer „Plattform 200 Gigawatt“ 

Quelle: photovoltaik.eu

2 Kommentare:

  1. Sie sind eigentlich für Ihren rastlosen Einsatz zu bewundern. Sie machen allerdings nichts anderes als in Ihren Augen sensationelle Artikel mit grossem Fleiss zu verbreiten. Beispiel: 100 % Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien im Jahre 2050. Das tönt einfach extrem gut und viele werden dies einfach so glauben obwohl einiges von der Physik her gesehen gar nicht stimmen kann. Wichtig ist die textliche Zusammenfassung. Das Studium solcher Berichte braucht allerdings etwas mehr Zeit. Ist Ihnen noch nie der Gedanke gekommen, dass unter den Wissenschaftern der diversen Institute (in D und in der Schweiz) auch Leute am Werk sein könnten, welche die Gunst der Stunde nutzen um für sich und ihre Mitarbeiter viel Geld für irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen an Land zu ziehen, welche aber einer wirklich seriösen Begutachtung (beispielsweise peer review) niemals standhalten würden. Illusionen verpackt in wissenschaftliche Form. Auch die ETH ist leider in diversen Instituten bereits stark unterwandert mit solchen Leuten, grünen Ideologen halt.

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