Donnerstag, 31. Januar 2013

Sonnenwärme immer effizienter

In Berlin findet derzeit die dritte Solarthermie-Technologiekonferenz statt, die Deutsche Solarthermie-Technologieplattform (DSTTP) stellt Innovationen für eine Energiewende im Wärmesektor vor. Diesjähriger Trend: Systemlösungen zur Nutzung der industriellen Prozesswärme sowie hocheffizienter Kollektoren und Wärmespeicher. Dank Forschung und Entwicklung sind Sonnenheizungen heute noch effizienter und günstiger.

Unter dem Motto „Technik und Innovation – der Beitrag der Solarwärme zur Energiewende“ versammeln sich TeilnehmerInnen aus Politik, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Solarthermie-Branche und Forschungseinrichtungen in Berlin, um Neuheiten der Solarwärme zu diskutieren. „Die Trends auf dem Gipfeltreffen der Solarwärme-Forscher sind dieses Jahr Systemlösungen zur Nutzung der industriellen Prozesswärme sowie hocheffizienter Kollektoren und Wärmespeicher. Führende Solarunternehmen stellen ihre neuesten Entwicklungen vor und zeigen, wie auch Gewerbebetriebe mit der Sonne ihre Energiekosten deutlich reduzieren und zugleich die Umwelt entlasten können“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). 

Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung sind die drei Innovations- und Start-Up-Foren, auf denen in über 50 Kurzpräsentationen neue Produkte, Konzepte und marktnahe Forschungsprojekte vorgestellt werden. Experten zeigen auf dem Branchentreffen, welche Bedeutung die regenerative Wärme für die Energiewende einnimmt. An Beispiel von Österreich und Dänemark, in denen die Solarwärme weit stärker als in Deutschland genutzt wird, sollen Zukunftsszenarien für Deutschland diskutiert werden. 

Neben der Solarwärme im Gewerbesektor ist die Auflösung des Modernisierungsstaus in den Heizungskellern ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Über 80 Prozent der Heizungsanlagen entsprechen nicht mehr heutigen Energiestandards. Der Wärmebedarf in Deutschland hat einen Anteil von über 50 Prozent am gesamten Endenergiebedarf. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums verursachen Gebäude etwa ein Drittel der CO2-Emissionen. Zwei von drei Wohngebäuden wurden vor 1979 errichtet, und damit noch vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung. „Solarthermische Anlagen sichern eine Teilversorgung mit erneuerbarer Heizenergie. Sie sind ideal zu kombinieren mit hocheffizienten Gas- und Brennwertkesseln, Wärmepumpen oder Holzzentralheizungskesseln. Mit solchen Hybridheizungen kombiniert der Investor hohe Effizienz mit erneuerbaren Energien und dies auf dem höchsten zur Verfügung stehenden Stand der Technik“, rät Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH). 

Dank Forschung und Entwicklung sind Sonnenheizungen heute noch effizienter und günstiger. Außerdem gibt der Staat seit letztem Jahr höhere Zuschüsse zur Anschaffung einer modernen Solarwärme-Anlage dazu. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt für Solarwärme-Anlagen eine attraktive Förderung. Bei einer für ein Einfamilienhaus typischen Sonnenheizung sind das etwa 2.000 Euro. „Das lohnt sich. Denn bei einer solar unterstützten Heizungserneuerung sind Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent realisierbar“, erklärt Mayer.

Noch ein Solarskilift

 

Zillertal-Arena (Gerlos/AUT): Photovoltaik-Galerie am Isskogel produziert Strom für Eigenbedarf und Stromnetz 

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Energiewende sichtbar gemacht

Ein neuer Internetauftritt www.agora-energiewende.de zeigt tagesaktuelle Werte für die deutsche Produktion Erneuerbarer Energien, Stromverbrauch und Stromhandel an. Vergleichbares gibt es für die Schweiz (noch) nicht.

Die folgenden Fragen werden seit heute tagesaktuell auf einer neuen Internetseite beantwortet. Auf einen Blick kann man dort erfassen, welchen Beitrag die Erneuerbaren Energien aktuell zur deutschen Stromversorgung liefern: Wie viel Strom produzieren Windkraft-, Photovoltaik und Biogasanlagen sowie Wasserkraftwerke aktuell?  Wie viel Elektrizität verbrauchen Haushalte, Industrie und Gewerbe? Und wie viel Energie exportiert Deutschland in seine Nachbarländer?

Wenige Diagramme fassen dabei sowohl Stromproduktion als auch Stromverbrauch sowie Export und Import grafisch zusammen. Sie werden kontinuierlich aktualisiert - ein in Deutschland bislang einmaliges Informationsangebot. Die Daten für das Informationsangebot stammen von der Strombörse European Energy Exchange EEX, dem Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E sowie von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern. 

„Damit kann jede und jeder auf einen Blick erfassen, welchen Beitrag die Erneuerbaren Energien heute zur deutschen Stromversorgung liefern“, sagt Rainer Baake, Direktor der gemeinsam von der Stiftung Mercator sowie der European Climate Foundation initiierten Denkfabrik „Agora Energiewende“.

Der neue Internetauftritt www.agora-endergiewende.de fasst überdies die Arbeitsergebnisse von Agora Energiewende zusammen und bietet einen schnellen Zugriff auf die Publikationen der Denkfabrik. So auch auf die „12 Thesen zur Energiewende“, die Agora kürzlich vorgelegt hat und die innerhalb kürzester Zeit Eingang in die Diskussion zur Entwicklung des deutschen Energiesystems gefunden haben. Anmeldungen zu Veranstaltungen, zum Newsletter und zur Aufnahme in den Presseverteiler sind über die Webseite ebenfalls schnell und einfach möglich. Der Internetauftritt entstand in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit der Kieler Agentur boy. Er wird kontinuierlich erweitert und soll sich als Informationsangebot zur Energiewende etablieren. 

Quelle: Agora Energiewende 2013

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Mittwoch, 30. Januar 2013

Solarstrom: Teuer oder nicht?



Quelle: SRF 10vor10 29.1.13

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Auch AEE sagt «Ja aber»

Nach eingehender Prüfung der Vernehmlassungsvorlage bestätigt die Agentur für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (A EE) ihre erste Einschätzung, wonach die Energiestrategie 2050 in die richtige Richtung weist, wenngleich grundsätzliche Annahmen zu hinterfragen bzw. zu korrigieren und verschiedene Massnahmen für die Zielerreichung zu optimieren sind. Die Krux liegt unter anderem bei der Photovoltaik.

Trotz der durch den Entscheid für einen Atomausstieg erkennbaren Dominanz der Elektrizitätsfrage anerkennt die A EE, dass der Bundesrat mit der Energiestrategie 2050 keine reine Stromstrategie, sondern eine Gesamtenergiestrategie vorlegt.
Mit Ausnahme der Photovoltaik, die einmal mehr ungerechtfertigt als „Sonderfall“ behandelt wird, entwickelt die Energiestrategie 2050 eine ausgewogene Gesamtsicht, die alle erneuerbaren Energien integriert. Sie müsste jedoch noch stärker bei Primärenergieträgern und den jeweiligen Anwendungen, von denen die Elektrizitätsproduktion eine ist, ansetzen.


Stiefmütterliches Dasein für die Photovoltaik in der Schweiz - die A EE und Umweltverbände verlangen, dass die Solarstromerzeugung sofort einen wichtigen Stellenwert in der Energiewende erhält - Bild: Guntram Rehsche




Mit der Umsetzung einer in verschiedenen Aspekten optimierten Energiestrategie 2050 kann es gelingen, die Abhängigkeit der Schweiz und ihrer Wirtschaft von nuklearen und fossilen, aus dem Ausland importierten Energieträgern langfristig zu reduzieren und die Energieversorgung auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz umzustellen. Dann ist der Umbau des Energiesystems wirtschaftlich attraktiv, sozial ausgewogen und finanziell tragbar. So wird sie nicht nur Kosten verursachen, sondern der Wirtschaft – national, aber vor allem für das Gewerbe in den Regionen – positive Impulse geben und nachhaltig für mehr Beschäftigung und Einkommen sorgen. Mit verlässlichen und wirtschaftlich tragfähigen Rahmenbedingungen, von denen einige nachfolgend näher ausgeführt werden, wird die Energiewende zu einer Chance für die kommunalen Räume der ganzen Schweiz.

Langfristige absolute Mengenziele, Kontingente und
„Deckel“, wie sie die Energiestrategie 2050 vorgibt, sind nicht nur methodisch fragwürdig, sondern wirken kontraproduktiv, indem sie die Kosten der erneuerbaren Energien künstlich hoch halten. Wirksamer sind Zwischenziele, die über den heute bereits durch die KEV-Zusagen finanzierten Ausbau hinausgehen. Eine Kontingentierung – gesamthaft oder für einzelne Technologien – ist grundsätzlich abzulehnen.


An der auch in der Vorlage fortgesetzten Blockade der Photovoltaik, die weit hinter deren tatsächlichem Potenzial zurückbleiben soll, wird eine grosse Herausforderung für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 sichtbar: Mit gerade einmal 5 Jahren ab erwartetem Inkrafttreten bleibt für die erste Etappe der Energiestrategie nur wenig Zeit. Schon heute müssen deshalb Voraussetzungen für die Zielerreichung geschaffen werden. Hierzu zählen auch Zwischenziele, um die Potenziale auszuschöpfen bzw. Fortschritte auf dem Zielpfad überprüfen und gezielt nachsteuern zu können. Die in der Vorlage mit Kontingenten unterlegte Etappierung beim Zubau der Photovoltaik ist abzulehnen. Dass bis 2020 lediglich 6% des bis 2050 geplanten PV-Zubaus realisiert werden soll, ist in keiner Weise begründbar. Soll die in der Energiestrategie 2050 angepeilte PV-Strommenge von rund 10.5 TWh bis 2050 erschlossen werden (was die A EE als eine bescheidene Zielgrösse erachtet, vgl. dazu 10-Punkte-Programm, März 2011), ist ein wesentlich höheres Tempo erforderlich. Wird der Zubau von Photovoltaik-Anlagen beschleunigt, können sowohl Stromimporte reduziert als auch neue fossile Stromproduktionsanlagen weitgehend vermieden werden.


In diesem Zögern ist vor allem die unbegründete Angst vor „bundesdeutschen Verhältnissen“ zu erkennen. Neue PV-Anlagen produzieren jedoch immer günstiger – Gestehungskosten von von 25 Rp./kWh und weniger sind heute bei grösseren Anlagen Realität, vor allem wenn der Markt nicht länger durch Stop-and-Go-Signale verunsichert wird. Eine Begrenzung der Photo-voltaik auf 600 GWh bis 2020, wie sie die Vorlage vorsieht, würde eine Zerschlagung des PV-Marktes der Schweiz bedeuten mit entsprechend negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen.
Ebenfalls unzureichend ist die Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien. Neben Holz und anderer Biomasse bleibt abermals das solare Potenzial für den Ersatz fossiler Brennstoffe und der elektrischen Wärmeerzeugung unausgeschöpft.

Die Energiestrategie 2050 entwickelt
kein durchgängiges Energiesystem von der Produktion über die Bereitstellung bis zum Verbrauch. So wird zwar die Notwendigkeit neuer Elektrizitäts-speicher im erläuternden Bericht betont, in der Vorlage jedoch ausschliesslich auf Pumpspeicherkraftwerke ausgelegt. Die fehlende Gesamtsicht bestehender und künftig notwendiger Infrastrukturen wird zu einem späteren Zeitpunkt mit erheblichem Zusatzaufwand zu beheben sein. Dabei gilt es, das Schweizer Stromnetz in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht „europafähig“ und für dezentrale Kleinkraftwerke fit zu machen. Für die Planung von Netzen und Speichern müssen zudem Stromimporte und die Rolle des Stromhandels einbezogen werden. Dazu fehlen jedoch verbindliche Aussagen zum Abschluss eines Energieabkommens mit der EU sowie Regelungen zur Behandlung des importierten Stroms (CO2-Fracht, Anrechenbarkeit von Strom aus erneuerbaren Quellen).
 

Insbesondere bleibt das Potenzial aus der Konvergenz von Strom-, Gas- und Wärmenetzen für die Integration der erneuerbaren Energien und die schrittweise Substitution fossiler Energieträger offen. So steht auch die Annahme, wonach mindestens ein Gaskombikraftwerk zur Deckung der Stromnachfrage benötigt werde, während das Potenzial (kleiner) Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen nicht ausgeschöpft werden soll, Im Widerspruch zu einer konsequenten Reduktion von CO2-Emissionen und dem Ausbau dezentraler einheimischer Energien.

Welche Folgen das Fehlen eines umfassenden Energiemarktdesigns hat,
das klare Zwischenziele vorgibt, wirksame und verlässliche Anreize für die Akteure setzt und entsprechende Handlungsspielräume zulässt, wird in der fahrigen deutschen Energiepolitik bereits sichtbar. Dies verunsichert Investoren und belastet insbesondere Städte und Gemeinden. So werden sie weder ihrem (gesellschaftlichen) Auftrag noch ihren Möglichkeiten gerecht. 


Seit Jahren investieren Stadt- und Gemeindewerke selbst in erneuerbare Energien und bieten Investoren gezielte Anreize (kantonale KEV, Solarstrombörsen). Andere weichen wegen der Blockadewirkung der aktuellen Energiegesetzgebung (Mengenkontingente, Deckelung, langwierige Bewilligungsver-fahren) ins Ausland aus und investieren dort in erneuerbare Energien. Auch diese Anlagen im Ausland sind für die Schweiz bedeutsam. Die Energiestrategie 2050 sollte diese deshalb inventarisieren und in die Betrachtungen einbeziehen, mindestens gleichwertig mit den Bezügen von Atomstrom aus Frankreich, die in den Grafiken des Bundesrates prominent dargestellt werden. Nur mit einer Energiestrategie, die alle Elemente des Energiesystems einbezieht, erhalten Investoren – private wie institutionelle – Planungssicherheit und nur dann werden überholte Technologien von neuen, besseren Technologien abgelöst.

Download der Medienmitteilung (PDF), vom 30.01.2013
Download der Stellungnahme

Kontakt und weitere Informationen:
Stefan Batzli, Geschäftsführer
A EE Agentur für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

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Dienstag, 29. Januar 2013

Umweltverbände stützen die Wende

Die Umweltallianz unterstützt den Bundesrat in den Zielsetzungen der Energiestrategie 2050. Sie stellt sich klar hinter dieses Generationenprojekt. Voraussetzung für den Energieumschwung ist ein effizienter Strommix aus 100 Prozent einheimischen und erneuerbaren Quellen bis spätestens 2035, schreiben Greenpeace Schweiz, Pro Natura, Schweizerische Energie-Stiftung SES, WWF Schweiz und VCS Verkehrs- Club der Schweiz in ihrer gemeinsamen Stellungnahme, die sie am Dienstag den Medien präsentierten. Der Weg zu diesem für die Schweiz lohnenden Zwischenziel ist realistisch und machbar – mit verbindlichen AKW-Abschaltdaten und ohne Abstriche beim Klima- und Naturschutz. Zuvor hatten schon der Städtverband (siehe Solarmedia vom 28.1.13) sowie die Stromwirtschaft ihre Stellungnahmen öffentlich gemacht (siehe Solarmedia vom 29.1.13).

Die Schweizer Bevölkerung, der Bundesrat und das Parlament haben gemäss den Umweltverbänden die einmalige Chance, mit der Energiestrategie 2050 Geschichte zu schreiben. Wir alle sind Macher für die sichere Energiezukunft der Schweiz. Auch die Umweltorganisationen. Jürg Buri, Geschäftsleiter SES meint dazu: „Wir stellen uns klar hinter dieses Generationenprojekt und wollen vorwärts gehen. Die Energiewende ist eine Notwendigkeit. Wir alle können sie schaffen.“ Basierend auf einer stark verbesserten Stromeffizienz kann sich die Schweiz bereits 2035 zu 100 Prozent mit Strom aus einheimischen und erneuerbaren Quellen versorgen. Der Weg zu diesem „100PRO“ ist zahlbar und effizient. Ein solcher Strommix (56.4% Wasser, 24.6% Sonne, 13.1% Biomasse, 3.5% Geothermie, 2.4% Wind) kombiniert mit einer wirksamen Effizienzpolitik bringt Gewinn für Umwelt, Klima, Gewerbe und den Denk- und Werkplatz Schweiz. 

Ein erster Schritt zum effizienten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ist mit dem Vorschlag des Bundesrates getan. Ein zweiter muss folgen. Die Umweltorganisationen verbinden die Stellungnahme mit dem Appell an den Bundesrat, die Energiestrategie 2050 dynamischer anzugehen und mit den wirksamen Massnahmen nicht bis nach 2035 zuzuwarten. Sie nennen dazu konkrete Massnahmen wie verstärkten Zubau von Photovoltaik oder sofortige Einführung einer Stromlenkungsabgabe, die dann später in eine Energielenkungsabgabe überführt werden kann. Gestärkt wird das Profil der Energiestrategie 2050 durch klare Grenzen, dazu gehören: 


Kein Ausstieg aus dem Ausstieg

Die Umweltallianz begrüsst, dass die Energiestrategie 2050 ein Verbot für neue Atomkraftwerke vorsieht. Der Nagelprobe aber stellt sich der Bundesrat nicht: Er sieht keine Laufzeitbeschränkung für die bestehenden AKW vor. „Wir fordern eine verbindliche Laufzeitbeschränkung für alle AKW auf 40 Jahre“, sagt Kaspar Schule, Leiter Klima und Energie von Greenpeace Schweiz. „Das ergibt eine sinnvolle Etappierung bis 2025 und ist konsequent an den Geboten der Sicherheit orientiert“.

Kein Ausstieg aus dem Klimaschutz
“Der Bundesrat will Gaskraftwerke bauen und fossile WKK-Anlagen subventionieren – ein unnötiger und schädlicher Plan“, sagt Ion Karagounis, Programmleiter WWF Schweiz. „Damit wird der Klimaschutz auf die lange Bank geschoben und der Umstieg auf die Erneuerbaren um Jahre verzögert.“

Kein Ausstieg aus dem Natur-und Landschaftsschutz: 

Rico Kessler, Leiter Politik und Internationales von Pro Natura fordert zwei Massnahmen: „Keine Anlagen, die die Ziele von Landschafts- und Naturschutzgebieten verletzen. Und es braucht eine verbindliche, ganzheitliche Schutz- und Nutzungsplanung insbesondere bei den Gewässern.“ Die Wasserkraft ist auch künftig die Basis der Stromproduktion. Doch die Zitrone ist ausgepresst: 95% des technisch erschliessbaren Potenzials ist bereits genutzt. Konzentrieren wir uns auf die Stromeffizienz und andere erneuerbare Energieträger wie zum Beispiel die Photovoltaik. 


Quelle: Schweizerische Energiestiftung

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Schweizer meldet Auftragswachstum

Positive Firmenmeldungen sind derzeit rar in der Solarbranche - die Ernst Schweizer Metallbau AG im Zürcher Hedingen ist eine Ausnahme: Dank dem erfreulichen Exportergebnis des Photovoltaik-Montagesystems Solrif® und Produkteneuheiten bei den Glasfalt- und Glasschiebewänden konnte die Ernst Schweizer AG den Auftragseingang gesamthaft auf CHF 157,3 Mio. steigern. Dies bedeutet ein Plus von 12 % gegenüber dem Vorjahr.  

Das Unternehmen konnte 2012 insgesamt einen Auftragseingang von CHF 157,3 Mio. realisieren, davon allein CHF 40,8 Mio. im Ausland. Dies entspricht einer Steigerung von 12 %. Zu diesem positiven Ergebnis hat vor allem der Geschäftsbereich Sonnenenergie-Systeme beigetragen.  

Mit dem Montagesystem Solrif® (Solar Roof Integration Frame) von Schweizer lassen sich rahmenlose Photovoltaik-Module einfach und schnell in die Dachhaut integrieren. Sie ersetzen die eigentliche Dacheindeckung.


 
Dank der Förderprogramme im europäischen Raum stiessen die Photovoltaik-Systeme hauptsächlich in Italien auf grosses Interesse. Speziell für das Photovoltaik-Indach-Montagesystem Solrif® (Solar Roof Integration Frame) von Schweizer war die Nachfrage 2012 enorm. Mit Innovationen wie die Produktneuheit isolierte Schiebetür STI mit hervorragenden Wärme-Dämmeigenschaften und den neuen Ganzglasfalt- und schiebewänden trug der Geschäftsbereich Fenster und Briefkästen ebenfalls zu einem höheren Auftragseingang bei. Im Geschäftsbereich Fassaden und Brandschutz konnte mit interessanten Projekten der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr gehalten werden. 

Einzig der Geschäftsbereich Holz/Metall-Systeme verzeichnet einen leichten Rückgang aufgrund des verschärften Konkurrenzdrucks und des starken Schweizer Frankens im europäischen Ausland. Die Stückzahlen konnten gehalten werden. Die Ernst Schweizer AG ist dank ihres sorgfältig diversifizierten Sortiments zu den Themen Technik, Design und Energie und einer kompetenten Verkaufsorganisation gut aufgestellt und zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr.

Quelle: Ernst Schweizer AG

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Showdown in Deutschland

Grünen- und Umweltpolitiker lehnen das Konzept zur Strompreis-Sicherung des deutschen Bundesumweltministers ab. Es würde für einen weitgehenden Stopp des Ausbaus von Photovoltaik, Windkraft und Biomasse sorgen. FDP und BDEW hingegen stärken Altmaier den Rücken. Eine Einschätzung des Solarmagazins photovoltaik.eu.

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat mit seinem vorgestellten „Vorschlag zur Einführung einer Strompreis-Sicherung im EEG“ heftige Schelte von Grünen und Umweltverbänden bekommen. „Die Vorschläge Altmaiers werden einen weitgehenden Stopp des Ausbaus aller erneuerbare Energien über das erfolgreiche EEG noch vor Jahresmitte bewirken. Alleine die Ankündigung wird Banken und Finanzierer der Energiewende stark verunsichern“, kommentiert Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell die Vorschläge des Ministers. Vor allem die Pläne eines „Energie-Soli“, die einer rückwirkenden Änderung gleichkommen, stoßen auf Ablehnung der Grünen. 

Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und der BUND zeigen sich entsetzt. "Die Vorschläge gehen an den energiepolitischen Notwendigkeiten vorbei und stehen im Widerspruch zu Altmaiers Beteuerungen, die Energiewende zu einem Erfolgsprojekt machen zu wollen", sagt BEE-Präsident Dietmar Schütz. Der BEE betont dabei, dass die steigenden Kosten der EEG-Umlage immer weniger mit dem realen Ausbau der erneuerbaren Energien zusammenhingen. Dies habe Altmaier in seinen Vorschlägen allerdings nicht berücksichtigt. Wie der Grünen-Politiker Fell kritisiert auch der BEE die verheerende Signalwirkung auf Investoren, wenn es zu einer Flexibilisierung der Zahlung von Einspeisevergütungen sowie eine rückwirkende Kürzung für Bestandsanlagen kommen würde. "Damit würde all denen, die in den klimafreundlichen Umbau unserer Energieversorgung investieren, jegliche Planungssicherheit genommen“, so Schütz weiter.

Beim BUND sieht man in Altmaiers Vorschlägen, einen Versuch das EEG auszuhöhlen. Der Vorsitzende des Verbands, Hubert Weiger, fordert vom Minister, die geplante Deckelung des Ausbaus der erneuerbaren Energien zurückzunehmen. "Altmaier darf die Strompreisdebatte nicht missbrauchen, um das Ausbautempo der erneuerbaren Energien zu bremsen", sagt er weiter. Einzig im Punkt, die Privilegien für energieintensive Unternehmen zu beschränken, findet Zustimmung.

Auf der anderen Seite erhält der Umweltminister Rückendeckung vom Industrieverband BDEW und vom Koalitionspartner FDP. Der umweltpolitische Sprecher der Liberalen, Michael Kauch, sieht in dem Vorschlag Altmaiers den Willen zu handeln. Kauch kündigte eine Prüfung der Vorschläge an und betonte, dass die FDP sich seit Monaten für eine schnelle Reform des EEG ausgesprochen habe. Dabei plädiert die FDP immer wieder für einen Übergang von Einspeisevergütung zu einem Quotenmodell und einer Direktvermarktung. Beim BDEW spricht man von „mutigen Schritten“, zu denen Altmaier nun bereit sei. „Es ist wichtig, jetzt zu handeln und zentrale Einzelaspekte aufzugreifen, da die Kostenentwicklung gebremst werden muss. Eine grundlegende Reform des EEG muss in der nächsten Legislaturperiode zügig angegangen werden“, erklärte Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes.

Link zum Papier von Umweltminister Altmaier

Quelle: photovoltaik.eu

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CH-Stromwirtschaft will mehr

Nach dem Schweizerischen Städteverband (siehe Solarmedia vom 28. Januar 2013) unterstützt auch der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen  (VSE) die Stossrichtung der Energiestrategie 2050, welche verstärkt auf Effizienz und Nachhaltigkeit hinzielt. Die Vorlage selbst sei zu überarbeiten und in wesentlichen Punkten zu erweitern. Statt isolierter Einzelmassnahmen soll der Ausbau von Produktion, Netz und Speicherung abgestimmt erfolgen - und auch sonst ist der VSE deutlich kritischer als der Städteverband. Es folgt die VSE-Mitteilung im Wortlaut.

Kostensolidarität im Stromnetz und die Förderung der Gesamtenergieeffizienz nach dem Verursacherprinzip sind notwendig. Anstelle von Einsparquoten für Stromlieferanten fordert der VSE in seinem Alternativvorschlag Effizienzzielvereinbarungen für KMU. Das KEV-System ist zu entbürokratisieren, und anstelle einer Förderung nach dem Prinzip «produce and forget» sind Anreize für eine nachfragegerechte Produktion mit Erneuerbaren zu schaffen, welche die Rolle der einheimischen Wasserkraft nicht in Frage stellen. Von Subventionen fossiler Energien ist abzusehen, gefordert sind statt dessen gleich lange Spiesse für Wärmekraftkoppelungsanlagen und Gaskombikraftwerke.

Der VSE unterstützt die Stossrichtung der bundesrätlichen Energiestrategie 2050 und begrüsst ausdrücklich das Bekenntnis zur Förderung der Nutzung der Erneuerbaren, zur Energieeffizienz, zu beschleunigten Bewilligungsverfahren insbesondere im Netzausbau sowie die Gleichstellung der Nutz- mit den Schutzinteressen bei verstärkter Nutzung der erneuerbaren Energien. 

Der Umbau des gesamten Energiesystems bedingt die Betrachtung sämtlicher Energieträger und Anwendungsarten, mit der sich die Schweiz versorgt. Konkret fordert der VSE: 

 
• Die Versorgung ist mit einem zeitlich abgestimmten Ausbau von Produktion, Netz und Speicherung zu sichern. Derzeit fehlt ein entsprechender integraler regulatorischer Rahmen, das beeinträchtigt die Investitionssicherheit.
• Die Kosten des Stromnetzes dürfen nicht entsolidarisiert werden. Die Umverteilung zu Lasten einzelner Verbrauchergruppen beim Tragen der Kosten ist zu verhindern.  Die Gesamtenergieeffizienz ist nach dem Verursacherprinzip zu fördern. Initiativen des VSE und Massnahmen der Stromversorger sind weiterzuführen und auszubauen. Die Zielvereinbarungen sind auf KMU auszuweiten. 
• Das KEV-System ist zu entbürokratisieren, und anstelle einer Förderung nach dem Prinzip «produce and forget» sind Anreize für eine nachfragegerechte Stromproduktion mit Erneuerbaren zu schaffen. Jene Produktionsarten sind mittels KEV bevorzugt zu fördern, welche sich einerseits nach der zeitlich unterschiedlichen Nachfrage richten, andererseits möglichst viele Kilowattstunden pro Förderfranken generieren. Der VSE fordert ein einfaches, transparentes und effizientes Fördersystem und dabei insbesondere die Reduktion der Anzahl Fördersätze.
• Der VSE spricht sich aus klimapolitischen Überlegungen gegen die Subventionierung fossiler Energien aus und fordert gleich lange Spiesse für WKK und Gaskombikraftwerke. 

Die Energieeffizienz soll durch Weiterführung und Anpassung bestehender und bewährter Instrumente erhöht werden, basierend auf dem Verursacherprinzip. Die bewährten Zielvereinbarungen sollen auf den Strombereich von KMU ausgedehnt werden: Unternehmen mit einem Verbrauch von 100 bis 500 Megawattstunden pro Jahr sollen sich zur Reduktion des Energieverbrauchs verpflichten. Weiter schlägt der VSE Wartungsvorschriften für grosse energieverbrauchende Geräte vor; dies in Anlehnung an die Wartungsvorschriften bei Heizungen und Automobilen (Abgasprüfung). In Betracht fallen beispielsweise Optimierungen  der Wirkungsgrade bei Geräteeinstellungen, der Ersatz von abgenutzten mechanischen Teilen und Dichtungen, oder auch eine Prüfung hinsichtlich Reinhaltung und Pflege.

Im Weiteren weist der VSE im Hinblick auf eine ausreichende und sichere Stromversorgung auf die Bedeutung des Stromabkommens mit der EU hin. Er fordert die Politik auf, sich für eine rasche Weiterbehandlung des Dossiers einzusetzen, da der EU-Binnenmarkt ab 1. Januar 2014 in Kraft tritt. Der VSE wird weiterhin an der Konkretisierung der neuen Energiepolitik konstruktiv mitwirken und hat sich in den letzten Monaten entsprechend eingebracht. Dafür stehen die Erstellung der umfassenden Studie „Wege in die neue Stromzukunft“ sowie die aktive Mitwirkung in den Arbeitsgruppen des Bundes.   


Quelle: VSE

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Montag, 28. Januar 2013

«Ja aber» zur Energiestrategie 2050

Der Schweizerische Städteverband unterstützt die Stossrichtung der Energiestrategie 2050. Angesichts der zahlreichen Städte und Gemeinden, die mit der Umsetzung der Energiewende längst begonnen haben, verlangt der Städteverband jedoch einen stärkeren Einbezug der kommunalen Ebene in die Energiepolitik. In verschiedenen Einzelfragen vermisst der Verband zudem eine Gesamtenergiebetrachtung.  

Der Städteverband zählt 125 Mitglieder und vertritt die Interessen und Anliegen der Städte und städtischen Gemeinden in der Schweiz. Damit vertritt der Verband die urbane Schweiz, in der rund drei Viertel der Schweizer Bevölkerung leben und 84 % der Wirtschaftsleistung unseres Landes erbracht werden. Immer mehr Städte und Gemeinden in der Schweiz engagieren sich, beispielsweise als Energiestädte, wie etwa Basel (siehe Bild), für eine betont nachhaltige, auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien ausgerichtete Energiepolitik. Nachdem bereits im Mai 2011 eine Mitgliederbefragung des Städteverbandes eine klare Mehrheit für den schrittweisen Atomausstieg ergeben hatte, fällt auch die Beurteilung der Energiestrategie 2050 insgesamt positiv aus. Der Städteverband stimmt mit dem Bundesrat überein, keine Rahmenbewilligungen mehr für neue Kernkraftwerke zu erteilen, und unterstützt die Verknüpfung des vorliegenden Massnahmenpakets mit dem Atomausstieg. 

Allerdings macht der Städteverband auch verschiedene Vorbehalte geltend: So wird das vorliegende Massnahmenpaket dem Anspruch nach einer umfassenden Energiestrategie nur teilweise gerecht. Auch fehlt eine konsequente Abstimmung mit der Klimapolitik. Im Hinblick auf die Strommarktöffnung und den skizzierten Wechsel von Förder- zu Lenkungssystemen bleiben verschiedene Fragen offen. 


Zentrale Forderungen des Städteverbands sind der angemessene Einbezug und die Anerkennung der Städte als relevante Akteure in der Energiepolitik. Angesichts der zentralen Rolle, welche Städte und Gemeinden bei der Umsetzung der Energiestrategie spielen, ist es unverständlich, dass sie im neuen Energiegesetz nicht vorkommen sollen. Für den Städteverband kann die Energiewende nur gelingen, wenn Bund, Kantone, Städte und Gemeinden in der Energiepolitik eng miteinander zusammenarbeiten und sich dies auch im Gesetz widerspiegelt. 


Gleichzeitig sollen die Kommunen Spielräume  für die Erreichung ihrer zuweilen ambitiösen Zielen wie der 2000-Watt-Gesellschaft erhalten.  Der Städteverband unterstützt zwar die Ausweitung des Gebäudeprogramms, möchte dieses aber stärker fokussieren. Zudem wünschen sich die Städte, dass bei den Gebäude-Vorschriften stadtspezifische Eigenheiten besser zum Tragen kommen. Zielvorgaben für Elektrizitätslieferanten zur Steigerung der Stromeffizienz erachtet der Städteverband als nicht zielführend und schlägt stattdessen Effiziensbonusmodelle für Endkunden vor, wie sie sich in verschiedenen Städten bewährt haben.  

Zur Förderung der erneuerbaren Energien muss die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) vorderhand und bis zu einem Übergang zu Lenkungsabgaben beibehalten werden. Allerdings verlangt der Städteverband, dass einzelne Technologien nicht diskriminiert werden. Wenn, wie in der Vorlage vorgeschlagen, Kehrichtverbrennungs- und Kläranlagen von der KEV ausgenommen würden, würde ohne Not auf die Ausschöpfung von relevanten Potenzialen erneuerbarer Energie verzichtet.


Mit einem „Ja, aber“ beurteilt der Städteverband die Pläne des Bundes zur WKK-Förderung. Namentlich in dicht besiedeltem Gebiet können WKK-Anlagen in einer integralen Betrachtung der Energieversorgung (Strom, Gas und Wärme) einen wertvollen Beitrag leisten. WKK-Anlagen sollen deshalb über gleich lange Spiesse wie Gaskombikraftwerke verfügen, aber keinesfalls von einer stärkeren Förderung profitieren als erneuerbare Energien. Zudem sind sie längerfristig auf erneuerbare Brennstoffe hin auszurichten. Eine WKK-Förderung müsste aus Sicht des Städteverbandes vor allem auf die Wärmenetzinfrastrukturen ausgerichtet sein – auch im Hinblick auf künftige Speicherbedürfnisse. 

Weitere Informationen:
Martin Tschirren, Stv. Direktor Städteverband, 031 356 32 34.
Alex Bukowiecki, Geschäftsführer Organisation Kommunale Infrastruktur, 031 3563240. 

Quelle: Schweizerischer Städteverband / Bild: Guntram Rehsche

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Sonntag, 27. Januar 2013

Studie pusht Stromspeicher

Stromspeicher sind in der Solardiskussion gehörig unter Druck geraten. Nachdem der deutsche Bundesumweltminister ein Förderprogramm in Aussicht gestellt hat (siehe Solarmedia vom 17. Januar 2013), hagelte es Kritik, unter anderem auch seitens der sonst solarfreundlichen Wochenzeitung «Zeit». Eine Studie des Fraunhofer-Instituts glättet die Wogen und zeigt: Stromspeicher machen durchaus Sinn und  können einen wichtigen Beitrag zur Integration von Erneuerbaren Energien in das Stromnetz und zur Etablierung von intelligenten Netzen leisten (siehe auch Solarmedia vom 25. Januar 2013). 

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) den Nutzen von Photovoltaik Batteriesystemen bei kleinen objektgebundenen Photovoltaik Anlagen als Bestandteil des zukünftigen Energiesystems untersucht. Neben der Flexibilisierung des Kraftwerksparks und dem Ausbau der Elektrizitätsnetze sind Stromspeichersysteme wichtige Bausteine für eine nachhaltige Energieversorgung. Nur so kann langfristig die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Die Freiburger Forscher weisen in ihrem Gutachten nach, dass der Einsatz von dezentralen Speichern bei entsprechender Betriebsweise die Netzspannung stabilisiert und die Anschlusskapazitäten für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien im Zuge der Energiewende erhöht.


Lithium-Ionen-Batteriemodul mit (elektronischem) Batteriemanagement. Das Fraunhofer ISE entwickelt Speichersysteme für Solarstrom, deren Lebensdauer jener von Photovoltaikanlagen angepasst ist. ©Fraunhofer ISE



 
Unter der Voraussetzung einer netzdienlichen Betriebsweise kann ein solcher Stromspeicher die Einspeisespitze in Abhängigkeit der Systemkonfiguration - Leistung der Photovoltaik Anlage lokale Stromlast und Batteriegröße - um bis zu 40 Prozent reduzieren. Durch die Option der Rückspeisung aus dem Speicher in das Elektrizitätsnetz lässt sich dieser netzdienliche Effekt noch weiter erhöhen. Darüber hinaus führt ein solcher Betrieb zu einer Verstetigung der Preise an der Strombörse.

„Die gezielte Förderung zur Markteinführung integrierter Photovoltaik-Speichersysteme unterstützt die Innovations- und Forschungskraft von deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Elektrische Speichersysteme sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Energieversorgungsstruktur, sondern bieten eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten“, so Dr. Christof Wittwer, Abteilungsleiter Intelligente Energiesysteme am Fraunhofer ISE. Dezentrale Batteriespeichersysteme sowie ihre intelligente Anbindung an die Photovoltaik Anlage und das Stromnetz erfordern umfangreiche Entwicklungskompetenz. Auf diesem Feld können deutsche und europäische Hersteller ihre Stärken ausbauen, sich in diesen Wachstumsmärkten neu positionieren und gegenüber internationaler Konkurrenz behaupten.

Die von der Bundesregierung geplante Förderung bietet die Chance, wichtige Erfahrungen mit integrierten Photovoltaik Speichersystemen in der Massenanwendung zu sammeln, gleichzeitig führt sie zu einer beschleunigten Kostendegression. Findet in diesem Zusammenhang eine umfassende Datenauswertung der Anlagen im Feld statt, begünstigt dies die Entwicklung innovativer Regelungsalgorithmen und Smart Grid bzw. Smart Home Anwendungen.

Quelle: Fraunhofer-Institut ISE

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Samstag, 26. Januar 2013

WEF, Davos und die Sonne

Die Gemeinde Davos und das World Economic Forum gehen einen weiteren Schritt in Richtung eines grüneren Davos („Greener Davos“) dank der von Hanwha Q CELLS gesponserten, hocheffizienten Q CELLS Solarmodule. Auf dem 1.000 Quadratmeter Dach des Kongresszentrums von Davos wird ein Photovoltaik (PV)-System mit einer Kapazität von circa 340 Kilowatt Peak (kWp) installiert. Diese Anlage produziert genügend Energie, um mehr als 20 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen. Hanwha Q CELLS realisiert das Projekt gemeinsam mit der Gemeinde Davos. Die Installation soll Ende des Jahres fertiggestellt werden. 

Hanwha Q Cells ist, wie es in einer Mitteilung schreibt, einer der führenden Anbieter von PV-Lösungen und wurde kürzlich von der Hanwha Gruppe akquiriert – um so die deutsche Ingenieurs- und Produktionsstärke mit der Finanzkraft und der globalen Präsenz eines der führenden Konzerne Koreas zu vereinen. Die Hanwha Gruppe gehört zu den Top 10 Unternehmen in Korea und ist einer der führenden Anbieter von Solar-Lösungen weltweit. Darüber hinaus ist der Konzern seit 2010 offizieller strategischer Partner des World Economic Forum. 

Hanwha liefert für die Anlage mehr als 1.300 der leistungsstarken Q CELLS Q.PEAK PV-Module – und unterstützt damit die „Greener Davos“ Initiative. Dies ist eines der vielen Projekte des Unternehmens, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Erneuerbare Energien zu schärfen und die führende Rolle  Hanwhas im Hinblick auf unternehmerische Verantwortung für die Umwelt zu unterstreichen. 

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese Gelegenheit haben, die Gemeinde Davos sowie das World Economic Forum zu unterstützen. Unser Engagement beim Thema Solarenergie geht über den Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens hinaus. Wir wollen Solarenergie zur zuverlässigsten Energiequelle der Welt machen“, kommentiert Ki-Joon Hong, Vice Chairman und Chief Executive Officer, Hanwha Chemical, als Repräsentant der Hanwha Gruppe. 

„Ein grüneres Davos hat für das World Economic Forum große Priorität. Daher begrüßen wir diese Initiative der Gemeinde Davos und Hanwha. Sie unterstützt uns dabei, die Umweltauswirkungen des jährlichen Treffens zu reduzieren und auf eine kohlenstoffneutrale Zukunft hinzuarbeiten“, erläutert Alois Zwinggi, Managing Director, World Economic Forum. Zu Beginn des World Economic Forum 2013 unterzeichneten Vertreter der Gemeinde Davos –Landammann Tarzisius Caviezel und Landschreiber Michael Straub – und Hanwha Q CELLS Senior Vice President Thomas Raadts im Rathaus der Stadt eine Absichtserklärung (Memorandum of Unterstanding), mit der das Sponsorship besiegelt wurde.

„2001 war Davos die erste Gemeinde in Graubünden, der offiziell das begehrte Label EnergieStadt des Bundesamts für Energie (BFE) und des unterstützenden Verbandes Label EnergieStadt verliehen wurde. 2012 wurde das Label bereits zum dritten Mal erneuert und Davos setzt weiterhin auf eine nachhaltige und ergebnisorientierte Energiepolitik. Das großzügige Sponsorship von Hanwha Q CELLS ist ein wichtiger Beitrag im Hinblick auf unsere Bemühungen für ein „Grüneres Davos“ („Greener Davos“). Wir schätzen diese Unterstützung sehr“, so Tarzisius Caviezel, Landammann  der Gemeinde Davos. 


Laut einer Studie von Amstein+Walthert, dem Projektingenieur der  Gemeinde Davos, wird die Anlage auf den Dächern des Kongresszentrums sowie des benachbarten Schwimmbads 395 MWh pro Jahr liefern. Dies entspricht dem Energieverbrauch von 75 Schweizer Haushalten.

Freitag, 25. Januar 2013

Wetterprognose für Erneuerbare

Windparks und Photovoltaik-Anlagen werden in der Stromversorgung künftig die dominierende Rolle einnehmen. Weil ihre Leistung mit dem Wetter schwankt, werden zuverlässige und genaue Wetter- und Einspeiseprognosen immer wichtiger. Im Rahmen des Forschungsprojekts EWeLiNE wollen das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) neue Vorhersagemodelle entwickeln und bestehende optimieren.

„Ohne die Weiterentwicklung unserer Wetter- und Leistungs-vorhersagen können wir ein auf erneuerbaren Energien basierendes Stromversorgungssystem weder wirtschaftlich noch sicher betreiben“, betonte IWES-Leiter Professor Clemens Hoffmann zum Projektauftakt. Der Institutsleiter verwies auf das Ziel der Bundesregierung, den Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung von heute 22 auf 35 Prozent im Jahr 2020 zu steigern. Bei der aktuell installierten Wind- und PV-Leistung von über 60 Gigawatt  weisen diese beiden Erneuerbaren zusammen bereits alleine einen Anteil von etwa zwölf Prozent auf. Mit den Installationszahlen müsse auch die Leistung der Prognosemodelle steigen, erklärte Professor Hoffmann.

„Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen und unsere Wettermodelle noch besser an die Belange der Energiewirtschaft anpassen", sagte Hans-Joachim Koppert, Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereiches Wettervorhersage beim DWD.  Mit der gezielten Entwicklung von Prognoseinstrumenten, die im Zeitalter erneuerbarer Energien für die Sicherheit der Stromerzeugungsnetze und ein besseres Risikomanagement für den Handel an der Strombörse sorgen sollten, erweitere der DWD seine Leistungen, die er vor allem für die öffentliche Sicherheit erbringt,  um ein völlig neues Themenfeld. Ziel sei es auch, die Erhebung und Analyse der Daten sowie die Modellentwicklung durch den Deutschen Wetterdienst, die Übertragungsnetzbetreiber und das IWES noch enger miteinander zu verzahnen als bislang.

Grundlage für Wetter- und Einspeiseprognosen ist die Auswertung und Verknüpfung von meteorologischen Messdaten und Wettermodelldaten mit  Messdaten der Wind- und PV-Einspeisung. Erstmalig sollen hier Wind- und PV-Leistungsmessungen Eingang in die numerischen Wettermodelle des DWD finden. „Mit Bezug auf die Leistungsprognose konzentrieren wir uns einerseits auf so genannte deterministische Modelle, also solche, die die Wetterentwicklung und die Leistungsabgabe möglichst exakt beschreiben“, berichtete EWeLiNE-Projektleiter Jan Dobschinski vom IWES. Dies reiche aber nicht aus, um die fluktuierende Energie aus Wind und Sonne und die daraus resultierende Unsicherheit zu kalkulieren, so der IWES-Experte. Deswegen richte sich ein Hauptaugenmerk des Projektes auch auf die Entwicklung  und den Einsatz probabilistischer Methoden, welche zusätzliche Informationen über die Genauigkeit der Prognose bereitstellen.

EWeLiNE steht für „Erstellung innovativer Wetter- und Leistungsprognosemodelle für die Netzintegration wetterabhängiger Energieträger“, und ist ein Verbundprojekt des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderte Projekt soll bis Dezember 2016 laufen. Es hat ein Budget von etwa sieben Millionen Euro. Als assoziierte Partner sind die Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH, TenneT TSO GmbH und 50 Hertz Transmission GmbH am Projekt beteiligt.  EWeLiNE beschäftigt insgesamt 23 Wissenschaftler, 10 am IWES und 13 beim DWD. Ein etwa 30köpfiger Lenkungskreis aus Industrie und Forschung wird das Projekt begleiten.  

Quelle: Fraunhofer IWES

Solarspeicher entlasten Stromnetze

Netzdienliche Solarbatterien entlasten Stromnetze, weil sie Einspeisespitzen glätten. So können Stromnetze bis zu 66 Prozent mehr Solarstrom-Kapazität aufnehmen. Positive Effekte ergeben sich auch auf Strommarkt und EEG-Umlagemechanismus, so der Bundesverband Solarwirtschaft.
Batteriespeicher können in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage maßgeblich die Stromnetze entlasten, die Verfügbarkeit von Solarstrom ausweiten und zugleich die von den Verbrauchern zu tragenden Energiewende-Kosten senken. Das sind die Kernergebnisse der Speicherstudie 2013, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft erstellt hat. Die dezentralen Solarbatterien speichern den erzeugten Solarstrom während des Tages zwischen, geben ihn zeitversetzt wieder ab und glätten so die Einspeisespitzen. Damit erhöhen Batteriespeicher die Aufnahmefähigkeit bestehender Stromnetze um bis zu 66 Prozent. 

„Netzengpässe sind eine der größten Herausforderungen der Energiewende. Die positiven Effekte von dezentralen Photovoltaik-Batteriesystemen auf das Stromnetz können nicht hoch genug geschätzt werden“, sagte Dr.-Ing. Christof Wittwer, Leiter der Abteilung Intelligente Energiesysteme im Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und Mitautor der Speicherstudie 2013.

Solarstromspeicher entlasten das Stromnetz nur, wenn sie netzdienlich betrieben werden. Der Effekt ist umso größer, je mehr Speicherkapazität insgesamt verfügbar ist. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) unterstützt deswegen die Einführung eines Programms zur Speicherförderung. „Eine erfolgreiche Energiewende ist auf Solarbatterien als netzdienlichee Kurzzeitspeicher angewiesen“, sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. „Wir brauchen jetzt die Initialzündung im Markt für dezentrale Batteriespeicher, damit wir rasch Fortschritte auf technischer Seite und vor allem bei den Kosten erreichen können. Mit wachsender Batterieproduktion werden Solarspeicher schnell günstiger und sparen Netzausbau.“ Wie die Speicherstudie 2013 zeigt, werden Batteriespeicher künftig auch für den Strommarkt wichtige Dienstleistungen anbieten, indem siean Regelenergiemärkten teilnehmen und den Bedarf an teuren Spitzenlast-Kraftwerken reduzieren.

Photovoltaik-Batteriespeicher lohnen sich für die Betreiber der Solarstrom-Anlagen, weil sie einen größeren Anteil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen können. Abhängig von der Größe der Photovoltaik-Anlage lässt sich der eigenverbrauchte Solarstrom auf über 60 Prozent steigern. Davon profitiert auch die EEG-Umlage. So wird jede direkt verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom nicht vergütet. Bei im Januar installierten kleineren Photovoltaik-Anlagen immerhin zwischen 16 und 17 Cent pro Kilowattstunde. Zwar zahlt der Betreiber der Photovoltaik-Anlage für den selbst verbrauchten Solarstrom nicht die EEG-Umlage in Höhe von aktuell 5,27 Cent. Unterm Strich wird das EEG-Konto durch die vermiedene Vergütung aber deutlich entlastet. 

Auch die Kappung der Einspeisespitze von Solarstrom wirkt sich positiv bei der EEG–Umlageberechnung aus. Bislang wird Solarstrom in dem Augenblick verkauft, in dem er erzeugt wird. Dies führt aufgrund des hohen Angebots zu niedrigen Börsenpreisen, wodurch die Differenzkosten zur Einspeisevergütung zunehmen und die Umlage steigt. Die Batteriespeicher entkoppeln nun die Stromerzeugung vom Stromverkauf, so dass Solarstrom zu Zeitpunkten vermarktet wird, wenn gute Erträge erzielt werden können. Die Vermarktungserlöse des Solarstroms steigen. Im gleichen Umfang sinkt die Förderung der Erneuerbaren Energien, die über die EEG-Umlage die weitüberwiegende Mehrzahl der Stromkunden zahlt. 

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

Donnerstag, 24. Januar 2013

Verhalten positive Stimmung

Der Renewable Energy Index Schweiz zeigt im 4. Quartal 2012: Die Beschäftigung bleibt in diesem Sektor stabil. Nach dem die Branche für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im 3. Quartal 2012 an konjunkturellem Schwung verloren hat, ist der Renewable Energy Index Schweiz auch im letzten Quartal des Jahres nochmals gefallen. Der Indikator liegt nun bei 52.3 Zählern.

Die Branche der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz weisst allerdings noch immer eine positive Dynamik auf, wie die Agentur für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien (AEE) schreibt. Dies zeigt der Indikator, welcher weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern liegt. Verantwortlich für das Absinken des Index zeigen sich alle Komponenten.  Die „Beschäftigung“ liess mit 3.6 Punkten zwar nach, liegt mit 56.1 Zählern jedoch noch immer deutlich über der Wachstumsschwelle. Der Beschäftigungsaufbau hält also an, wenn auch in etwas abgeschwächter Form. Die Komponente „Umsatz“ liess mit einem Verlust von 5.4 Punkten am stärksten nach und liegt nun bei 55.5 Zählern. Offenbar hat sich das Umsatzwachstum im 4. Quartal abgeschwächt. Auch die Komponente „Auftragsbestand“ deutet darauf hin: Im 3. Quartal verlor diese bereits 12.3 Punkte, im 4. Quartal sind es nochmals 5.2 Punkte. Neu liegt diese Komponente bei 51.0 Zählern.

Ebenfalls tiefer kamen im 4. Quartal die Komponenten „Lieferfristen“ und „Lagerbestand“ zu liegen.
Sie verloren 4.5 bzw. 4.6 Punkte und liegen neu mit 47.9 Zählern bzw. 47.5 Zählern beide unterhalb der Wachstumsschwelle. Kürzere Lieferfristen deuten auf eine abnehmende Auslastung der Lieferanten hin. Ein geringerer Lagerbestand kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass die Unternehmen sich bei ihren Einkäufen infolge unsicherer konjunktureller Aussichten zurück gehalten haben. Auf ein Schrumpfen des Exportvolumens weisen die „Exporte“ hin, welche nach drei Quartalen über der Wachstumsschwelle mit 48.5 Zählern wieder im negativen Bereich zu liegen kommen. 


Der Renewable Energy Index gleicht sich im 4. Quartal den Aussichten des breiteren Industrie-Index PMI an, welcher neu bei 49.5 Zählern liegt. Im Gegensatz zum PMI liegt der Renewable Energy Index mit 52 Zählern aber weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Laden Sie hier die Ergebnisse des 4. Quartals 2012 herunter.

Quelle: Medienmitteilung AEE

Thailand goes solar

Der deutsche Anlagenbauer Juwi realisiert fünf PV-Freiflächenanlagen in Nordthailand. Pumpsysteme schützen die Parks vor Überschwemmungen. Zudem errichtet Juwi zwei Solaranlagen in Indien und wird in Japan aktiv.  

Auch in Thailand ist die juwi-Gruppe Motor der Energiewende: In zwei Provinzen im Norden des Landes, Kamphaeng Phet und Ubon Ratchathani, baut das Unternehmen insgesamt fünf PV-Freiflächenanlagen. Die Solarparks haben eine Gesamtleistung von 48 Megawatt (MW) und befinden sich auf einem Gebiet, das 2011 mehrfach von Hochwasser heimgesucht wurde - eine Folge des Klimawandels. Deshalb wird juwi die Parks mit Hochwasserschutzmaßnahmen ausstatten. Die Bauarbeiten hierzu haben gerade begonnen. 

In Thailand sind bereits mehrere grosse PV-Anlagen in Betrieb - das Bild zeigt eine nahe der Hauptstadt Bangkok. Das Land gilt als einer der kommenden Solarmärkte im Süden, ähnlich Südafrika & Brasilien.





Amiram Roth-Deblon, juwi Regional Director Asien-Pazifik, sagt: "Der Klimawandel stellt uns hier vor besondere Herausforderungen. Damit die Anlagen auch bei starken Regenfällen zuverlässig Strom produzieren können, werden diese zum Beispiel mit Wasserrückhaltebecken und Deichen ausgestattet. So werden sie allen Witterungsverhältnissen trotzen." Für jeden Standort hat der Spezialist für erneuerbare Energien hydrologische Überschwemmungsstudien durchgeführt, um maßgeschneiderte Lösungskonzepte zu finden. Sollte sich Wasser aufgrund starker Regenfälle in dem Bereich der Solarparks sammeln, kann es durch Pumpsysteme wieder abgeleitet werden. Dafür sorgt die juwi Operations & Maintenance GmbH als Teil der juwi-Gruppe. Sie übernimmt die technische Betriebsführung der Solarparks.

Der Bau der PV-Freiflächenanlagen stärkt die regionale Wirtschaft: juwi bindet lokale Firmen ein und beschäftigt so indirekt etwa 200 Arbeitskräfte pro Park. Die Solarparks haben insgesamt eine Modulfläche von 314.667 Quadratmeter und produzieren jährlich mehr als 70 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom, der zu einem festen Preis in das lokale Stromnetz eingespeist wird. Die jährlich produzierte Strommenge reicht aus, um 30.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Dank des sauberen Solarstroms werden jährlich rund 37.000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 eingespart. Diesen Sommer sollen die Solaranlagen ans Netz gehen. Amiram Roth-Deblon sagt: "Thailand ist ein interessanter Markt, auf dem wir uns langfristig engagieren wollen."

Auch aus Indien gibt es gemäss juwi gute Neuigkeiten für das Klima. Gemeinsam mit seinem Partner Green Infra Limited realisiert juwi zwei weitere PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 26 MW - davon sind bereits 17 MW ans Netz angeschlossen. Die Anlagen befinden sich auf einer früheren Militärfläche und produzieren mit der Kraft der Sonne jährlich etwa 46.500 Megawattstunden sauberen Strom. Das schont die Umwelt. Denn im Vergleich zur Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen verhindern die Sonnenkraftwerke den Ausstoß von jährlich rund 12.000 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid. 

"Indien ist mittlerweile einer der vielversprechendsten Solarmärkte weltweit. Green Infra und juwi möchten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des indischen Solarmarktes einnehmen und zukünftig große Anlagen ans Netz bringen", sind sich Shiv Nimbargi, Geschäftsführer und Vorstand von Green Infra, und Rajeshwara Bhat, Geschäftsführer von juwi India, einig. Mit seinen Projekten in Thailand und Indien verstärkt juwi sein Engagement in Asien und trägt entscheidend zur Energiewende bei.

Quelle: juwi

Mittwoch, 23. Januar 2013

Die nachhaltigsten Grosskonzerne

Europa's Grossunternehmen sind nicht mehr alleinige Vorreiter in unternehmerischer Nachhaltigkeit. Führende asiatische und nordamerikanische Unternehmen holen auf. Unilever ist als erstes und einziges Unternehmen zehn Jahre in Folge „Sector Leader“: Die zehnte Ausgabe des von RobecoSAM, dem exklusiv auf Sustainability Investing fokussierten Investmentspezialisten, und KPMG International gemeinsam herausgegebenen Sustainability Yearbook 2013 wurde am Mittwoch anlässlich des Economic Forum in Davos, Schweiz, vorgestellt.

Jedes Jahr analysiert und bewertet RobecoSAM (ehemals Sustainable Asset Management SAM) die Nachhaltigkeitsleistung von mehr als 2’000 Unternehmen in 58 verschiedenen Sektoren. Dabei wird jedes Unternehmen anhand von bis zu 120 finanziell relevanten, branchenspezifischen ökonomischen, ökologischen, sozialen und Corporate Governance Kriterien bewertet, deren Fokus auf der langfristigen Wertschöpfung iegt.


Schweizer Unternehmen erhielten im aktuellen Rating nur deren zwei Spitzenplätze (Roche und SwissRe). Und im Bereich der Erneuerbaren Energien zeichneten sich zwei spanische Unternehmen aus - Gamesa als Anlagenhersteller und Iberdrola als Stromproduzent. Das Land mit der höchsten Anzahl an Goldmedaillen (neun) waren die USA. Mittlerweile lassen sich aber nachhaltig operierende Firmen überall auf der Welt finden.  

Michael Baldinger, CEO, RobecoSAM, sagte: „Seit der erstmaligen Veröffentlichung im Jahr 2004 hat sich das Sustainability Yearbook zum Referenzwerk der unternehmerischen Nachhaltigkeit entwickelt. Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist in der vergangenen Dekade auf den Agenden der Unternehmen weit nach oben gerückt. Nach den enormen Fortschritten der letzten Jahre ist es für die Unternehmen heute viel schwieriger, sich von ihren Konkurrenten abzuheben. Umso mehr gratulieren wir den diesjährigen Firmen zu ihrer Aufnahme ins Yearbook. Wir sind überzeugt, dass dieser Wettbewerb um den Einzug ins Sustainability Yearbook allen Stakeholdern und Aktionären zugutekommt.“

Yvo de Boer, Special Global Advisor für Climate Change & Sustainability, KPMG International, sagte: „Langfristige Megatrends wie der Klimawandel, das Bevölkerungswachstum, die Wasserknappheit, die Urbanisierung und negative Umweltauswirkungen stellen die heutigen Unternehmen vor noch nie dagewesene Herausforderungen, die sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen. Unter den Goldmedaillengewinnern des Sustainability Yearbook 2013 finden Anleger die Firmen, die in ihrem jeweiligen Sektor am besten aufgestellt sind, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern und sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu erschaffen.“


Weitere Highlights der Jubiläumsausgabe des Sustainability Yearbook 2013 

  • Unilever (Sector Leader: Nahrungsmittelproduktion) wurde als einziges Unternehmen in allen zehn Jahren seit erstmaliger Veröffentlichung des Sustainability Yearbooks im Jahr 2004 zum Sector Leader gekürt  
  • Die Zahl der nordamerikanischen Unternehmen, die am RobecoSAM Corporate Sustainability Assessment (CSA) teilnehmen, hat sich seit 2004 von 111 auf insgesamt 194 im Jahr 2012 fast verdoppelt 
  • Unter den fünf grössten Sektoren haben sich die durchschnittlichen Nachhaltigkeits-Scores der Banken und Immobiliengesellschaften seit 2004 am deutlichsten verbessert (+14% für Banken und +8% für Immobiliengesellschaften) 
  • Die fünf Unternehmen, deren Gesamtbewertung sich im Vergleich zu 2012 am deutlichsten verbessert hat, sind Samsung Life Insurance Co (Versicherung), Baker Hughes Inc (Ölausrüstung & -dienstleistungen), Liberty Global Inc (Medien), Infosys Ltd (Computerdienstleistungen & Internet) sowie Microsoft Corp (Software) 
Quelle: RobecoSAM

Crowdfunding für Solaranlagen

Was sich als innovatives, internetbasiertes Finanzierungsmodell für die Kreativwirtschaft und bei Start-ups bereits etabliert hat, wird jetzt auch für regenerative Energien angeboten: Crowdfunding. Dahinter steht die Idee, eine Investition in große Photovoltaik-Anlagen auch denjenigen zu ermöglichen, die kein eigenes Dach besitzen oder die Investitionssumme gering halten wollen. Für sie arbeitet nun eine 292 kWp starke Anlage auf dem Dach einer Kart-Bahn auf der Ostseeinsel Usedom.   

Anbieter des Solar-Crowdfundings ist das hessische Unternehmen GreenVesting, das seit mehr als fünf Jahren im Auftrag von Investoren Solaranlagen plant, baut und betreibt. Ab einem Beitrag von 250 Euro können sich Investoren als Teil der sogenannten „Crowd“ aktiv an der Energiewende beteiligen und zugleich finanziell profitieren. Mehr über das Usedom-Projekt erfahren Interessenten unter www.greenvesting.com. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 15. März; weitere Projekte werden folgen. 


Für die Umsetzung wurde das etablierte Startnext Network beauftragt, das bereits für die Entwicklung zahlreicher deutscher Crowdfunding-Plattformen verantwortlich war. „Wir bringen all diejenigen im Internet zusammen, die aktiv etwas für den Klimaschutz  tun wollen und zugleich eine attraktive Rendite für ihr angespartes Kapital suchen“, erklärt Peter Walburg von GreenVesting das Modell. „Ein Grünes Gewissen und  Gewinnorientierung schließen sich nämlich keineswegs aus. Und das Engagement in  regenerative Energien darf nicht von der Größe des Geldbeutels oder dem Besitz eines eigenen Dachs abhängen.“ 

Crowdfunding entstand vor gut zehn Jahren in den USA. Vorzeigeprojekte wie die Multifunktionsuhr „pebble“, für das ein Startkapital von zehn Millionen US-Dollar eingesammelt wurde, geben der Idee recht. In Deutschland gilt die eine Million Euro, die durch Fans der Kultserie „Stromberg“ in nur einer Woche für den gleichnamigen Kinofilm zusammengetragen wurde, eines der bisherigen Crowdfunding-Highlights.   

GreenVesting plant, baut und betreibt
im Auftrag von Investoren mittelgroße und große Photovoltaik-Anlagen mit Leistungen zwischen rund 40 und 500 kWp für Aufdachanlagen und bis zu 5 MWp bei Freiflächenanlagen. Die PV-Anlagen werden auf langfristig angemieteten Frei- oder Dachflächen von Unternehmen wie z. B. Cargohallen oder von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Stadthallen errichtet. Der erzeugte Strom wird ins Netz der Energieversorgungsunternehmen (EVU) eingespeist, die Vergütung gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kommt wiederum den Investoren zugute. GreenVesting ermöglicht es damit, nachhaltig orientierte Investitionen mit geringer Volatilität, Klimaschutz und eine attraktive Rendite miteinander zu verbinden. 


Quelle: www.greenvesting.de

Dienstag, 22. Januar 2013

Obama: Klimawandel im Zentrum

 

Der neu vereidigte Präsident der USA, der 44., hat unter anderem den Klimawandel ins Zentrum seiner Inaugurationsrede gestellt. Er forderte Maßnahmen gegen den Klimawandel: Gleiche Startbedingungen auch für die nächsten Generationen, "sonst würden wir unsere Kinder betrügen". 

Quelle: Youtube - Länge rund 21, Bemerkungen zu Klimawandel nach rund 12 Minuten

Montag, 21. Januar 2013

Sonne macht Schule

Was in anderen Staaten längst verbreitet ist, findet endlich in der Schweiz Nachahmer: Luzerner Gemeinden können jetzt einfacher in die eigene Solarstromproduktion einsteigen. Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) stellt ihnen acht Millionen Franken zur Verfügung, um auf Schulhausdächern Solarstrom zu produzieren. Damit bietet CKW den Gemeinden eine Starthilfe für ihren verantwortungsbewussten Beitrag an die kantonalen Energieziele. Die neuen Solaranlagen sollen Strom für rund 800 Haushalte liefern und zugleich den Luzerner Schülerinnen und Schüler die erneuerbaren Energien näherbringen. 


Erneut macht der Kanton Luzern Schlagzeilen im Bereich der Erneuerbaren Energien (siehe auch Solarmedia vom 16. Januar 2013 und vom 11. Januar 2013 zum Solar-Decathlon) - dieses Mal auch im Solarbereich deren positive, nachdem zuvor ein Grossprojekt versenkt worden war. Alle Gemeinden im Versorgungsgebiet von CKW können nun dank der Unterstützung voraussichtlich innert der nächsten zwei Jahre mindestens eine Solaranlage auf einem Schulhausdach erstellen. CKW finanziert dabei bis zu Zweidrittel der Anlage. Die Gemeinden sind Bauherr und Betreiber der Anlage und werden auf Wunsch von CKW fachlich begleitet. Das Programm für die Luzerner Gemeinden dient als Alternative zur überlasteten Kostendeckenden Einspeisevergütung des Bundes (KEV).

Die Gemeinden erhalten die Erträge aus der Stromproduktion und können damit sowohl die laufenden Betriebskosten decken als auch ihre Solaranlage über 25 Jahre amortisieren. CKW vergütet den produzierten Strom mit dem aktuellen Marktpreis, der stündlich an der Strombörse ermittelt wird. Dieser Börsenpreis bildet den realen Wert des Stroms zum Zeitpunkt der Produktion ab. Mit dem innovativen Programm stärken die Luzerner Gemeinden und CKW gemeinsam die erneuerbaren Energien und bringen diese auch den Schülerinnen und Schülern näher. Dazu werden in den Schulhäusern Monitore installiert, die minutengenau die Produktion der Solaranlage und weitere Kennzahlen anzeigen.


Mehrere Gemeinden baten CKW in der Vergangenheit bereits um eine Zusammenarbeit im Solarbereich. «Mit dieser Solarinitiative können wir nun allen Gemeinden eine grosszügige Starthilfe und gleichlange Spiesse bieten, damit sie sich trotz ihrer angespannten Finanzsituation für die erneuerbaren Energien engagieren können», erläutert Felix Graf, Leiter Energie und Geschäftsleitungsmitglied bei CKW.  Wenn jede Luzerner Gemeinde eine Solaranlage mit einer Leistung von 50 Kilowatt installiert, können bereits bis Ende 2014 Anlagen im Gesamtwert von 12 Millionen Franken gebaut werden. Auf einer Dachfläche von rund 40‘000 Quadratmetern, was der Fläche von fünf Fussballfeldern entspricht, könnten die Gemeinden Strom für etwa 800 Haushalte produzieren.


«Für uns war bei der Erarbeitung der neuen Produktionsstrategie von Anfang an klar, dass wir auf Solaranlagen auf Dächern, auf eine grosse Freiflächen-Forschungsanlage (Schweissmatt) sowie eine erhöhte Einspeisevergütung für unabhängige Solarstromproduzenten setzen wollten», sagt Felix Graf. Deshalb begann CKW bereits vor einem Jahr, das Unterstützungsprogramm für die Gemeinden zu planen. An der Medienkonferenz von Montag würdigte Regierungsrat Robert Küng die Solarinitiative als «ausgezeichnete Gelegenheit für die Gemeinden und CKW, Hand in Hand der Solarenergie im Kanton Luzern einen Schub zu verleihen / den Zubau von Produktionsanlagen im solaren Bereich anzukurbeln». Als Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements betonte er, dass sich die Initiative insbesondere durch die gesellschaftlich-pädagogischen Impulse für die Jugend und die wirtschaftlichen Impulse für die regionalen Installateure auszeichne. Zuvor hatte sich der Kanton gegen eine grosse Freilandanlage in Inwil ausgesprochen.

Quelle: CKW

Freitag, 18. Januar 2013

EMPA meldet Dünnschichtrekord

Empa-Wissenschaftler haben Dünnschichtsolarzellen auf flexibler Plastikfolie mit einem neuen Rekordwirkungsgrad von 20.4% für die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie entwickelt. Die Zellen basieren auf so genannten CIGS-Halbleitern (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid), die ein enormes Potenzial für die Bereitstellung von kostengünstigem Solarstrom aufweisen.

Um Solarstrom günstig anbieten zu können, versuchen Wissenschaftler und Ingenieure seit langem, eine preiswerte Solarzelle zu entwickeln, die sowohl hocheffizient als auch einfach und in grossen Mengen produziert werden kann. Nun ist einem Empa-Team unter der Leitung von Ayodhya N. Tiwari ein (weiterer) Durchbruch gelungen. Die Forscher konnten den Wirkungsgrad für die Energieumwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität bei CIGS-Dünnschichtsolarzellen auf flexiblen Plastikfolien erneut deutlich steigern – auf den neuen Rekordwert von 20.4%, eine markante Verbesserung im Vergleich zum bisherigen Rekord von 18.7%, den das gleiche Team im Mai 2011 aufgestellt hatte. Das Forschungsteam um Tiwari untersucht und entwickelt seit geraumer Zeit verschiedene Dünnschichttechnologien. Über die Jahre hat das Labor den Wirkungsgrad flexibler CIGS-Solarzellen seit ihrem ersten Weltrekord von 12.8% im Jahr 1999 mit 14.1% (2005), 17.6% (2010) und 18.7% (2011) immer weiter verbessern können.

Damit ist der Vorsprung von Siliziumsolarzellen aufgeholt - Der jüngste Rekord ist das Ergebnis innovativer Ideen und hervorragender Teamarbeit, insbesondere durch die Doktoranden Adrian Chirila und Fabian Pianezzi. Dem Team gelang es, die Eigenschaften der Licht absorbierenden CIGS-Schicht, die bei reduzierten Prozesstemperaturen aufgetragen wird, weiter zu optimieren. Der Wirkungsgrad der Solarzelle wurde vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg (Deutschland) verifiziert – und übersteigt sogar den Rekordwert von 20.3% für CIGS-Solarzellen auf Glas. Nicht nur das; er entspricht gar den höchsten Wirkungsgraden, die mit polykristallinen Siliziumsolarzellen erreicht werden. «Wir haben es endlich geschafft, mit dem Wirkungsgrad von polykristallinen Siliziumsolarzellen und CIGS-Dünnschichtsolarzellen auf Glas gleichzuziehen», so Tiwari.

Hoch effiziente, leichte und flexible Dünnschichtsolarmodule eignen sich hervorragend für zahlreiche Anwendungen, wie in grossen Solarparks, auf Dächern oder an Fassaden bis hin zu tragbaren Elektronikgeräten. Sie können durch Rolle-zu-Rolle-Herstellungsverfahren produziert werden, die gegenüber der Siliziumtechnologie weitere Kosteneinsparungen ermöglichen. Sie haben also das Potenzial, Solarstrom in naher Zukunft tatsächlich erschwinglich zu machen. 

«Die lange Reihe von Rekorden beim Wirkungsgrad flexibler CIGS-Solarzellen hier an der Empa zeigt, dass Dünnschichtsolarzellen mit der Leistungsfähigkeit von polykristallinen Siliziumzellen durchaus mithalten können. Nun ist es an der Zeit, die Technologie gemeinsam mit einem Industriepartner für technische Anwendungen hochzuskalieren, so dass wir auch grossflächige Module herstellen können,» so Empa-Direktor Gian-Luca Bona. Um dies zu erreichen, arbeitet die Empa mit der Firma Flisom zusammen, ein Jungunternehmen, das sich die Industrialisierung flexibler CIGS-Solarzellen zum Ziel gesetzt hat. Die Forschungsarbeiten wurden über die Jahre vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der Kommission für Technologie und Innovation (KTI), dem Schweizerischen Bundesamt für Energie (BFE) sowie den EU-Rahmenprogrammen gefördert.

Quelle: EMPA / Eidgenossenschaft