Mittwoch, 11. September 2013

So geht es nicht mit PV-Förderung

Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie SSES fordert eine Überprüfung der Grundlagen der PV-KEV und plädiert für eine Förderpolitik, die einen nachhaltigen Photovoltaik-Zubau für alle Anlagen ermöglicht. 

Kleine Anlagen wie diese auf einer Molkerei am Fuss des Bachtels im Kanton Zürich drohen bei der Förderung künftig durch die Maschen zu fallen (Bild: Guntram Rehsche)
 
 





Die geplante starke Absenkung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) in der Energieverordnung (EnV) für die Photovoltaik erscheint der SSES viel zu weitgehend. Der Übergang von einer Vergütungsdauer von 25 Jahren auf 15 Jahren sollte verträglicher gestaltet werden. Für Investitionen soll Planungssicherheit geschaffen werden. Daher sollten die Annahmen zur Berechnung der Höhe der Ausrichtung der KEV überprüft werden.  Eine Verkürzung der KEV-Vergütungsdauer aller Technologien auf 15 Jahre bedeutet höhere Vergütungssätze und damit weniger förderbarer Strom bei gleichen vorhandenen KEV-Mitteln.  Damit die förderbare Anlagenleistung kompensiert werden kann, sollte die Verkürzung mit einer Erhöhung der KEV-Mittel verbunden werden.  

Integrierte Photovoltaik-Anlagen, welche etwas mehr kosten als angebaute Anlagen sollten weiterhin kostendeckend vergütet werden, damit dieser Anlagentyp mit hohem Potential für die Schweiz weiterhin zur Anwendung kommen kann. Die vorgeschlagene EnV KEV-Tarifberechnung greift ab für PV Anlagen ab 30 kW Leistung. Dadurch resultiert für Kleinanlagen ab 10 kW ein deutlich tieferer Vergütungssatz als nötig. Kleinere Anlagen bis 10 kW wurden kürzlich faktisch aus der KEV ausgeschlossen und sollen eine Einmalvergütung von maximal 30% Investitionshilfen erhalten, was kaum kostendeckend ist. Anlagen von 10 bis 30 kW sollen zwischen den beiden Fördersystemen wählen können.  Insgesamt lässt dies befürchten, dass zum einen der Zubau in der PV mangels Kostendeckung stark einbricht, zum andern nur noch günstigste angebaute Grossanlagen an idealen Standorten zur Ausführung kommen.

Die SSES würde einen umfassenden Ansatz in der PV-KEV begrüssen, der weiterhin einen Zubau für alle Anlagentypen,  Anlagengrössen und Standorte in der ganzen Schweiz vorsieht. Insbesondere wird der speziellen Situation der PV-Anlagen zu wenig Rechnung getragen: Oft werden sie bei anstehender Dachsanierung oder im Neubau erstellt. Viele sinnvolle Projekte können wegen der PV-Kontingentierung und unbekannter KEV-Wartefrist nicht oder nur mit beträchtlichen finanziellen Risiken realisiert werden: Die SSES vermisst  Massnahmen, welche nachhaltig Abhilfe von diesen unbefriedigenden Zuständen schaffen, die Situation deblockieren und einen schnelleren PV-Ausbau ermöglichen.


Quelle: Schweiz. Vereinigung für Sonnenenergie SSES 

^^^ Nach oben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen