Dienstag, 30. August 2016

Ja zu Atomausstieg und Grüner Wirtschaft

Der Swissolar-Vorstand hat an seiner letzten Sitzung die Ja-Parole zu zwei Volksinitiativen beschlossen. Die Initiative „Grüne Wirtschaft“ gibt den nötigen Impuls für den Aufbau einer ressourceneffizienten und energiesparenden Wirtschaft und die Atomausstiegsinitiative setzt klare Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft. Solarmedia stellt sich hinter die Ja-Parolen. 

Das Wirtschaftssystem der Schweiz ist nicht nachhaltig und weist einen überdurchschnittlichen Material- und Energieverbrauch auf. Doch das Know-how für den Aufbau einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft wäre vorhanden. Die Initiative „Grüne Wirtschaft“ schafft die nötigen Impulse zu dessen Anwendung, indem sie verlangt, den ökologischen Fussabdruck der Schweiz bis 2050 um zwei Drittel zu reduzieren. Eine zentrale Rolle nimmt dabei der Ersatz der fossilen und atomaren Energieträger durch einheimische Sonne und Wind und durch Energieeinsparungen ein. Berechnungen von Swissolar zeigen, dass mehr als ein Drittel des Strom- und mindestens 10 Prozent des Wärmebedarfs der Schweiz zukünftig mit Sonnenenergie gedeckt werden können. 

Die Swissolar-Mitglieder leisten ihren eigenen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Fast alle Hersteller und Importeure von Photovoltaik-Modulen erheben auf freiwilliger Basis eine vorgezogene Recyclinggebühr, um die Wiederverwendung der Materialien nach der Lebensdauer von über 30 Jahren sicherzustellen. Solche Modelle müssen jedoch in allen Branchen flächendeckend zum Standard werden! Dies geschähe mit der Annahme der Initiative, weshalb der Swissolar-Vorstand die Ja-Parole zu dieser Initiative beschlossen hat, die am 25. September zur Abstimmung kommt. 

Die Atomausstiegsinitiative, über die wir am 27. November abstimmen werden, schliesst eine Lücke, die bei den Beratungen zur Energiestrategie 2050 vom Parlament offen gelassen wurde. Sie verlangt eine maximale Laufzeit der bestehenden AKW von 45 Jahren und schafft damit klare Rahmenbedingungen für alle Beteiligten: Die Elektrizitätswerke erhalten einen verbindlichen Fahrplan für den Ersatz des Atomstroms durch erneuerbare Energien und können auf den verlustbringenden Weiterbetrieb ihrer Werke verzichten. Die Stilllegung überschüssiger Produktionskapazitäten mildert den Preisdruck am Strommarkt und stützt damit die einheimische Wasserkraft. Der Wegfall des Atomstroms ist auch für die Produzenten neuer erneuerbarer Energien wichtig, da die Bandenergie aus AKW schlecht mit der fluktuierenden Produktion von Solar- und Windkraftwerken kombinierbar ist – ganz im Gegensatz zur Wasserkraftproduktion, die sekundengenau an den Verbrauch angepasst werden kann. Auch zu dieser Initiative empfiehlt der Swissolar-Vorstand ein Ja. 

Quelle: swissolar.ch 

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Montag, 29. August 2016

Solarenergie - auch zur Bekämpfung der Armut

Alarmisten und Ideologen der alten fossil-atomaren Energiewirtschaft gebrauchten lange ein Standartargument gegen die solare Energiewende. Solar- und Windstrom seien zu teuer und gefährden deshalb die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Jetzt wird genau dieses Argument zum Bumerang gegen alle, die noch immer ein Brett vor der Sonne haben - ein Kommentar von Franz Alt.

„In Chile entsteht ein Solarkraftwerk mit den derzeit weltweit niedrigsten Erzeugungskosten“, meldet der IWR-Pressedienst soeben. In Deutschland hat die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom im Jahr 2.000 um die 70 Cent gekostet, heute noch circa neun bis zehn Cent. In sonnenreichen südlichen Ländern gilt bisher ein Preis um die vier Cent. Aber diese Entwicklung ist noch lange nicht das Ende. Sie ist vielmehr die logische Entwicklung der schlichten Erkenntnis, dass die Sonne keine Rechnung schickt – es entstehen weder Brennstoffkosten und deshalb auch keine Folgekosten auf Grund des Klimawandels.

Für Chile rechnet nun der spanische Solarprojektierer „Solarpack“ mit einem Kilowattstundenpreis von deutlich unter drei Dollar-Cent. Die Solarpack Corporation hat im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag von 280 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erhalten, exakte Kosten 2.91 Cent pro KWh. Die erste Stufe des Solarparks von 800 Megawatt soll bis 2020, die gesamte Anlage 2021 fertiggestellt sein.

Der neue Riesenpark liegt im sonnenreichen Norden von Chile. Mit preiswertem Solarstrom können Hunger und Elend schon mittelfristig in allen heutigen Armutsländern überwunden werden. Die Sonne scheint nicht nur kostenlos, sonder vor allem für alle. Das Solarzeitalter wird ein Zeitalter größerer Gerechtigkeit auf unserem Planeten. Es gibt keine Konzern-Sonne, sondern nur unser aller Sonne. Die Lösung steht am Himmel. Mit Hilfe der erneuerbaren Energien können wir den Hunger bald ins Museum der Geschichte stellen. 

Übrigens: Die meisten Solaranlagen gibt es heute nicht in Deutschland, Japan oder Kalifornien, sondern im noch armen Bangladesch. Dort hat Muhamad Yunus mit Minikrediten für die Ärmsten dafür gesorgt, dass auf deren Hütten über vier Millionen kleine Solaranlagen installiert wurden. Die Investition dafür hat sich gegenüber der alten Energieversorgung mit Kerosin bereits nach zwei Jahren gerechnet. 

Vor allem Frauen bekommen diese Kredite, wenn sie sich verpflichten, dass ihre Kinder zur Schule gehen. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Überwindung der Armut. Bildung verändert alles. Auch das Bevölkerungswachstum wird gestoppt, wenn alle Mädchen zur Schule gehen. Und preiswerte Solarenergie bietet ökologische  und  ökonomische Chancen.

Quelle: sonnenseite.com

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Freitag, 26. August 2016

Speichermarkt wächst rasant

Einer aktuellen Studie zufolge, wird der Markt für Batterie-Speicher in den nächsten Jahren rasant wachsen. Besonders die USA spielen dabei eine Rolle.

Das Research-Institut Global Data, ein Forschungsinstitut mit einem Hauptsitz in London, hat in einer neuen Studie den globalen Energiespeichermarkt untersucht. Das Unternehmen geht davon aus, dass die installierte Kapazität von Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) bis 2020 auf über 14.000 Megawatt (MW) ansteigen wird. Bis 2020 soll die weltweit installierte Leistung von BESS um das Zehnfache von derzeit rd. 1.500 MW auf 14.000 MW ansteigen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Grid Connected Battery Energy Storage System – Market Size, Competitive Landscape, Key Country Analysis and Forecasts to 2020” von Global Data. Gegenwärtig sind viele Speichersysteme geplant, die bis 2020 fertiggestellt sein werden. 

Der größte Speicher-Markt bleiben auch in Zukunft die USA. 2015 belief sich das Marktvolumen des US-amerikanischen Marktes auf 750 Mio. Dollar. In den nächsten fünf Jahren soll es auf 1,7 Mrd. US-Dollar anwachsen. Global Data erwartet daher, dass die USA in den nächsten Jahren den BESS-Markt weiter anführen werden. Klimawandel und Energiewende führen zu einem verstärken Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Windenergie. Jedoch sind diese Formen der Energiegewinnung gewissen natürlichen Schwankungen unterworfen. „BESS werden in das Stromnetz installiert, um die Stromversorgung aus regenerativen Quellen verlässlicher zu machen“, resümiert Swati Gupta, Energie-Analystin bei Global Data.

Quelle: IWR Online

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Mittwoch, 24. August 2016

China dominiert bei Investitionen in Erneuerbare Energien

2015 investierte das Land bereits über 100 Milliarden US-Dollar, mehr als doppelt so viel wie die EU.

© Land Rover Our Planet | flickr.com | Der Ningxia Yinyi 
Windpark im Norden Chinas besitzt eine Leistung 
von 49,5 Megawatt und besteht aus 66 Windrädern
Nur wenige Jahre nach dem Kollaps des Finanzsektors von 2007 nahmen in Europa die Investitionen in unterschiedliche Formen der Erneuerbaren Energien kräftig an Fahrt auf. So konnte in der EU bereits im Jahr 2010 die Investitionsschwelle von 100 Milliarden US-Dollar geknackt und 2011 sogar rekordverdächtige 122,88 Milliarden US-Dollar investiert werden, wie aus aktuellen Daten der Frankfurt School-UNEP Centre/Bloomberg New Energy Finance hervorgeht. Seitdem sanken die Investitionssummen allerdings stetig. Mit Investitionen in Höhe von 48,76 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr hat sich das Volumen in der EU innerhalb von vier Jahren mehr als halbiert.

Ganz anders sieht es dagegen in China sowie anderen asiatischen Ländern aus. Vor allem in der Volksrepublik explodierten die Investitionszahlen in Erneuerbare in den letzten Jahren regelrecht. Mit einem Volumen von 102,90 Milliarden US-Dollar hat China im vergangenen Jahr eine unglaublich große Summe in seine Energiewende investiert. Im restlichen asiatischen Raum sowie Ozeanien verdoppelte sich das Investitionsvolumen und war 2015 mit 47,56 Milliarden US-Dollar nun fast genauso hoch wie das der EU.

Allerdings wurde erst kürzlich durch Zahlen von Bloomberg New Energy Finance bekannt, dass im ersten Halbjahr 2016 die weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien abgenommen haben. In China brach das Investitionsvolumen beispielsweise um rund 34 Prozent ein. Dies ist vor allem dadurch begründet, dass das Land enorme Stromüberschüsse verzeichnet und trotzdem den Ausbau von Kohle- und Atomkraftwerken weiter forciert. Daher bremst die Volksrepublik den Ausbau der Erneuerbaren inzwischen aus.

Während vor 2010 noch ein Großteil der weltweiten Investitionen in den Ausbau der Windenergie geflossen ist, haben sich inzwischen andere Formen der Erneuerbaren Energien durchgesetzt. Seit sechs Jahren wird das meiste Geld in den Bereich der Solarenergie investiert. 2015 waren es weltweit schon über 160 Milliarden US-Dollar, hingegen nur knapp 110 Milliarden bei der Windenergie.
 
Nach wie vor spielen andere Formen der Erneuerbaren Energien bei dem gesamten Investitionsvolumen nur eine untergeordnete Rolle. In den Sektor der Biomasse fließen inzwischen nur noch Investitionen in einstelliger Milliardenhöhe. Auch der Bereich der flüssigen Biokraftstoffe, in den vor der Finanzkrise noch mehr als in die Solarenergie investiert wurde, ist inzwischen auf etwas über drei Milliarden US-Dollar geschrumpft.

Quelle: Naturstrom AG / sonnenseite.com

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Freitag, 19. August 2016

Nanostruktur desinfiziert Wasser mit Solarenergie

Forscher des Department of Energy National Accelerator Laboratory (SLAC) an der Stanford University in Kalifornien (USA) haben eine neuartige Nanostruktur entwickelt, die Wasser wesentlich schneller und gründlicher desinfiziert als bisher gängige Methoden. 

Das winzige Gerät, das ungefähr so groß ist wie eine Briefmarke, nutzt Solarenergie, um eine chemische Reaktion auszulösen, die in knapp 20 Minuten mehr als 99,999 Prozent der schädlichen Bakterien in der Flüssigkeit zerstört. Nach getaner Arbeit lösen sich die bei diesem Prozess entstehenden Chemikalien einfach auf und zurück bleibt reines Trinkwasser. "In vielen Regionen der Welt besteht die einzige Möglichkeit, Keime sicher aus dem Wasser zu bekommen, darin, es abzukochen oder es lange in Plastikflaschen in die Sonne zu stellen, damit die ultraviolette Strahlung die darin enthaltenen Mikroben abtötet", beschreibt das Forscherteam die Ausgangsproblematik. Doch beide bekannten Methode hätten gravierende Nachteile: Entweder wird zu viel kostbare Energie vergeudet oder das Ganze dauert zu lange. "Weil UV-Strahlen nur vier Prozent der Sonnenenergie besitzen, braucht die UV-Methode zwischen sechs und 48 Stunden. Das schränkt die Menge an Wasser, die man auf diese Weise desinfizieren kann, stark ein", so die Wissenschaftler.
 
Mithilfe des neuen Geräts lässt sich der Desinfiziervorgang deutlich beschleunigen. Der Clou: Die speziell entwickelte Nanostruktur ist in der Lage, nicht nur vier, sondern bis zu 50 Prozent der Sonnenenergie zu nutzen, was die chemische Aufbereitung immens beschleunigt. "Unser Gerät sieht aus wie ein kleines Rechteck aus schwarzem Glas. Man braucht es nur ins Wasser fallen lassen und die Sonne die ganze Arbeit erledigen lassen", erklärt Materialforscherin und SLAC-Projektleiterin Chong Liu.
 
Unter einem Elektronenmikroskop betrachtet, zeigt sich die besondere Struktur des innovativen Geräts. Diese weist viele nahe beieinander liegende dünne Linien auf, die von den Forschern "Nanoflakes" genannt werden. Sie bestehen aus Molybdändisulfid, einem Material, das ansonsten häufig als industrielles Schmiermittel eingesetzt wird. "Wenn diese Teile in der richtigen Stärke angeordnet werden, können wir damit das gesamte sichtbare Spektrum der Sonnenenergie anzapfen", erklärt Liu.
Auf den Nanoflakes liegt zudem ein dünner Film aus Kupfer, der als Katalysator fungiert. "Dadurch können wir genau die chemischen Reaktionen auslösen, um etwa Stoffe wie Wasserstoffperoxid zu erzeugen, die gerne als Desinfektionsmittel verwendet werden, um schädliche Bakterien im Wasser zu eliminieren", erläutert die Wissenschaftlerin.
 
Liu zufolge stellt die neuartige Methode zur Aufbereitung allerdings kein Allheilmittel zur Lösung der Trinkwasserproblematik dar: "Bislang haben wir dieses Verfahren lediglich mit drei unterschiedlichen Bakterienstämmen getestet, die in relativ geringen Wassermengen im Labor gemischt worden sind und nicht mit den komplexen Mixturen von Verunreinigungen, wie wir sie in der realen Welt vorfinden." Doch entsprechende weiterführende Tests und Experimente seien bereits in Vorbereitung. "Es ist aber schon jetzt sehr aufregend zu sehen, was alles möglich ist, wenn man ein Material genau nach seinen Wünschen designen kann", so Liu.


Quelle   pressetext.com | 2016

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Montag, 15. August 2016

Solarcity will es wie Tesla machen

Ähnlich wie Tesla mit Panasonic für die Gigawattfertigung seiner Batterien zusammenarbeitet, soll nun auch für die Fertigung der Silivo-Solarmodule ein Kooperationspartner für die Produktion von Solarzellen für Solarcity gesucht werden. In der Gigawatt-Fabrik in Buffalo sollen ab Ende kommenden Jahres neben den herkömmlichen Solarmodulen auch Dächer mit integrierten Photovoltaik-Anlagen vom Band laufen, so eine Meldung des Solar-Portals pv-magazine.de.

Solarcity steht kurz vor der Übernahme durch Tesla und hatte vor wenigen Tagen weiter steigende Verluste im zweiten Quartal verkünden müssen. Ähnlich wie Tesla baut auch der US-Photovoltaik-Hersteller derzeit eine Gigawattfertigung auf – und zwar in Buffalo. Ab Ende kommenden Jahres sollen dort die Silevo-Solarmodule mit mehr als einem Gigawatt Gesamtkapazität vom Band laufen. Allerdings sei auch geplant, ganze Solardächer mit integrierten Photovoltaik-Anlagen zu fertigen, nicht nur Solarmodule. Elon Musk kündigte in einem Analystengespräch auch an, dass derzeit auch Gespräche mit strategischen Partnern für die Solarzellen-Fertigung geführt würden. „Einige davon gingen in eine interessante Richtung“, sagte der Aufsichtsratschef von Solarcity, der zugleich Vorstandschef von Tesla ist und beide Unternehmen gründete. Er verspreche sich davon einen Mehrwert, ähnlich der Zusammenarbeit zwischen Tesla und Panasonic bei der Batteriefertigung. Hierbei liefert der japanische Konzern die Zellen für die Gigawattfertigung und ist an der Finanzierung der Fabrik beteiligt.

Zu den angestrebten Kosten für die Silevo-Solarmodule lägen in absehbarer Zeit bei 40 bis 50 US-Dollarcent pro Watt, erklärte Solarcity-Vorstandschef Lyndon Rive, ein Cousin von Musk. Technologievorstand Peter Rive betonte, dass Solarcity derzeit sogar vor dem eigenen Zeitplan liege. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 könne mit dem Hochfahren der Produktionslinien begonnen werden. Ein großer Teil der Fertigung solle dabei für die dachintegrierten Photovoltaik-Produkte ausgelegt werden. Lyndon Rive betonte, dass es dafür in den USA einen großen Markt gebe. Immerhin würden jährlich etwa fünf Millionen neue Dächer gebaut.

Musk hatte im Juni ein Übernahmeangebot von 2,6 Milliarden US-Dollar für Solarcity vorgelegt. Die Vorstände beider Unternehmen haben bereits zugestimmt. Nun müssen die Aktionäre noch darüber befinden. Die Übernahme des Photovoltaik-Herstellers ist Teil von Musks „Masterplan Teil 2“, mit dem er Tesla zu einem Komplettanbieter für saubere Energielösungen machen will. Die Synergieeffekte bei einer Zusammenlegung der Unternehmen bezifferte er mit 150 Millionen US-Dollar. Dies sei eher eine konservative Schätzung, so Musk gegenüber Analysten.

Samstag, 13. August 2016

Solaraktienkurse sinken - trotz freundlicher Börse



Der PPVX ist letzte Woche um 2,1% auf 1.059 Punkte gesunken, der NYSE Arca Oil um 1,2% gestiegen. Seit Jahresanfang 2016 liegt der PPVX mit -31,0% währungsbereinigt rund 35 Prozentpunkte hinter dem Erdölaktienindex (+3,6%). Die Top 3 Titel seit Jahresanfang sind Chorus Clean Energy AG (+22%), Xinyi Solar Holdings (+4%) und 8point3 Energy Partners (-3%). Die grössten Gewinner der Woche waren SunRun (+20%) und Shunfeng International (+13%), die grössten Verlierer SunPower (-28%) und SMA Solar Technology (-17%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 24,6 Mrd. Euro. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+276%) rund 137 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +139%).
Vergrössern mit Klick auf Grafik oder Tabelle !

Der Solaraktienindex PPVX erscheint abwechslungsweise auf Solarmedia und in den Zwischenwochen auf  Vorsorgemedia!

Quelle: Öko-Invest-Verlag, Wien, oeko-invest@teleweb.at

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Dienstag, 9. August 2016

Erneuerbare Energien senken Strompreise

Zur Entwicklung der Strompreise nimmt der Geschäftsführer  des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) Hermann Falk Stellung - er bezieht sich dabei auf die Verhältnisse in Deutschland: 

„Die Erneuerbaren Energien tragen erheblich dazu bei, dass die Strompreise in Deutschland tatsächlich beträchtlich gefallen sind – und zwar um satte 4 Cent pro Kilowattstunde (KWh) seit 2009. Doch die stark gesunkenen Großhandelspreise an den Strombörsen werden von den Energiekonzernen nicht, oder nur zum Teil und verspätet an ihre Privathaushalts- kunden weitergegeben. Deshalb kann ein Preisvergleich der Stromanbieter lohnend sein. Zugleich sollte sich die Politik einem Geburtsfehler der EEG-Umlage annehmen, denn die derzeitige Gestaltung der EEG-Umlage verzerrt die Kosten des Ökostromausbaus. Grund dafür ist ein paradoxer Zusammenhang:  Eben weil die Erneuerbaren die Strompreise an den Börsen senken, steigt die EEG-Umlage. Denn fallende Preise schrumpfen die Einnahmen, die Differenz wird durch die Umlage ausgeglichen. 

Und nicht zuletzt blähen satte Industrierabatte die EEG-Umlage auf. Tatsächlich wird sie nahezu ausschließlich von Privathaushalten, Kleingewerbe und Mittelstand bezahlt, denn die großen Unternehmen sind weitgehend befreit – was es für die Bürger natürlich teurer macht. Sie zahlten 2015 samt Umlage 28,8 Cent für die Kilowattstunde, während vollständig privilegierte Unternehmen Strom für 4 bis 4,5 Cent kaufen konnten. Diese Privilegien erhalten vor allem besonders energieintensive Betriebe, die zu solch niedrigen Preisen kaum Anlass haben in Effizienztechniken zu investieren.“
 
Eine Grafik zu EEG-Umlage und Börsenstrompreisen findet sich hier
 
Weitere detaillierte Erklärungen gibt es im BEE-Hintergrundpapier

Quelle: BEE 

Freitag, 5. August 2016

Gigantischer weltweiter PV-Zubau erwartet

GTM Research erwartet einen Photovoltaik-Zubau von 73 Gigawatt in diesem Jahr Die weltweit installierte PV-Leistung würde damit um 43 Prozent gegenüber 2015 anwachsen. Fünf Trends haben die Analysten ausgemacht, die die Marktentwicklung im zweiten Halbjahr maßgeblich beeinflussen werden.

GTM Research geht gemäss der Solarzeitschrift pv-magazine im am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht „Global Solar Demand Monitor“ von einem Wachstum des globalen Photovoltaik-Marktes um 43 Prozent auf 73 Gigawatt in diesem Jahr aus. Das erste Halbjahr 2016 sei dabei vor allem von einem starken Nachfrageanstieg in China und Großbritannien bestimmt gewesen. Dieser sei durch das Auslaufen von Förderungen verursacht worden, so die Analysten. Auch in den USA habe es viel Zubau gegeben, so dass das Land im ersten Halbjahr zum zweitgrößten Markt aufgestiegen sei. In Indien habe in den ersten sechs Monaten immerhin zwei Gigawatt an Photovoltaik-Leistung installiert.

Für das zweite Halbjahr erwarten die Analysten von GTM Research nun einen Rückgang der Installationszahlen, vor allem in China, aber auch in Großbritannien und Japan. Die rückläufigen Zubauzahlen in China sorgten dabei für neue Sorgen, dass es zu einem neuen Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage kommen werde. Insgesamt fünf Trends für die Entwicklung des Photovoltaik-Weltmarkts haben die Analysten ausgemacht.

So erwarten sie in China einen Rückgang der Nachfrage im zweiten Halbjahr. Allerdings hat China in den ersten sechs Monaten nach jüngst veröffentlichten Zahlen bereits etwa 20 Gigawatt installiert. GTM Research geht davon aus, dass allein im Juni Photovoltaik-Anlagen mit rund zehn Gigawatt neu installiert worden sind, da nach dem 30. Juni die Einspeisevergütungen gekürzt worden sind. Dies habe zu Vorzieheffekten geführt. Hinzu komme ein Stopp von neuen Installationen in drei Provinzen, die die Photovoltaik-Nachfrage in China im zweiten Halbjahr werden sinken lassen, so die Analysten.

Großbritannien
erlebte ein starkes erstes Quartal mit einem Zubau von etwa 1,5 Gigawatt. Auch dieser war getrieben durch das Auslaufen der ROC-Förderung für große Photovoltaik-Anlagen zum 1. April. Für den Rest des Jahres geht GTM Research davon aus, dass die neu installierte Leistung deutlich unter jener des ersten Quartals liegen werde, zumal auch die Einspeisetarife für private und gewerbliche Photovoltaik-Anlagen kontinuierlich gekürzt werden.

Die Analysten gehen davon aus, dass Indien in diesem Jahr Großbritannien als Nummer vier der Welt ablösen werde. Sie gehen von einem Wachstum von 127 Prozent aus. Im zweiten Halbjahr würden voraussichtlich weitere 3,8 Gigawatt Photovoltaik in dem Land zugebaut, nochmal mehr als doppelt so viel wie im bereits erfolgreichen ersten Halbjahr. Die Pipeline an in Ausschreibungen bezuschlagten Projekten in Indien liege bereits bei 25 Gigawatt, so der Bericht von GTM Research.

In Japan sei hingegen mit einem Rückgang des Photovoltaik-Marktes um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Die neuen Richtlinien für die Solarförderung der Regierung könnten zudem dazu führen, dass etwa 30 Prozent der bereits genehmigten 56-Gigawatt-Projektpipeline wieder gestrichen werde, heißt es in dem Quartalsbericht.

Nach Ansicht der Analysten dürften sich die USA mit der vergangenen Dezember gebilligten Verlängerung der Steuervergünstigungen für Photovoltaik-Anlagen bis 2021 als einer der drei größten Weltmärkte etablieren. Für dieses Jahr korrigierte GTM Research die Prognose für den Zubau leicht nach unten – auf 14,5 Gigawatt. Allerdings sei dabei der Bau dieser Anlagen einfach nur auf das kommende Jahr verschoben worden. Die Analysten rechnen damit, dass dann etwa 60 Prozent der Photovoltaik-Kraftwerke ans Netz gehen werden, die vor dem Hintergrund des ursprünglichen Ende der Steuervergünstigungen schon in diesem Jahr installiert werden sollten.

Dienstag, 2. August 2016

Haltbarkeit günstiger Solarzellen immer besser


Chlorid (grün) macht günstiges Ausgangsmaterial für Solarzellen stabiler – und damit vielleicht einen signifikanten Unterschied für eine nachhaltige Zukunft.
Chlorid (grün) macht günstiges Ausgangsmaterial für Solarzellen
stabiler - und damit vielleicht einen signifikanten Unterschied
für eine nachhaltige Zukunft. Quelle: David Egger
Bleihaltige Perowskite sind der Darling der Solarzellen-Forschung: Das kristalline Material bietet sich für günstige Herstellungsverfahren an und hat mit über 20 Prozent einen enorm hohen Wirkungsgrad in vergleichsweise kurzer Zeit erreicht. Ein wesentlicher Nachteil des Materials bleibt jedoch seine Instabilität. Dass diese durch geschicktes Dotieren mit Chlorid-Ionen deutlich verringert werden kann, zeigte vor kurzem ein Erwin-Schrödinger-Stipendiat des FWF in einer Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern rund um Aaron Fafarman von der Drexel University in Philadelphia, USA.  David Egger, der sein Stipendium zur Forschung am Department of Materials and Interfaces des Weizmann-Instituts für Wissenschaften in Israel nutzt, konnte mit seinen Kolleginnen und Kollegen zeigen, dass bestimmte Perowskite sich mit Chlorid anreichern (dotieren) lassen – und dies die Lebensdauer des funktionellen Materials unter bestimmten Bedingungen um bis zu zwei Größenordnungen steigert. Dazu Egger: „Wir untersuchten Perowskite aus Cäsium, Blei und Jodid. Ein Problem ist die Stabilität der für Anwendungen interessanten Phase dieses Materials bei praktisch relevanten Bedingungen, bei welchen in einem Phasenübergang die hervorragenden fotovoltaischen Vorteile sofort verloren gehen.“

 

Vorahnung: Tatsächlich gab es bereits Hinweise aus Arbeiten mit Perowskiten, die statt Jodid Chlor-Ionen enthielten und ahnen ließen, dass eine Chlorid-Anreicherung des Materials dessen Stabilität erhöhen würde. Doch stellte sich heraus, dass die Chlorid-Anreicherung von Jodid-haltigen Perowskiten ausgesprochen schwierig ist. Egger, seine Kolleginnen und Kollegen wählten einen interdisziplinären Zugang um dennoch herauszufinden, ob Chlorid sich positiv auf die Stabilität cäsiumhaltiger Perowskite auswirken würde. „Einerseits konnten wir mit atomistischen Simulationen zeigen, dass sich Chlorid schnell im Material bewegen kann, leicht in dieses einzubauen ist und dessen Stabilität erhöhen würde. Unsere Kollegen aus der experimentellen Physik entwarfen schließlich andererseits einen neuen Herstellungsprozess, um Chlor ins Material einzubringen, was mit einem chemischen Sinterprozess auch gelang“, erläutert Egger die internationale Zusammenarbeit zwischen dem Weizmann-Institut in Israel und Forschern der Drexel University und University of Pennsylvania in den USA.

 

Überrascht war das Forscherteam dann, als es die Stabilität des neu entstandenen Cäsium-Blei-Jodid-Chlorid analysierte. Da die neuartigen Perowskite oftmals besonders instabil im Kontakt mit Wasser sind, untersuchten sie die Stabilität der neuen Materialmischungen bei verschiedenen Luftfeuchtigkeiten. Tatsächlich zeigte das neue Material bei 54 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit eine sechsfach längere Halbwertzeit als Kontrollmaterialien ohne Chlorid-Dotierung. Bei einer geringeren Luftfeuchtigkeit von elf Prozent verlängerte sich die Halbwertzeit sogar weiter.

 
Dazu Egger: „Die Verlängerung der Halbwertzeit der für Solarzellen interessanten Phase war bei elf Prozent Luftfeuchtigkeit so enorm, dass wir innerhalb der durch unsere Gerätevoraussetzungen maximal möglichen 96 Stunden keinen Phasenübergang des Cäsium-Blei-Jodid-Chlorid mehr messen konnten. Bei undotiertem Material hingegen passierte dies viel schneller, womit wir eine Verlängerung der Halbwertzeit um mindestens zwei Größenordnungen bestätigen konnten.“ Indem sie Ergebnisse aus Experiment und Theorie erneut kombinierten, bestimmte das Forscherteam schließlich den Anteil der Chlor-Ionen in dem neu hergestellten Material und stellte fest, dass eine Anreicherung über zwei Prozent hinaus nicht möglich ist. Diese grundlegenden Erkenntnisse, die Egger im Rahmen seines Schrödinger-Stipendiums des FWF im Team erarbeiten konnte, liefern einen wichtigen neuen Ansatz, um das enorme Potenzial von Solarzellen auf Perowskit-Basis tatsächlich praktisch nutzbar zu machen.

Quelle: Wissenschaftsfonds