Montag, 29. August 2016

Solarenergie - auch zur Bekämpfung der Armut

Alarmisten und Ideologen der alten fossil-atomaren Energiewirtschaft gebrauchten lange ein Standartargument gegen die solare Energiewende. Solar- und Windstrom seien zu teuer und gefährden deshalb die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Jetzt wird genau dieses Argument zum Bumerang gegen alle, die noch immer ein Brett vor der Sonne haben - ein Kommentar von Franz Alt.

„In Chile entsteht ein Solarkraftwerk mit den derzeit weltweit niedrigsten Erzeugungskosten“, meldet der IWR-Pressedienst soeben. In Deutschland hat die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom im Jahr 2.000 um die 70 Cent gekostet, heute noch circa neun bis zehn Cent. In sonnenreichen südlichen Ländern gilt bisher ein Preis um die vier Cent. Aber diese Entwicklung ist noch lange nicht das Ende. Sie ist vielmehr die logische Entwicklung der schlichten Erkenntnis, dass die Sonne keine Rechnung schickt – es entstehen weder Brennstoffkosten und deshalb auch keine Folgekosten auf Grund des Klimawandels.

Für Chile rechnet nun der spanische Solarprojektierer „Solarpack“ mit einem Kilowattstundenpreis von deutlich unter drei Dollar-Cent. Die Solarpack Corporation hat im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag von 280 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erhalten, exakte Kosten 2.91 Cent pro KWh. Die erste Stufe des Solarparks von 800 Megawatt soll bis 2020, die gesamte Anlage 2021 fertiggestellt sein.

Der neue Riesenpark liegt im sonnenreichen Norden von Chile. Mit preiswertem Solarstrom können Hunger und Elend schon mittelfristig in allen heutigen Armutsländern überwunden werden. Die Sonne scheint nicht nur kostenlos, sonder vor allem für alle. Das Solarzeitalter wird ein Zeitalter größerer Gerechtigkeit auf unserem Planeten. Es gibt keine Konzern-Sonne, sondern nur unser aller Sonne. Die Lösung steht am Himmel. Mit Hilfe der erneuerbaren Energien können wir den Hunger bald ins Museum der Geschichte stellen. 

Übrigens: Die meisten Solaranlagen gibt es heute nicht in Deutschland, Japan oder Kalifornien, sondern im noch armen Bangladesch. Dort hat Muhamad Yunus mit Minikrediten für die Ärmsten dafür gesorgt, dass auf deren Hütten über vier Millionen kleine Solaranlagen installiert wurden. Die Investition dafür hat sich gegenüber der alten Energieversorgung mit Kerosin bereits nach zwei Jahren gerechnet. 

Vor allem Frauen bekommen diese Kredite, wenn sie sich verpflichten, dass ihre Kinder zur Schule gehen. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Überwindung der Armut. Bildung verändert alles. Auch das Bevölkerungswachstum wird gestoppt, wenn alle Mädchen zur Schule gehen. Und preiswerte Solarenergie bietet ökologische  und  ökonomische Chancen.

Quelle: sonnenseite.com

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