Donnerstag, 30. November 2017

Gutes PV-Jahr für Österreich

Mit dem 28. November wurde der Fördertopf des Klima- und Energiefonds (8 Millionen Euro) für Kleinanlagen zwei Tage vor der Ablauffrist vollkommen ausgeschöpft. Damit können in Österreich mehr als 5.500 Anlagen gebaut werden.

Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA): "Die Kleinanlagenförderung ist eine phantastische Erfolgsgeschichte." Der Förderbedarf konnte von ursprünglich 2800 Euro im Jahre 2008 auf 275 Euro pro Kilowattpeak gesenkt werden. Kronberger: "Die Bedeutung liegt nicht nur im Ausbauvolumen, sondern auch in der Bewusstseinsbildung. Jede Anlage ist eine Botschaft für das zukünftige Energiezeitalter. Mit der Förderung wird eher finanzschwachen und idealistischen Errichtern der Zugang zur Eigenstromerzeugung ermöglicht. Die Sonnenstromerzeugung sichert eine gewisse Unabhängigkeit von Lieferländern fossiler Rohstoffe, schont die dafür notwendigen Devisen und stabilisiert den Strompreis." Für das Jahr 2017 hat der Branchendienst Kreutzer, Fischer und Partner einen leichten Zuwachs von 155 Megawattpeak installierte Leistung (im Jahr 2016) auf 17 Megawattpeak prognostiziert (im Jahr 2017). 
 
Der PVA sieht eine starke Tendenz zum Eigenstromverbrauch, auf Grund der stark gesunkenen Anlagenkosten, die es lukrativer machen, den gewonnen Strom selbst zu verbrauchen, als ins Netz einzuspeisen. Kronberger: "Photovoltaikstrom rechnet sich, dies erkennen immer mehr Errichter!" Der PVA wartet auf die Marktstatistik des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) um eine Bilanz zum PV-Zubau ziehen zu können. Sehr wohl kann eine Prognose für das Jahr 2018 abgegeben werden. 

Durch die kleine Ökostromreform und die Novelle zum Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG) rechnet der PVA für das Jahr 2018 mit einem zusätzlichen Ausbauvolumen von 60 bis 70 Megawattpeak. Dies wird ermöglicht durch ein zusätzliches Fördervolumen und der ersten bundesweiten Speicherförderung in der Höhe von 15 Millionen Euro, der Möglichkeit gemeinschaftlicher Nutzung einer Anlage durch mehrere Hausparteien und einer Reihung der Anträge mit Bevorzugung der Eigenverbrauchsanlagen. Durch Letzteres ist es möglich, die gesamte Fördersumme des bisherigen Ökostromgesetzes voll zu nutzen. Dies ergibt die Chance die jährliche Fördersumme von 8 Millionen Euro voll zu nutzen. Durch einen Fehler im Gesetz verlor die Photovoltaikbranche pro Jahr zirka 2 Millionen Euro an Fördergeldern (ergibt für die gesamte Laufzeit von 13 Jahren 26 Millionen Euro, die der Photovoltaik entgingen).         
  

Montag, 27. November 2017

Bayern: Energie-Mustergemeinde

Gemeinsam mit anderen lokalen Akteuren geht die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm mit ihren etwa 26.000 Einwohnern neue Wege.

Kommunalunternehmen Stadtwerke Pfaffenhofen a. d. Ilm
Nicht nur im Strom- und Wärmesektor ist das Engagement vorbildlich. Seit Oktober 2017 erproben die Pfaffenhofener den Einsatz von Power-to-Gas-Anlagen, um Strom aus Erneuerbaren Energien zu speichern. „Pfaffenhofen ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kommunen gemeinsam mit anderen Akteuren vor Ort innovative Projekte umsetzen“, betont Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. Die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft und der kommunalen Stadtwerke sowie die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes im Jahr 2013 sind wichtige Meilensteine für eine vollständige Umstellung auf Erneuerbare Energien vor Ort. Darüber hinaus gehört seit 2016 die Mehrheit des Strom- und Gasnetzes in Pfaffenhofen den Stadtwerken. 

Um den Sektor Verkehr schrittweise auf die Umstellung in Richtung Erneuerbare Energien vorzubereiten, arbeiten die Stadtwerke Pfaffenhoffen gemeinsam mit der Stadt und der Energiegenossenschaft an einem Pilotprojekt mit dessen Hilfe Strom gespeichert werden kann. Das Projekt „Infinity One“ setzt auf die Power-to-Gas Technologie. Aus erneuerbaren Strom wird Wasserstoff erzeugt und nach einer weiteren Veredelung in der örtlichen Kläranlage  können damit bis zu 250 Fahrzeuge mit Gasantrieb betankt werden. Die Bürgerenergiegenossenschaft geht derzeit davon aus, dass die Planungen bis 2020 umgesetzt sind.

Im Stromsektor produzieren 900 Erzeuger Strom aus Erneuerbaren Energien. Die Kommune geht mit gutem Beispiel voran. Der Strom für alle kommunalen Verbrauchsstellen stammt bereits zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien, so können 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Derzeit wird ein genossenschaftlicher Bürgerwindpark mit drei Anlagen umgesetzt. Bei der Erstellung des Bebauungsplans wurde im Herbst 2016 ein Bürgerentscheid durchgeführt, 57 Prozent der Befragten entschieden sich für den Bau des Windparks. Bürgermeister Thomas Herker macht deutlich: „Windkraft polarisiert immer, die Begeisterung hielt sich in Pfaffenhofen in Grenzen. Im gesamtstädtischen Kontext wurde jedoch deutlich, dass wir die gemeinsame Verantwortung haben, im eigenen Einzugsbereich das Bestmögliche umzusetzen. Durch dieses Bewusstsein in der Bevölkerung ist der Bürgerentscheid positiv ausgefallen.“

Der Erneuerbaren-Energien-Anteil der Pfaffenhofer Wärmeversorgung liegt bei 35 Prozent. Die Wärmeversorgung von 150 Abnehmern wurde durch ein 2001 in Betrieb genommenes Biomasse-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Fernwärmenetz von Öl und Gas auf Erneuerbare Energien umgestellt. Durch das Biomasse-BHKW lässt sich der jährliche CO2-Ausstoß von 148.000 Tonnen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65.000 Tonnen reduzieren. Zusätzlich nutzen die Pfaffenhofener, neben einem weiteren Holzkraftwerk mit Fernwärmenetz, auch kleine Anlagen auf Basis von Holzenergie, Biomasse, Klär- und Deponiegas, Solarthermie und Wärmepumpen.

Zusammenfassend betont Herker: „Pfaffenhofen an der Ilm profitiert von der Tatsache handlungsfähig zu sein und Projekte im Energiebereich selbständig gestalten zu können. Das Gelingen der Planung bis hin zur Umsetzung kann jedoch nur funktionieren, wenn alle Akteure eine gemeinsame Stoßrichtung verfolgen“.


Ein ausführliches Portrait der Stadt Pfaffenhofen ist nachzulesen auf Kommunal Erneuerbar.
 

Sonntag, 26. November 2017

Deutliches Plus für Solaraktien


Der PPVX stieg letzte Woche um 1,3% auf 1.188 Punkte, der NYSE Arca Oil um 0,2%. Seit Jahresanfang 2017 liegt der PPVX mit +23,4% währungsbereinigt rund 36 Prozentpunkte vor dem Erdölaktienindex (-12,2%). Die Top-3-Titel seit Jahresanfang sind SolarEdge Technologies (+220%),Daqo New Energy(+176%) und Meyer Burger Technology AG (+173%). Die grössten Gewinner der Woche waren Daqo New Energy (+24%) und Shinsung E&G (+12%), die grössten VerliererJinkoSolar Holding(-9%) und SMA Solar Technology AG (-4%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 27,7 Mrd. Euro. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+322%) rund 174 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +148%).

Vergrössern mit Klick auf Grafik und Tabelle !

Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu - Quelle: Öko-Invest-Verlag, Wien, oeko-invest@teleweb.at 

Quelle: oeko-invest.net 

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Samstag, 25. November 2017

pvtarif.ch zeigt Vergütungen

Ab dem 1.1.2018 tritt das neue Energiegesetz in Kraft, und damit auch die gesetzlichen Grundlagen der minimalen Vergütung für Stromeinspeisung aus Solaranlagen. Die VESE-Website pvtarif.ch hat dies gemacht, und stellt die Situation schweizweit dar.

Neu gelten die Gestehungskosten bzw. Beschaffungskosten der Netzbetreiber als Minimalvergütung. Um abzuschätzen, ob der Netzbetreiber den neuen Anforderungen genügt, empfiehlt das Bundesamt für Energie, die Vergütung mit den gültigen Haushaltstarifen für Strombezug zu vergleichen. Pvtarif.ch hat dies gemacht, und stellt die Situation schweizweit dar. Es zeigt sich, dass heute einige Netzbetreiber gerade mal 50% oder weniger ihres Energietarifs als Vergütung für den Solarstrom gewähren. Diese Netzbetreiber geraten jetzt unter Druck, die Vergütungen per 1.1.2018 anzuheben.

Auch mit dem am 1.1.2018 in Kraft tretenden Energiegesetz werden die Vergütungstarife der Verteilnetzbetreiber für Solarstrom weiterhin sehr unterschiedlich bleiben und somit für Diskussionstoff sorgen. Der Verband unabhängiger Energieerzeuger VESE betreibt seit 2 Jahren die Informationsseite pvtarif.ch mit den Einspeisevergütungen und Messkosten für Solarstrom von über 400 Netzbetreibern schweizweit.

Die Webseite wurde jetzt erweitert und bietet neu verschiedene weitere Möglichkeiten. An erster Stelle steht der aktuell sehr wichtige Vergleich zwischen dem Haushaltstarif und der Solarstromvergütung des jeweiligen Netzbetreibers. Dieser Vergleich kann, gemäss den im November publizierten Erläuterungen des Bundesamts für Energie, zur Bestimmung der Minimalvergütung der eingespeisten Energie herangezogen werden. Wie die entsprechende interaktive Karte von pvtarif.ch zeigt, weisen per Ende 2017 einige Netzbetreiber äusserst tiefe Vergütungen, im Bereich 40 bis 60% ihres Haushalttarifs, auf. Diese Netzbetreiber stehen jetzt in der Verpflichtung, ihre Rückliefertarife anzuheben, falls sie nicht mit dem neuen Gesetz in Konflikt kommen wollen.


Neu zeigt die pvtarif.ch auch die sogenannte Nettovergütung an, also die Vergütung nach Abzug der Kosten des Stromzählers: auch diese Karte zeigt erstaunliche hohe Unterschiede: in einigen Netzgebieten sind die Kosten des Stromzählers so hoch, dass am Schluss gerade mal 1 bis 2 Rp/kWh für den Anlagenbetreiber überigbleiben. In extremen Fällen wird dieser Wert sogar negativ, was heisst, dass der Anlagenbetreiber netto Geld zahlen muss, wenn er Energie einspeist. Die neue Webseite von pvtarif.ch bietet zudem weitere wichtige Anzeigen wie Leistungstaxen, Tariffahrpläne, und die Textsuche nach Gemeinde, Postleitzahl und Netzbetreiber. Ein API-Interface zur automatisierten Datenabfrage rundet das neue Angebot ab, und etabliert pvtarif.ch so zur einer unumgänglichen Informationsquelle sowohl für die Photovoltaikbranche als auch für die Energiepolitik.


• Nettovergütung: Vergütung nach Abzug der Messkosten >>


• Vergütung im Verhältnis zum H4-Haushaltstarif >>


• Tarif Energiebezug (H4-Haushaltstarif) >>


• Leistungstarif beim Energiebezug >>


www.pvtarif.ch

Quelle: VESE – Verband unabhängiger Energieerzeuger – eine Fachgruppe der SSES

Freitag, 24. November 2017

Black Friday im Solarbusiness

Die beiden Schweizer Solarunternehmen winsun und TRITEC lancieren am heutigen „Black Friday“ die bisher grösste Solaraktion der Schweiz. Sie übernehmen die Einmalvergütung für Eigenheimbesitzer, die sich am Black Friday für den Kauf einer Solaranlage entscheiden. Unter normalen Umständen müssten Eigenheimbesitzer die Einmalvergütung, die bis zu 30% der Investitionskosten betragen kann, zuerst selbst übernehmen und diese anschliessend beim Bund zurückfordern – was eine Wartezeit von über einem Jahr zur Folge haben kann. 

Experten rechnen damit, dass sich diese Wartezeiten mit dem Inkrafttreten des Energiegesetzes per 1. Januar 2018 sogar verdoppeln oder verdreifachen. «Der Grund dafür ist simpel: Für Anlagen, die nach dem 30. Juni 2012 gebaut wurden, griff bisher die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Doch auf den 1. Januar kommen all diese Anlagen auf die Warteliste für die Einmalvergütung. Die Wartezeiten für die Subventionen werden somit noch länger», erklärt Beat Ruppen, Verwaltungsratspräsident von winsun. Das Unternehmen lanciert deshalb gemeinsam mit der TRITEC am Black Friday erstmals eine Solaraktion zur Einmalvergütung. 

Potenzielle Solarstrom-Produzenten werden zur Eigenstromproduktion ermutigt, indem sie die Einmalvergütung direkt vom Installateur erhalten. Sie profitieren so von einer direkten finanziellen Ermässigung und sparen sich die monatelangen Wartezeiten. Die Einmalvergütung wird bei dieser Aktion von den beiden Solarunternehmen beim Bundesamt für Energie eingefordert. «Wir übernehmen für eine Anlage, die den Eigenheimbesitzer beispielsweise 25‘000 Schweizer Franken kostet, 7‘500 Schweizer Franken. Die Investitionskosten sind für ihn somit wesentlich tiefer. Wir wollen den Eigenheimbesitzern durch finanzielle Anreize den ersten Schritt zu einer eigenen Solaranlage vereinfachen», erklärt Beat Ruppen. 

Im Fokus steht für die Initianten der Aktion die Energieproduktion mit erneuerbaren Energien. Die Stromerzeugung mithilfe der Sonne wird in Zukunft einen wesentlichen Bestandteil der Energieversorgung in der Schweiz abdecken. Roland Hofmann, CEO der TRITEC, sagt: «Nach dem ‘Ja’ zur Energiestrategie gilt es jetzt, neue Energielieferanten für eine sichere Energiezukunft zu finden. Die Gewinnung von Solarstrom ist eine der wesentlichen Stromquellen der Zukunft. Mit dieser Aktion wollen wir der Bevölkerung das Potenzial der Sonnenenergie näherbringen. Der Zeitpunkt für die Installation einer eigenen Photovoltaikanlage ist jetzt.» 

Neben der Übernahme der Einmalvergütung beinhaltet der Solardeal auch Mengenrabatte. Je mehr Leute sich auf www.solardeal.ch für die Installation einer Solaranlage einschreiben, desto höher fällt der Mengenrabatt aus. Der Verlauf der Aktion kann am Freitag auf der Internetplattform www.solardeal.ch mitverfolgt werden. Auf dieser Seite können die zukünftigen Eigenstromproduzenten an der Solaraktion teilnehmen. Der Deal endet am Freitagabend, 23:59 Uhr.
 
Der Solardeal
 
Über winsun
Die winsun AG mit Hauptsitz in Steg im Kanton Wallis ist ein auf Solarstrom spezialisiertes Jungunternehmen. Seit der Gründung im Jahr 2011 hat sich die winsun AG schnell zu einer der führenden Anbietern in der Planung, Beratung und Installation von Energielösungen im Bereich Photovoltaik entwickelt. Mittlerweile zählt das Unternehmen 70 Mitarbeitende verteilt auf fünf Standorte in der Schweiz. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 400 Photovoltaik-Anlagen installiert. Ende 2016 gewann die winsun AG den Prix Sommet der UBS zum Thema geteilte Unternehmensführung. Seit August 2017 ist das deutsch-schweizerische Energieversorgungsunternehmen Energiedienst Holding AG Hauptaktionärin.
Weitere Informationen: www.winsun.ch
 
 
Über TRITEC
TRITEC ist seit 1987 führender Partner für dezentrale Energieversorgung wie Photovoltaik-Anlagen, elektrische Speicher und Wärmepumpen. Mit der Fläche von rund 6 Fussballfeldern (38‘500m2) realisierte das Unternehmen eines der grössten und leistungsstärksten Solarkraftwerke der Schweiz in Neuendorf (SO). Für die Innovationskraft in der Produkteentwicklung und der Gebäudeintegration erhielt die TRITEC Gruppe mehrfach den Schweizer und den Europäischen Solarpreis. Seit 2015 bündelt TRITEC ihr Know-how mit der Energiedienst Holding AG und setzt sich seitdem mit 40 Mitarbeitern am schweizer- und deutschen Markt für die Energiewende ein. Die beiden Unternehmen setzen mit der Gründung der TRITEC AG mit Sitz in Aarberg (BE) ein klares Signal für eine nachhaltige Versorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. So ermöglicht die umfassende intelligente Photovoltaik-Lösung der TRITEC AG Endkonsumenten, unabhängige Selbstversorger zu werden.
Weitere Informationen: www.tritec.ch

Mittwoch, 22. November 2017

Europäischer Solarpreis geht erneut auch in die Schweiz

Hoch über den Dächern von Wien, in den Räumen der Technischen Universität (TU the Sky) wurde am Wochenende der Europäische Solarpreis 2017 verliehen. Nach Rom, Prag und Barcelona, fand die diesjährige Preisverleihung des Europäischen Solarpreises gemeinsam mit EUROSOLAR Austria in Wien statt. Den Preis, der von EUROSOLAR e.V. ins Leben gerufen wurde, erhielten zehn Sieger aus zehn verschiedenen Ländern in zehn Kategorien - unter anderem der Stadionneubau in Schaffhausen (Bild).
  
„Die Anzahl und Qualität der Innovationen und Erfolge ist dieses Jahr besonders ermutigend, weil es eine starke Botschaft nach Europa sendet. Erneuerbare Energien stellen nicht nur die maßgebliche Infrastruktur für Wohlstand und soziale Gerechtigkeit dar. Sie sind auch unentbehrlich zur Bekämpfung der Erderwärmung und für ein friedliches Zusammenleben“, erklärte EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege bei seiner Begrüßungsrede. 

Wolfgang Hein, Vorstandsmitglied von EUROSOLAR Austria, wies darauf hin, dass Österreich die besten Voraussetzungen dafür hat, seinen gesamten Strom bis 2022 aus Erneuerbaren zu beziehen und dies auch initiieren sollte. „Alle Neubauten sollten rechnerisch Plusenergiebauten sein und die Sanierungsrate für Altbauten müsste auf drei Prozent jährlich angehoben werden. Im Verkehrsbereich sollte in den nächsten zehn Jahren eine massive Verlagerung zu umweltverträglichen Verkehrsmitteln erreicht werden und der restliche Straßenverkehr in 20 Jahren mit erneuerbar erzeugtem Strom erfolgen. Der Produktionssektor sollte sich weiter in Richtung effizienten Ressourcenverbrauch und der innovativen Nutzung Erneuerbarer Energien entwickeln“, forderte Hein. 

Beim ergänzenden Symposium präsentierten und diskutierten die Referenten über Potentiale und Erfahrungen für ein nachhaltiges europäisches Energiesystem in den Bereichen solare Architektur, Stadtplanung, Wirtschaft und Politik. Sie kamen zu dem Schluss, dass die notwendigen Technologien, um veraltete konventionelle Strukturen durch nachhaltige zu ersetzen, bereits vorhanden sind. Als Forderung an die Politik wurde festgehalten, dass die EU-Mitgliedsstaaten alle Barrieren für die Nutzung Erneuerbarer Energien abbauen und in der Lage sein sollten, ihre eigenen Marktregeln für den Einsatz und den Handel Erneuerbarer Energien zu wählen.

 

Der Europäische Solarpreis 2017 wurde an zehn Preisträger verliehen:

 

Kategorie: Städte, Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke
Stadt Kaposvár, Ungarn
Außerordentlicher Einsatz, um als erste ungarische Stadt eine Energieversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien zu realisieren
www.kaposvar.hu

Kategorie: Solare Architektur und Stadtplanung
Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC), Griechenland
Starkes Symbol für ökologische Nachhaltigkeit und das Potential Erneuerbarer Energien, integriert in ein Gebäude des kulturellen Lebens, das neue architektonische Maßstäbe setzt
www.snfcc.org

Kategorie: Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen
Green City Energy, Deutschland
Langfristiger und weitreichender Beitrag für den Ausbau Erneuerbarer Energien in Bürgerhand
www.greencity-energy.com

Kategorie: Lokale und regionale Vereine/Gemeinschaften
Region Thayaland, Österreich
Beispielhafte regionale Implementierung Erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität, durch die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
Kem.thayaland.at

Kategorie: Besitzer und Betreiber Erneuerbarer-Energien-Anlagen
Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen (EKS), Schweiz
Praktische und effiziente Nutzung der Dachfläche eines Fußballstadions zur Erzeugung von Solarenergie bei gleichzeitiger Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Erneuerbare Energien
www.eks.ch

Kategorie: Transport und Mobilität
Stadt Oslo, Norwegen
Zukunftsweisendes Mobilitätskonzept mit besonderer Berücksichtigung von Elektrofahrzeugen und Vorbildfunktion für europäische Städte
www.oslo.kommune.no

Kategorie: Medien
Antonio Cerrillo, Spanien
Langjährige verantwortungsvolle Berichterstattung für eine nachhaltige und umweltfreundliche Entwicklung in Spanien und Europa
www.lavanguardia.com

Kategorie: Bildung und Ausbildung
LEGO Gruppe, Dänemark
Inspirierendes Konzept zur Bewusstseinsschaffung für Erneuerbare Energien und Umweltschutz bei Kindern
www.lego.com

Kategorie: Eine-Welt-Zusammenarbeit
EcoPeace Middle East, Jordanien/Palästina/Israel
Innovative Strategie für eine nachhaltige Entwicklung mit Hilfe Erneuerbarer Energien in einer der wasserärmsten und konfliktreichsten Regionen der Welt
http://ecopeaceme.org/

Kategorie: Sonderpreis für persönliches Engagement
Arnold Schwarzenegger, Vereinigte Staaten von Amerika/Österreich
Langjähriges Engagement für Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien sowie Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Klimawandel
www.schwarzenegger.com

Der Europäische Solarpreis wird von EUROSOLAR in Kooperation mit den nationalen Sektionen seit 1994 jährlich an Gemeinden, kommunale Unternehmen, Vereine und Organisationen, Architekten, Journalisten und private Personen verliehen. Mit der Verleihung werden innovative Vorbilder und engagierte Wegbereiter aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt sowie neue Impulse für eine regenerative und dezentrale Energiewende in Europa gegeben.

Quellen: Text: Eurosolar, Bild: Solaragentur 

Dienstag, 21. November 2017

Solarcontainer für Afrika



Africa GreenTec startet erfolgreich mit Pilotprojekt in Niger. Im September 2017 eröffnete Staatsminister Ouboumoudou Mahamadou gemeinsam mit ANPER unseren ersten Standort in Niger: Amaloul Nomade in der Tahoua Region.

Das Start-Up Africa GreenTec hat nach dem Start des Projekts 2014 in Mali seinen ersten Solarcontainer im Niger in der Region Tahoua erfolgreich in Betrieb genommen und sichert mit einer mobilen 41 kWp-Photovoltaikanlage und einem 60 kWh-Batteriespeicher die Stromversorgung des Dorfes Amaloul Nomade, das nicht ans nationale Stromnetz angeschlossen ist. Mit dem Solarstrom können die Bewohner vor Ort auch nach Einbruch der Dunkelheit arbeiten und lernen. Der Bau, Transport und die Installation des 40-Fuß-Solarcontainers wurden durch Privatinvestoren und die internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ermöglicht.
 
Durch Niger, das Land mit dem geringsten Entwicklungsstatus weltweit, gehen 90 Prozent der afrikanischen Fluchtrouten. Neben Mali steht das Land daher im Fokus der Bemühungen der Bundesregierung, die Ursachen der Flucht nach Europa einzudämmen.
Der Aufbau des Solarcontainers erfolgte im Rahmen des Projektes Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft, welches von der DEG – Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH als Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) umgesetzt wird. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) fördert die Initiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
„Wir können den Menschen vor Ort ein bisschen Komfort, Zugang zu Bildung und Wissen und eine Perspektive bieten – all diese Dinge laufen heute vor allem über eine zuverlässige Versorgung mit Strom“, so Torsten Schreiber, Gründer und Vorstand von Africa GreenTec. „Durch unser gemeinsames Investment vor Ort bekämpfen wir Fluchtursachen effektiv, statt nur darüber zu reden.“

Die Lieferung des Solarcontainers durch Africa GreenTec gestaltete sich schwierig. „Die letzten 75 Kilometer Wüstenpiste waren eine große Herausforderung für die LKWs, wir können vor Ort keinen Kran einsetzen und haben daher unser eigenes Hebesystem eingesetzt“, so Schreiber. Auch die hohen Temperaturen machten dem Team bei der Installation zu schaffen – diese musste tagsüber stattfinden, da vorher noch kein Strom zur Verfügung stand. „Doch schließlich hatten wir es geschafft und konnten mit den Menschen aus Amaloul Nomade das feiern, worauf sie so lange gewartet haben: selbst erzeugten Strom“, so Schreiber.

Bei Tagestemperaturen von rund 45 Grad ermöglicht der Solarcontainer mit Speicher den Menschen in Amaloul Nomade, ihre Tätigkeiten in die kühleren Abendstunden zu verlegen. Das soziale Leben endet nun nicht mehr mit Einbruch der Dunkelheit um 18 Uhr, sondern das Dorf lebt nun unter dem Schein elektrisch betriebener Lampen erst richtig auf: Die Menschen nutzen den Strom für Radio, Fernsehen und Ventilatoren. Kinder gehen in den Abendstunden zur Schule, Handwerker, Friseure und Cafés können dank elektrisch angetriebener Geräte ihre Betriebe verbessern. Zudem bekommen die Dorfbewohner erstmalig einen satellitengestützten Internetzugang.

Im Gegensatz zu Dieselmotoren ist die erneuerbare Variante der Energieversorgung für die Bewohner auch günstiger, sauberer und leiser. Diesellieferungen, die sich häufig verzögern oder verteuern können, erübrigen sich. Damit die Anlage problemlos läuft und nachhaltig betrieben wird, hat Africa GreenTec einen Wachmann und einen Elektriker eingestellt, die von dem deutschen Sozialunternehmen ausgebildet werden. Aus der Regionalhauptstadt Tahoua heraus kümmert sich zudem ein Supervisor um die Anlage. Von Deutschland aus können die Leistung und der Zustand der Anlage per Satellit überprüft werden.

Über Africa GreenTec AGDas von Aida und Torsten Schreiber gegründete Sozialunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mit innovativen Technologien und Konzepten in Afrika eine effektive Energiewende voranzutreiben. Das Unternehmen wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Climate-KIC, dem Handelsblatt Energy Award in der Kategorie Start-up und dem pv magazine award. 


Sonntag, 19. November 2017

Strom garantiert nachhaltig

Die diesjährige Klimakonferenz in Bonn ist abgeschlossen. Angesichts der Dringlichkeit des Klimathemas und der notwendigen Energiewende sind die Ergebnisse eher ernüchternd. Die Energie Genossenschaft Schweiz möchte bei dieser Gelegenheit auf ihre Projekte Stromallmend und crowdPV hinweisen und zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, auf individueller Ebene aktiv zu werden - siehe auch Video am Schluss.
 
Die Energie Genossenschaft Schweiz sticht in verschiedener Hinsicht heraus aus dem Meer an bestehenden Initiativen im Energiebereich. Zum einen betreibt sie mit der Stromallmend das peer-to-peer Netzwerk für Produzentinnen und Konsumenten. Die Stromallmend ist sowohl für Produzentinnen als auch für Konsumenten attraktiv: Produzenten können ihre Solaranlage einfacher wirtschaftlich betreiben, und Konsumentinnen beziehen zu einem fairen Preis Solarstrom. Sie wissen dabei, dass der grösste Teil des bezahlten Betrages direkt den Produzenten zu Gute kommt.
 
Zum anderen bietet die Energie Genossenschaft Schweiz crowdPV an. Mit crowdPV kann man auch ohne eigenes Dach Solaranlagebesitzerin werden: eine sinnvolle Lösung für all diejenigen, die keine eigene Solaranlage auf dem Dach installieren können. Die Energie Genossenschaft Schweiz plant, baut und betreibt die ganze Solaranlage und administriert die Solarstrom-Herkunftsnachweise von Swissgrid.

Die Energie Genossenschaft Schweiz versteht sich als gemeinwohl-orientierte Wirtschaftsakteurin und verfasst regelmässig einen Gemeinwohlökonomie-Bericht. Für die Glaubwürdigkeit der Stromallmend steht auch die Stiftung für Konsumentenschutz, welche die Teilnahme an der Stromallmend empfiehlt.

Bisher war es möglich in der Stromkennzeichnung „nicht überprüfbare Energieträger“ (sogenannten Graustrom) auszuweisen, wenn keine Herkunftsnachweise vorhanden waren. Neu müssen für die Stromkennzeichnung immer Herkunftsnachweise verwendet werden. Die Angabe von nicht überprüfbaren Energieträgern ist nicht mehr zulässig. Wer Endkunden mit Strom beliefert, muss also immer auch die entsprechende Menge an Herkunftsnachweisen entwerten. Auch der Verbrauch von Bahnstrom und die Verluste durch (Pump-)Speicherung sind kennzeichnungspflichtig.

Das totalrevidierte Energiegesetz (ES 2050) und weitere revidierte Bundesgesetze, die vom Bundesrat am 1. November 2017 verabschiedeten neuen Verordnungen (Energieverordnung, Energieförderungsverordnung, Energieeffizienzverordnung) bzw. Verordnungsänderungen (Kernenergieverordnung, Stromversorgungsverordnung, CO2-Verordnung, Verordnung über Gebühren und Aufsichtsabgaben im Energiebereich, Landesgeologieverordnung) sowie die neue Verordnung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) über den Herkunftsnachweis und die Stromkennzeichnung treten am 1. Januar 2018 in Kraft.

Bei der Umsetzung der Energiewende können wir uns neu auf die ES2050 abstützen. Es gilt, 36% Atomstrom aus dem Strommix durch neuen erneuerbaren Strom zu ersetzen! Die AKW Betreiber sind nicht an einer raschen Umsetzung interessiert, da sie A) ihre bestehenden KKW bis auf weiteres laufen lassen dürfen, B) sie über genügend Kraftwerk-Kapazität verfügen – im Markt zu viel Strom vorhanden ist und z.B. Wasserkraft unter Druck steht und C) die neuen erneuerbaren überwiegend von privaten Investoren realisiert werden und sich dadurch einen Teil vom über etliche Jahre unangetasteten Stromkuchen abschneiden. AKW-Betreiber haben es nicht leicht eine Lösung für diese Problematik zu finden. Idealerweise weiss der Endkunde nichts von der Stromkennzeichnung. Längerfristig werden es HKN aus AKW und Kohlekraftwerken schwierig haben. Der Endkunde kann schon heute frei wählen, über welche Qualität sein Strom verfügen soll. Wenn sich alle Stromkunden für Solarstrom-Herkunftsnachweise an Stelle von AKW-HKN entscheiden würden, gäbe es keine Legitimität für den Betrieb von KKWs mehr.

Die Energie Genossenschaft Schweiz betreibt mit der Stromallmend das Elektrizitätswerk der Zukunft, da nur neue erneuerbare Energie, allen voran Solarenergie, geliefert wird.


Samstag, 18. November 2017

Lernen von China ?


China hat einen radikalen „Schlachtplan gegen die Klimaverschmutzung“ verabschiedet – wie die FAZ und die TAZ übereinstimmend berichten. Ein Kommentar des deutschen Energiepublizisten Franz Alt.



Erst war das Reich der Mitte der größte Klimasünder, jetzt aber entwickelt sich das kommunistische Land zum Vorbild – mit drastischen Maßnahmen, zu denen eine Jamaika-Koalition (in Deutschland) niemals den Mut hätte. Hunderttausende Arbeiter werden für vier Monate in den Zwangsurlaub geschickt, damit sich die Smogsituation verbessert. Fahrverbote? Diese sind in China schon längst Realität.

In vier Provinzen hat China den ehrgeizigsten und strengsten Maßnahmen-Katalog verkündet: In Hubei, Shenxi, Henan und Shangdong sowie in weiteren 28 Großstädten, zu denen auch Peking mit seinen 22 Millionen Einwohnern gehört. Damit sollen hohe Smogwerte wie in den Vorjahren vermieden werden. 

Die Werte lagen in Peking und Shanghai bis zum dreißigfachen über den Grenzwerten, was zu 1.6 Millionen frühzeitigen Toten geführt hat wie die kommunistische  Partei jetzt zur Rechtfertigung der Zwangsmaßnahmen bekannt gab. Staats- und Parteichef Xi: „Wir müssen die strengsten Umweltschutzmaßnahmen durchsetzen“.

Gegen den Smog und seine verheerenden Folgen gab es in den vergangenen Jahren tausende Volksaufstände. Die Partei ist zum Handeln gezwungen. Aufstände sollen in diesem Winter möglichst vermieden werden. Ob das klappt, ist fraglich. Fabriken und Kraftwerke produzieren zwischen November und April durch die bisher hohe Kohleverbrennung starke gesundheitliche Belastungen für hunderte Millionen Menschen. 70% des Stroms werden in China noch immer durch Kohle produziert. Jetzt hat die Regierung auch einen Bau-Stopp für Kohlekraftwerke beschlossen und mehrere hundert besonders alte Kohlekraftwerke still gelegt.

Außerdem wurden 44.000 kleinere Hochöfen geschlossen. In der Kohle-Hauptstadt Taiyan – nahe Peking – ist der Verkauf und der Transport von Kohle komplett verboten worden. In Peking darf auch auf dem letzten Hinterhof keine Kohle mehr verbrannt werden. 

7.000 Umwelt-Polizisten überwachen die neuen Vorschriften. Verstöße werden hart bestraft. Im ganzen Land wurden 176.000 Unternehmen, die noch Kohle verbrannt haben, über den Winter geschlossen. 

Greenpeace China hat vorgeschlagen, die in Zwangsarbeit geschickten Arbeiter in energieintensive Umrüstung von Gebäuden einzusetzen.  

Viele große Baustellen, die als Verursacher der Staubverschmutzung gelten, wurden ebenfalls dicht gemacht.

China nimmt die Umweltbelastung durch Kohle weit ernster als die deutsche Bundesregierung. Kann uns nur noch eine Öko-Diktatur retten? Vielleicht werden die Berliner Jamaika-Unterhändler mal einen Blick nach China. Zumindest ist China das neue Klima-Musterland.

Freitag, 17. November 2017

Tage der Sonne 2018


Der Herbst ist eingeläutet und damit beginnt auch die Jahresplanung für das kommende Jahr. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Veranstaltung für die Tage der Sonne schon fix im Kalender einzutragen. Wenn Sie gerne mehr Anhaltspunkte zur Realisierung eines Anlasses wünschen, stellen wir Ihnen auf unserer neuen Webseite eine Checkliste mit den wichtigsten organisatorischen Punkten zur Verfügung. So vergessen Sie garantiert keinen wichtigen Meilenstein, denn frühe Planung führt automatisch zu einem stressfreien Ablauf - damit die Tage der Sonne nicht nur Ihrem Publikum, sondern auch Ihnen Spass machen. 
Die Sonnenenergie ist weiter auf dem Vormarsch: Gemäss einem Bericht der Internationalen Energieagentur zu erneuerbaren Energien wuchsen 2017 die globalen Erzeugungskapazitäten von Photovoltaik so stark wie keine andere Energiequelle. Es wird davon ausgegangen, dass Solaranlagen auch in den kommenden Jahren das Wachstum anführen. Die Agentur teilte mit, dass man das Wachstum von erneuerbaren Energiequellen in der Vergangenheit stark unterschätzt habe. Laut IEA ist der Zubau von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten im vergangenen Jahr auf 165 GW angewachsen, dabei entfielen 50 Prozent auf Photovoltaikanlagen, von denen rund die Hälfte in China errichtet wurden. Insgesamt rechnet die IEA mit einem Wachstum der erneuerbaren Kapazitäten von 1000 GW in den nächsten fünf Jahren. 
Das Potential für Sonnenenergie ist riesig, allerdings werden auch in der Schweiz bei Weitem nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Tage der Sonne sollen helfen, diese Entwicklung voran zu treiben. Leisten Sie einen essentiellen Beitrag und seien Sie bei den kommenden Tage der Sonne vom 25. Mai bis zum 3. Juni 2018 mit dabei.
Zur neuen Homepage von Tage der Sonne

Quelle: SSES

Dienstag, 14. November 2017

100 Prozent erneuerbarer Strom ist weltweit machbar

Eine weltweite Energiewende hin zu 100% erneuerbarer Stromversorgung ist nicht mehr nur eine reine Zukunftsvision, sondern greifbare Realität, welche durch die bahnbrechende neue Studie der Lappeenranta University of Technology (LUT) zusammen mit der Energy Watch Group (EWG), präsentiert wird. Die Studie wurde am 8 November 2017 während des Global Renewable Energy Solution Showcase Events (GRESS) im Rahmen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen COP23 in Bonn präsentiert.
 
Die Studie liefert aufschlussreiche Ergebnisse: Ein weltweites Elektrizitätssystem das komplett auf erneuerbaren Energien basiert, schafft Versorgungssicherheit zu jeder Stunde über das komplette Jahr und dabei auch noch kosteneffizienter als das aktuelle Stromsystem, welches hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen und Kernkraft basiert.

Das Potential erneuerbarer Energien und die dafür notwendigen Technologien, z.B. Stromspeicherungssysteme, sind in der Lage Elektrizität effizient und sicher zu erzeugen und damit den weltweiten Strombedarf bis 2050 ganzjährig zu jeder Jahresstunde zu decken[1]. Die mittleren Stromkosten für 100% erneuerbare Energie im globalen Durchschnitt belaufen sich im Jahr 2050 auf 52 €/MWh (dies beinhaltet Kosten für Abregelungen und Speicherung, sowie Netzkosten), im Vergleich dazu beliefen sich die mittleren globalen Stromkosten im Jahr 2015 auf 70 €/MWh.

„Eine komplette Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors bis zum Jahr 2050 ist umsetzbar und dabei kostengünstiger als das heutige Stromsystem. Die Energiewende ist nicht länger eine Frage von technologischer Umsetzbarkeit oder wirtschaftlicher Rentabilität, sondern eine Frage des politischen Willens“ so Christian Breyer, Hauptautor der Studie, LUT Professor für Solarwirtschaft und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Energy Watch Group.
Eine Wende hin zu 100% erneuerbaren Energien würde die Treibhausgasemissionen im Stromsektor auf null reduzieren und die Energieverluste im Stromsystem drastisch verringern. Zudem würde es 36 Mio. Arbeitsplätze geben, 17 Mio. mehr als heutzutage im Stromsektor beschäftigt sind.

„Es gibt keinen Grund auch nur einen weiteren Dollar in fossile oder nukleare Energiegewinnung zu investieren.“ sagt Energy Watch Group Präsident Hans-Josef Fell. „Erneuerbare Energie bietet eine kosteneffiziente Stromversorgung. Alle Investitionspläne in Stromerzeugung mit Kohle, Kernkraft, Erdgas oder Erdöl müssen eingestellt werden und sollten umgelenkt werden in die Bereiche erneuerbarer Energie und die dafür notwendige Infrastruktur. Alles andere würde nur unnötige Kosten bedeuten und die Klimaerwärmung weiter verschlimmern.“

Die Schlüsselerkenntnisse der Studie:
  • Das Potential erneuerbarer Energien und der Technologien dahinter, inklusive Stromspeicherungssysteme, sind in der Lage Strom effizient und sicher zu erzeugen und damit den weltweiten Energiebedarf bis 2050 zu decken. Es wird prognostiziert, dass die Weltbevölkerung von 7,3 Mrd. auf 9,7 Mrd. Menschen anwächst. Daher wird auch der weltweite Energiebedarf im Energiesektor von 24.310 TWh im Jahr 2015 auf ungefähr 48.800 TWh im Jahr 2050 ansteigen.
  • Die durchschnittlichen Stromkosten (LCOE) für 100% erneuerbare Energien belaufen sich auf 52 €/MWh im Jahr 2050 (diese beinhalten Kosten für Abregelungen, Speicher- und Netzkosten), während es im Jahr 2015 noch 70 €/MWh waren.
  • Auf Grund von stark fallenden Kosten werden Photovoltaik und Batteriespeicherung die wichtigsten Pfeiler des erneuerbaren Energiesystems sein. Photovoltaik wird 69%, Windenergie 18%, Wasserkraft 8% und Bioenergie 2% des globalen Strommix im Jahr 2050 ausmachen.
  • Bis 2030 wird Windenergie 32% des Strombedarfs weltweit decken. Jedoch wird nach 2030 Photovoltaik wettbewerbsfähiger. Daher steigt der prozentuale Anteil von Photovoltaik im globalen Stromsektor von 37% im Jahr 2030 auf 69% im Jahr 2050.
  • Batterien stellen die Schlüsseltechnologie für Photovoltaik dar. 31% des globalen Strombedarfs im Jahr 2050 wird von Speichern abgedeckt, wovon wiederum 95% durch Batteriespeicher bereitgestellt wird. Batteriespeicher werden vor allem die täglichen Schwankungen ausgleichen, während Gas, aus erneuerbaren Energien erzeugt, die saisonale Speicherung decken wird.
  • Weltweit werden sich die Treibhausgasemissionen drastisch reduzieren, von ungefähr 11 GtCO2eq im Jahr 2015 hin zur emissionsfreien Energiegewinnung bis 2050 oder sogar früher, während die durchschnittlichen Stromkosten im Stromversorgungssystem sinken.
  • Die weltweite Energiewende hin zu 100% erneuerbaren Energien schafft 36 Mio. Arbeitsplätze bis 2050, im Vergleich zu 19 Mio. Arbeitsplätzen im Stromsektor im Jahr 2015.
  • Der Gesamtverlust eines 100% erneuerbaren Energiesystems beläuft sich auf rund 26% des gesamten Endenergiebedarfs. Im Vergleich dazu weist das aktuelle Stromsystem einen Verlust von rund 58% der Primärenergie auf. 
Die Studie „Globales Energiesystem basierend auf 100% Erneuerbarer Energie – Stromsektor“ wird tiefgreifende Auswirkungen für politische Entscheidungsträger und Politiker weltweit haben. Die Studie widerlegt ein oft von Kritikern der Energiewende zitiertes Argument, dass erneuerbare Energien nicht in der Lage wären Strom ganzjährig zu jeder Tageszeit zu liefern.

Die verwendete Modellierung, entwickelt von der LUT, ist bislang einzigartig und berechnet den kostenoptimierten Mix von Technologien auf Grundlage von lokal verfügbaren erneuerbaren Energieressourcen, wobei die Welt in 145 Regionen eingeteilt ist. Demnach wird ein kosteneffizienterer Pfad für eine Energieversorgung in jeder der 145 Regionen berechnet auf Grundlage einer stündlichen Auflösung für ein gesamtes Jahr.

Das Szenario der weltweiten Energiewende wird in 5-Jahres Abschnitten für den Zeitraum von 2015 bis 2050 berechnet. Die Ergebnisse wurden dann in neun Hauptregionen der Welt zusammengefasst, bestehend aus: Europa, Eurasien, Mittlerer Osten und Nordafrika, Sub-Sahara Afrika, Südasien, Nordost Asien, Südost Asien, Nordamerika und Südamerika.

Die Studie „Globales Energiesystem basierend auf 100% Erneuerbarer Energie – Stromsektor“ ist durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Stiftung Mercator ko-finanziert.

Finden sie hier die wichtigsten Erkenntnisse (auf Deutsch) und die Kurzfassung der Studie (auf Englisch).
Die komplette Studie (auf Englisch) finden Sie hier.
Eine Präsentation zu den globalen Ergebnissen und weitere Links zu Regionen und Ländern finden Sie hier.

Freitag, 10. November 2017

Potential der Solarthermie

Mit der Sonne lässt sich nicht nur Strom, sondern auch Wärme produzieren. Obwohl Solarwärme besonders geeignet wäre, um fossile Energiequellen zu ersetzen und damit einen Beitrag gegen die Klimakatastrophe zu leisten, steht sie deutlich weniger im Rampenlicht als die Photovoltaik zur Stromproduktion. An der Tagung wurde aufgezeigt, wie neue Märkte erschlossen werden können. 

Die Hälfte unseres Energieverbrauchs und 40% unseres CO2-Ausstosses werden durch den Wärmeverbrauch verursacht, hält die Medienmitteilung des Fachverbands Swissolar fest. Zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus der Ratifizierung des Pariser Klimaprotokolls muss die Schweiz deshalb massgeblich den Verbrauch von Öl und Gas für Raumwärme, Wassererwärmung und industrielle Prozesswärme reduzieren. Einerseits mit Verbrauchssenkungen durch Gebäudesanierungen, andererseits durch den Ersatz nichterneuerbarer Energien. Mit Solarenergie kann ein grosser Teil des verbleibenden Wärmebedarfs gedeckt werden.

An der 6. Solarwärmetagung, organisiert von Swissolar, suissetec und EnergieSchweiz, stand die Frage im Zentrum, wie neue Märkte für die Solarwärmenutzung erschlossen werden können. Bis anhin wurden Kollektoranlagen vor allem in Einfamilienhäusern verbaut – Solarunternehmer Adrian Kottmann (BE Netz AG) zeigte auf, dass diese Nutzungsform keineswegs ein Auslaufmodell ist. Besonders geeignet wären Sonnenkollektoren für das Warmwasser auf Mehrfamilienhäusern. Gerd Klemp von Halter Immobilien gab den anwesenden Praktikern nützliche Tipps, wie dieses Potenzial erschlossen werden kann.  

Wärmepumpen sind in allen Gebäudekategorien im Vormarsch, oft in Kombination mit Erdsonden. Fachleute warnen jedoch davor, dass deren steigende Dichte zur raschen Abkühlung des Erdreichs und damit zu steigendem Stromverbrauch führen wird. Inzwischen gibt es vielfältige Erfahrungen mit der solaren Regeneration von Erdsonden: Die Ergebnisse aus einem Pilotprojekt im Unterengadin wurden vorgestellt. Ebenfalls im Rahmen eines Forschungsprojekts der Hochschule Rapperswil wird untersucht, wie Solarwärme in der Industrie genutzt werden könnte. In anderen europäischen Ländern ist dies bereits vielfach erprobt, wie etwa in der grössten Brauerei Österreichs, wie Christoph Brunner vom Institut AEE aufzeigen konnte.

Auch Wärmeverbünde mit solarer Unterstützung sind in der
Schweiz bisher kaum bekannt. Ganz anders etwa in Deutschland, wo spezielle Kollektoren für diese Anwendung entwickelt wurden, wie Stephan Fintelmann von KBB Berlin erläuterte. Pionierarbeit leistet hingegen die Schweiz bei der solaren Wärmeproduktion an Fassaden: Architekt Beat Kämpfen bewies, dass aus einer Energieschleuder ein schönes Plusenergiehaus werden kann (siehe Bild und Solarmedia vom 11.Mai 2015).

Zur Nutzung des Solarwärmepotenzials braucht es geeignete politische Rahmenbedingungen. Hier sind an vorderster Front die Kantone gefragt, die gemäss Bundesverfassung hauptverantwortlich für den Energieverbrauch in Gebäuden sind. Hansruedi Kunz, Leiter der Abteilung Energie des Kantons Zürich, zeigte auf, was sich durch die Annahme der Energiestrategie änderte und wie die Kantone koordiniert den CO2-Ausstoss von Gebäuden senken möchten. Auch in diesem Zusammenhang wurde ein Blick über die Landesgrenze geworfen: Die EU möchte mit ihrem „Clean Energy Package“ nicht zuletzt die Solarwärme fördern, wie ein Vertreter des europäischen Solarwärmeverbands erläuterte. Er zeigte sich überzeugt, dass diese Entwicklungen auch die Schweizer Politik beeinflussen werden.

In seinem Schlusswort zeigte sich Nationalrat und Swissolar-Präsident Roger Nordmann zuversichtlich, dass mit dem Ja des Volks zur Energiestrategie 2050 der Grundstein für eine Vollversorgung der Schweiz mit erneuerbaren Energien gelegt wurde. Doch die nächste Nagelprobe stehe vor der Tür: „Bei der bevorstehenden Gesamtrevision des CO2-Gesetzes muss die Schweiz ihre Verantwortung bei der Bekämpfung der Klimakatastrophe wahrnehmen. Dazu ist sie dank innovativer Forschung und Industrie prädestiniert – dies gilt ganz besonders für den Gebäudebereich!“

Die Referate der Tagung sind nach der Veranstaltung zu finden unter www.swissolar.ch/sw2017
Twitter: #SWTagung17 

Donnerstag, 9. November 2017

Fast alles spricht für PV

Das Bundesamt für Energie (BFE) lässt regelmässig die Potenziale, Kosten und Umweltauswirkungen von Stromproduktionstechnologien untersuchen. Diese dienen sowohl als Grundlage für die Energieperspektiven als auch für das im neuen Energiegesetz vorgeschriebene Technologie-Monitoring. Hervorsticht Photovoltaik (PV!)

Die Studie, die vom PSI auch im Rahmen des Swiss Competence Center for Energy Research - Supply of Electricity (SCCER-SoE) und des Swiss Competence Center for Bioenergy Research (SCCER BIOSWEET) erstellt wurde, weist die Potenziale, Kosten und Umweltauswirkungen jeweils für den Zeithorizont von heute bis 2050 aus. Das Zusammenspiel der verschiedenen Technologien (Systemaspekte) sowie externe Kosten (z.B. CO2-Kosten) wurden nicht untersucht. Im Vergleich zur Vorgängerstudie ist der Rahmen der vorliegenden Arbeit deutlich umfangreicher. Folgende Technologien wurden berücksichtigt: Gross- und Kleinwasserkraftwerke, Windturbinen (on- und offshore), Photovoltaik-Anlagen (PV), Verstromung von Biomasse, Geothermie-Kraftwerke (petrothermal), Wellen? und Gezeitenkraftwerke, Anlagen zur solarthermischen Stromerzeugung, Kernkraftwerke, Erdgas- und Kohlekraftwerke sowie Erdgas-Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen und ,neuartige" Technologien (hydrothermale Methanisierung von wässriger Biomasse, nicht konventionelle geothermale Technologien, Kernfusion und thermoelektrische Stromerzeugung zur stationären Abwärmenutzung). Während es bei den Potenzialen keine grösseren Unterschiede zur 2005er-Studie gibt, mussten die Kosten bei den fossilen Kraftwerken nach oben angepasst werden. Dafür werden heute die Kosten für Photovoltaik dank der schnelleren technologischen Entwicklung wesentlich tiefer eingeschätzt als 2005. Weiter beinhaltet die aktuelle Studie neu auch eine systematische Analyse der Umweltauswirkungen basierend auf Ökobilanzen.
 

Unter den erneuerbaren Energien in der Schweiz weisen Photovoltaik Anlagen für 2035 und 2050 das grösste Zubau-Potenzial auf (in der Studie wurden nur Dachanlagen berücksichtigt). Grosse Mengen an Photovoltaik-Strom aus dezentralen Anlagen, der unregelmässig anfällt, müssen jedoch mit geeigneten Massnahmen ins System integriert werden. Windenergieanlagen weisen ebenfalls ein beträchtliches Zubau-Potenzial aus, auf lange Frist (2050) auch die Stromproduktion aus Tiefengeothermie. Allerdings ist diese Option mit grossen technischen Unsicherheiten verbunden. Auch die Stromproduktion aus Biomasse kann zunehmen, vor allem, wenn ein grösserer Teil der in der Landwirtschaft anfallenden Gülle energetisch genutzt wird. Auch bei der Wasserkraft besteht ein gewisses Zubau-Potenzial, das jedoch sehr stark von den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt. 

Die Studie weist die Gestehungskosten für erneuerbare Stromproduktionsanlagen (hauptsächlich in der Schweiz) und für konventionelle Stromproduktionsanlagen, wie sie mittelfristig eher im europäischen Ausland als in der Schweiz gebaut werden, aus. Die Kosten für Wasserkraft, Holz-Kraftwerke, landwirtschaftliche Biogasanlagen und die fossile Stromerzeugung werden bis 2050 eher steigen, während die Gestehungskosten für Photovoltaik um die Hälfte sinken, bei Windenergie etwas weniger. Es wird angenommen, dass sich die Preise für Kohle und Erdgas, die wichtigsten Energieträger für die konventionelle Stromproduktion, bis 2050 um rund die Hälfte erhöhen werden.

Die Stromproduktion aus Wasser- und Kernkraftwerken sowie aus Windturbinen verursacht heute die geringsten Treibhausgasemissionen, Strom aus Kohlekraftwerken die höchsten. Treibhausgasemissionen von Gaskombi- und Kohlekraftwerken könnten in Zukunft mittels CO2-Abscheidung substanziell reduziert werden. Sowohl die Emissionen der Kernenergie, als auch jene der fossilen Stromproduktion könnten in Zukunft wegen schlechterer Verfügbarkeit der Energieträger Uran, Erdgas und Kohle steigen. Im Gegensatz dazu kann davon ausgegangen werden, dass die Umweltbelastung durch Strom aus anderen Quellen in Zukunft dank technologischer Fortschritte abnehmen werden.

Die Gesamtstudie liegt in englischer Sprache vor, mit ausführlichen Zusammenfassungen in Deutsch und Französisch. Eine kurze Zusammenfassung ,Potenziale, Kosten und Umweltauswirkungen von Stromproduktionsanlagen - Synthese" gibt es in deutscher, französischer, englischer und italienischer Sprache.

Quelle: Bundesamt für Energie 
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Sonntag, 5. November 2017

Grösste Ökostrombörse online

Seit 2009 schaffen Schweizer Ökostrombörsen einen Markt für Herkunftsnachweise für ökologischen Mehrwert (HKN) aus Schweizerischen Kraftwerken. Nun fusionieren die wichtigsten dieser Online-Plattformen unter www.oekostromboerse.ch zum grössten Handelsplatz. Hinter den drei fusionierenden Ökostrombörsen stehen Energie Zukunft Schweiz (EZS), die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) sowie die Aargauer AEW Energie AG (AEW) und Partner.

In der Schweiz gibt es inzwischen einige Online-Portale für den Handel mit Herkunftsnachweisen (HKN) für ökologische Mehrwerte. Das Angebot richtet sich insbesondere an private Betreiber, die mit Photovoltaik Strom auf dem eigenen Dach erzeugen. Die drei etablierten Ökostrombörsen solarstrom.ch (EKZ) oekostromboerse.ch (AEW) und oekostromboerse-schweiz.ch (EZS) legen nun ihre Plattformen zusammen und vereinheitlichen damit ihr Angebot für die Kunden. In knapp 200 Ausschreibungen wurden insgesamt schon mehr als 80 GWh in Form von ökologischen Mehrwerten gehandelt. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch von rund 20'000 Familien. Derzeit sind 1‘200 Produzenten registriert.

Unter der bestehenden Domain oekostromboerse.ch entsteht damit der grösste Onlinemarkt für Herkunftsnachweise. Damit wird es für die Produzenten von Ökostrom noch einfacher, ihren ökologischen Mehrwert zu verkaufen. Der Webauftritt wurde optisch aufgefrischt und den Bedürfnissen der Nutzer angepasst. Die gemeinsame Plattform dient auch als Basis für zukünftige Weiterentwicklungen.

Und so funktioniert eine Ökostrombörse: Energieversorger schreiben online aus, wie viele Herkunftsnachweise aus erneuerbaren Energiequellen sie in einem bestimmten Zeitraum benötigen. Produzenten registrieren sich auf der Internetplattform und nennen, welche Menge HKN sie zu welchem Preis anbieten. Nach Ablauf der Bietzeit erhalten die günstigsten Angebote den Zuschlag, bis die nachgefragte Menge gedeckt ist. 

Anschliessend werden Lieferverträge abgeschlossen und der Produzent erhält das Entgelt für seinen ökologischen Mehrwert direkt vom Energieversorger. Der Prozess ist digitalisiert und somit effizient für alle Parteien. Von den Ökostrombörsen profitieren alle Beteiligten: Stromproduzenten ohne kostendeckende Einspeisevergütung (KEV-Förderung) können effizient eine zusätzliche Einnahmequelle erschliessen und Investitionskosten decken. Kunden bekommen regionale, günstige und nachhaltig produzierte ökologische Mehrwerte. Und die Energieversorger können die immer grössere Nachfrage automatisiert zu attraktiven Konditionen decken.